von fleisspelz » Mi 04 Dez, 2013 05:04
Bei der Farbe nehme ich reine Kaseinfarben bei Schimmelgefährdeten Stellen, weil die im Gegensatz zu Dispersionsfarben offenporig sind und den Putz darunter atmen lassen. Rauhfasertapeten gehen auch, am besten ist aber direkt auf den Putz. Kaseinfarben sind gleichzeitig super billig.
Zutaten:
Champagnerkreide oder Kalk
Magerquark (fettarmer Topfen)
Magermilch
Leinöl (reines ÖL, keinesfalls Leinölfirnis!)
Borax oder Hirschhornsalz
Wasser
bei Bedarf Titanweiß
Grundrezept:
3 bis 4 kg Sumpfkalk herstellen wie folgt:
2,5 -3 kg Champagnerkreide, die in etwa 1 l Wasser einsumpfen (Wasser in einen großen Eimer füllen und dann den Kalk einrühren – aber nicht zu viel, so dass nach dem Absetzen des Kalks immer noch Wasser darüber steht). Für das Einsumpfen gilt, je länger, desto besser, damit der Kalk möglichst gut mit dem Wasser dispergiert; also am besten den Sumpfkalk mindestens 24 Stunden, besser zwei bis drei Tage vorher ansetzen und ab und zu umrühren. In diesem Zustand kann Sumpfkalk ein Jahr und länger frostfrei gelagert werden.
Sicherheitshinweis:
Kalk ist basisch! Bei der Herstellung des Sumpfes um Verätzungen zu vermeiden, mit Gummihandschuhen und der nötigen Vorsicht verarbeiten! Gegebenenfalls Schutzbrille tragen!
Für einen großen Eimer Farbe benötigt man ca. 3-4 kg Sumpfkalk, einen Liter fettarme Milch und 1 kg Topfen (Magerquark). Bei den Milchprodukten gilt: je weniger Fett, desto besser. Ich verwende die 0,3% Produkte. Das Ganze mit einem Rührvorsatz für die Bohrmaschine gut verrühren und mit Wasser auffüllen, bis eine streichfähige Konsistenz erreicht ist, wie man sie persönlich bevorzugt. Beim Rühren sollte man bereits die Farbpigmente bis zum Erreichen des gewünschten Farbtons zugeben, falls man den Anstrich farbig gestalten will. Dann sollte das Gemisch ca. eine Stunde ruhen, damit sich das Kasein aufschließen kann. Danach noch einmal gut umrühren und nun kann gestrichen werden.
Die Mischung reicht je nach Saugfähigkeit des Untergrunds für ca. 50 qm bei einem einmaligen Anstrich. Da die Farbe allerdings nicht ganz so deckend ist, wie industriell hergestellte Chemiefarben, sollte man zwei Anstriche einplanen. Ein Kalk-Kasein-Anstrich erreicht seine volle Farb- und Deckwirkung erst nach dem völligen Durchtrocknen. Also nicht gleich enttäuscht sein, wenn der frische Anstrich zunächst noch den Untergrund durchscheinen lässt, sondern erst die Trocknung abwarten, bevor der endgültige Farbton beurteilt wird.
Variationen:
Durch zugeben von zwei Esslöffeln Leinöl beim Anrühren wird der Anstrich nach der Trocknung wischfester.
Der Zusatz von 40 g Borax (aus der Apotheke) oder 30 g Hirschhornsalz aus dem Lebensmittelladen erhöht die Bindefähigkeit des Kaseins und Borax konserviert gegen Schimmelbefall bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Falls je nach Untergrund eine Grundierung notwendig ist, kann man Kalkmilch (stark wasserverdünnter Sumpfkalk) mit einer Tapezierbürste aufbringen – gerade bei frischen Putzen oder verschiedenartigen Untergründen ist diese Vorbehandlung sinnvoll.
Eine transparente Lasur zur dezenten Gestaltung eines weißen Grundanstrichs erhält man durch die Mischung von Borax mit Quark und Wasser.
Beim Einsumpfen ein Viertel der Kreide durch Titanweiß ersetzen, dann wird es wirklich sehr weiß. Titanweiß deckt auch in nassem Zustand.
Bei der Verwendung von Champagnerkreide statt normalem Löschkalk erhält man einen warmen freundlichen Weisston.
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