Zuerst mal: Wolfgang und Andreas gute Besserung! Schont euch lieber, auch wenns tierisch wurmt.
Thoeny hat geschrieben:Gestern beim Ausparken ein Auto touchiert. Eigentlich noch nicht mal Kratzer zu sehen, halt Abrieb, aber bei den modernen Stoßstangen weiß man ja nie. Mir hat's die alte, mürbe Richard-Stoßstange natürlich angebröselt.
Eine Stoßstange mit meinem Namen! Welch Weltruhm ich erreicht habe!
Heutige Fahrzeuge sind leider offenbar nicht mehr dafür gebaut, kleine Rempler auszuhalten. Alles lackiert, winzige Spaltmaße an der Stoßstange etc.
Ein Neuwagen wär nix für mich, benutz ich doch die Stoßstange als Abstandssensor: Wenns "Bump" macht, nicht mehr weiter fahren.
Ich drück dir die Daumen, dass sich die Kosten im Rahmen halten.
Meine Jammerung:
BMW ist auch nicht mehr das, was es mal war. Trotz fast gleicher Grundkonstruktion ist die GS deutlich aufwändiger beim Reparieren als die /5.
Beispiel Getriebeausbau:
/5:
2 Schrauben, 4 Schellen, Luftschnorchel abnehmen, Luftfilterkasten offen.
1. Getriebemutter: Versuchen, mit Schlüssel zu lösen, verzweifeln, mit Körner rausprügeln. (Die einzig wirkliche Fehlkonstruktion der /5)
->Luftfilterkasten komplett ab
1 Schelle ab, 4 Schrauben für Kardanwelle lösen.
2 Schwingenbolzen lösen, Schwinge ein Stück nach hinten ziehen
1 Splint lösen, Kupplungshebel abnehmen
1 Vergaser lösen
3 Getriebeschrauben, 1 Leerkontaktschalterschraube lösen
-> Getriebe nach hinten ziehen, rausnehmen, fertig
GS:
4 Klemmungen abschnappen, Luftfilterkasten öffnen (das ist einfacher geworden), Luftfilter abnehmen, vor einem liegt ein Schlangennest an Schläuchen und Druckdosen.
6 Schellen lösen, Luftschnorchel abnehmen.
2 Muttern lösen, Abgasrückführung abziehen.
Aludingenskirchen links abzupfen, dabei dreimal abrutschen, fluchen, inneren Luftschnorchel abziehen, dafür im Luftschlauchschlangennest einzelne Schläuche abziehen.
Kabelbinder durchtrennen, Luftschläuche vom Vergaser abziehen.
1 Vergaser abnehmen.
2 Muttern (24er!) abmachen, um die Druckdosen auszubauen. Endlich sieht man die Schrauben!
3 Schrauben öffnen.
Luftfilterkasten versuchen abzuziehen, fluchen, weitere Luftschlangen lösen
Endlich sieht man das Getriebe, jetzt gehts sicher schnell.
2 Getriebeschrauben lösen
Schalthebel am Getriebe lösen. wieso riecht es hier nach Getriebeöl? Schalthebel schnell wieder festschrauben, um Sauerei zu vermeiden.
Schalthebel am Rahmen lösen, Kugelkopf abmachen
Leerlaufkontaktstecker abziehen
Schwingenbolzen lösen, Kardanwelle war schon ab.
Schwinge nach hinten ziehen
Getriebe nach hinten ziehen, feststellen, dass der Kupplungshebel im Weg ist, Getriebe wieder nach vorn schieben.
Kupplungshebel mit 12 und 13er Schlüssel lösen.
Getriebe nach hinten ziehen, die längere Kupplungsdruckstange verhindert aber ein seitliches Rausziehen.
Kupplungsdruckstange versuchen mit Fingern nach hinten zu schieben, eine Feder drückt sie jedoch sofort wieder zurück.
Innerlich fluchen, Getriebe wieder zurückschieben, Zange suchen.
Mit Zange nach Druckstange fischen, nach hinten schieben und festhalten, Getriebe seitlich rausnehmen.
Fluchen, der Batteriekasten ist im Weg.
Getriebe wieder zurückschieben. Batteriekasten ausbauen, zum Glück war die Batterie und der ganze Kram drumherum schon draussen, sonst größere Aktion.
Getriebe wieder rausfummeln (inkl. Druckstange halten), Getriebe rausziehen.
Fluchen, weil ein weiteres Kabel unterm Getriebe hängt. Getriebe mit einer Hand halten, verstecktes Massekabel trennen, Getriebe endlich rausnehmen.
Ächz!
