Letzter Teil.
Irgendwie….war mir schon klar daß meine Deutschlandfahrt keine Kurvenorgie wird…und obwohl ich in 2005 schon mal mit meiner langjährigen Gefährtin CB650C / RC05 auf Rügen gefahren bin…
(für 300 DM 1997 gekauft und dann 8 Jahre und knapp 100000 km gefahren…eine andere Geschichte)
Nein dies immerzu geradeaus begeistert mich kein Stück!
Nur Rostock mit dem Schiffartsmuseum reizt mich noch. Das Fahr ich.... und denn ratzfatz in den Harz. Dort werde ich den fast schon kantholzigen Hinterradpneu wieder eine runde Oberfläche geben.
Aber zuerst noch eine Nacht des süßen Schlafes

Zeltplatz Leisten am Plauer See

Gut Nacht John Boy…..
Am nächsten Morgen fahre ich zügig die ca 130 Km einfach, nach Rostock. Sorry. Aber die Landschaft ist… naja….Kein Grund mit dem Motorrad hier Urlaub zu machen.
Das Handynavi geleitet mich durch die alte Hansestadt zum IGA Park. Mein Ziel ist das Motorschiff DRESDEN auch als „Traditionschiff: Typ Frieden“ bekannt.

Wie immer wenn ich mich an Bord eines Schiffes begebe, fühle ich mich gleich wohl. Die Dresden ist in den Laderäumen zum Schiffahrtsmuseum umgebaut, ein Rundgang eingerichtet, zwecks barrierefreiem Zugang ein Aufzugschacht gleich hinter dem Brückenaufbauten. Das Befriedigt Stadtväter,und Pädagogen
Die Dresden wird nie mehr aus eigener Kraft irgendwohin fahren. Schade Das; Für Jemanden der Schiffe wie Motorräder, egal wie alt ob der, zumindest potentiellen, Fahrtüchtigkeit misst.

Backborddiesel Nr.2 ist noch am nähesten der Lauffähigkeit. Ansonsten sind die Maschinen teilzerlegt. Schäden an den Gleitlagerschalen sind sichtbar, ein Kolben von Backborddiesel Nr. 1 Ist ausgebaut. Kühlwasserzuleitungen fehlen, sind weggeflext, Abgasanlagen beschädigt . Dito Schmierölzuleitungen…..etc.etc.
Das liebe Geld…es fehlt. Ich glaube mit einem Betrag, so um die 15 Millionen€. Könnte man die Maschinenanlage sanieren…….


Hauptschalttafel

Backborddiesel Nr.1: Pleuelhauptlager, 3.Zylinder.

Notgenerator (anscheinend Betriebsbereit)

Auch schon 1958 sind die Zeiten modern. Der Zehnjährige in mir grämt sich ob des winzigen Steuerrades.

Blick achteraus von der Backbordbrückennock.
Ich hab von dem ewigen Geradeaus (Es ist egal ob man Landstraße oder Autobahn fährt) die Schnauze voll.
Am nächsten Tag fahre ich auf einen Rutsch in den Harz.
Es scheint zunächst eine gute Idee zu sein sich auf dem Campingplatz „Domäne Stiege“ einzuquartieren.
"Bikers welcome….."
Die, kamen dann auch zuhauf und veranstalteten ein „Sauf und Gröl“
Wettberwebsmäßig wurden des Nachts kalte Motoren gestartet und auf Höchstdrehzahl gebracht.„Sinn“ der Aktion war Holzstückchen, die in 4 in keins Anlagen gesteckt wurden, möglichst weit weg zu schiessen..
Ich packte meinen Kram und früh Morgens drehte ich noch eine Runde im Harz. Ganz nett soweit aber nichts was ich nicht auch in der Rhön, dem Spessart, Odenwald und Thüringer Wald zuhauf haben könnte. Ab ca. 1100h tauchen dann Pulks von hochmotorisierten Baikern auf. Ich steuerte nach dem Süden und bin dann mal weg…Nach Haus.
Ich bin froh in einem so kurvengesegnetem Landstrich zu leben.
So.. jetzt hab ich das auch einmal gesehen. Aus motorradlicher Sicht nicht wiederholenswert.
Gruß
Jürgen