TT600 Elektrolurch

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TT600 Elektrolurch

Beitragvon Richy » So 12 Apr, 2015 09:00

Ich lager das mal aus dem Wartungsfred aus, weil ich einfach nimmer weiterweiß, ich bin mit meinem Latein am Ende. Vielleicht weiß einer der sonstigen Mitlesenden noch was und falls einer mal das gleiche Problem hat, vielleicht bringts ihm etwas...

Kurzfassung:
Meine TT mag nicht mehr mit 6V spielen, es muss offenbar mehr sein. So ca. 20-30V, wenn ich mal bissel am Hahn ziehe. Tauschen von Regler und Messen von Übergangswiderständen bringt mich nicht mehr weiter.

etwas längere Fassung:
Meine TT grillt Glühlampen. Und zwar die, die zum Batteriestromkreis gehören. Statt der (vorher defekten) Batterie habe ich einen Kondensator (Daten guck ich nochmal nach, aber eher zu den großen gehörend) verbaut, an dem kann ich nach dem laufenlassen des Hobels rund 20-30V messen, je nach Drehzahl. Eine 12V-Lampe, angeschlossen am Blinker, blinkt im Standgas äußerst hell.
Laut Hans hat die TT offenbar die gleiche oder zumindest eine sehr ähnliche Elektrik wie die XT500. Daher hoff ich hier noch auf weitere Wissende.
Der Schaltplan ist hier zu finden. Ja, das ist der Schaltplan der 350er, aber deren Elektrik ist bis auf Kleinigkeiten identisch zu meiner, auch laut meinen Messungen.
Die Elektrik meiner TT ist offenbar unverbastelt und soweit offenbar ok, die Überganswiderstände an Steckern etc. sind zwar nicht 0, aber noch im Rahmen (<<1Ohm).

Nun hat die Lichtspule neben Masse noch 2 weitere Anschlüsse, gelb für den nicht gleichgerichteten Lichtkreis und weiß für den Batteriekreis (Laden der Batterie, Bremslicht, Blinker und Hupe).
Die Spannung im Lichtkreis ist vermutlich in Ordnung (hab ich noch nicht gemssen, die Helligkeit der Lampen ist jedoch in Ordnung), ich vermute, dass hier im Normalbetrieb (Licht an) die Spule in Sättigung geht, so dass selbst bei defektem Regler die Spannung noch im Rahmen bleibt. Der Regler ist bei eingeschaltetem Licht nur mit diesem Anschluß der Spule verbunden (im Lichtschalter realisiert). Der weiße Anschluss hat hierbei keine Verbindung mehr mit dem Regler. (das ist der erste Punkt, den ich nicht verstehe, wieso geht dann trotz eingeschaltetem Licht noch die Spannung im Batteriekreis hoch, wenn (falls) die Spule doch schon in Sättigung ist?)

Am Labornetzteil kann ich folgendes am Regler beobachten:
Lege ich eine positive Spannung am Regler an, schließt er nicht kurz bei zu hohen Spannungen, bei einer negativen Spannung aber schon (beide Regler, neu und alt gleichen sich in dem Verhalten, nur die Abschaltspannung (6,5V vs. 8,1V) ist unterschiedlich).
Laut http://motorang.com/bucheli-projekt/regler_lima.htm#xtregler ist das normal so (auch Hans deutete sowas an):
Bei geringer Generatorwechselspannung werden beide Halbwellen ins Bordnetz gelassen.
Bei steigender Bordspannung wird nun der Sinuskurvenzug von hinten kommend zeitlich abgeschnitten.
Es erfolgt eine Art Phasenabschnittsteuerung;
Es wird nur die negative Halbwelle beeinflusst.

Was ich nun nicht verstehe: Wenn der Regler doch nur die negative Halbwelle regelt, aber die Diode (Rectifier im Schaltplan) genau jene Halbwelle abschneidet, bevor es zur Batterie geht, wie soll dann die Ladespannung noch geregelt werden? Die Diode ist übrigens in Ordnung.


Besitmmt ist es nur eine Kleinigkeit, aber ich steig nimmer dahinter. Jetzt großartig die Elektrik umbauen möchte ich nicht, die 6V-Funzeln reichen mir ja auch derzeit.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr, aber ich seh den Wald vor lauter Bäumen wohl nicht mehr...


Gruß,
Richard
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon hiha » So 12 Apr, 2015 09:59

[aus dem Gedächtnis]
Wenns so is wie bei der 500er, dann wird die Anzapfung der Lichtspule über einen Schalter gewählt, ich glaub es war der Schlüsselschalter. Fährt man Schlüsselschalterstellung "ohne Licht" geht die Anzapfung auf die Batterie, bei "mit Licht" die gesamte Spule. Geregelt wird aber immer die Anzapfung der Spule. Ist jetzt irgendwas mit dem Schalter nicht in Ordnung, dann hängt gelegentlich der Regler nicht an der Anzapfung und volle Sapnnung geht ins Netz.

Ich schau mir das aber gleich noch mal in Ruhe an.

Gruß
Hans
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Richy » So 12 Apr, 2015 13:34

Hi nochmal,

Umgeschaltet wird mit dem Lichtschalter.
Bei einem kurzen Blick und nach Lektüre des 12V-Umbauplans von Zeebulon (http://www.zeebulon.de/Mot/xt_500.htm#12Volt -> http://www.zeebulon.de/Docs/xt500-12.pdf unter Kapitel 3, wusste garnicht, dass der auch was mit der XT zu tun hat, kenne bisher nur seine BMW-Umbautipps) ist wohl die Elektrik in diesem Punkt zwischen XT 500 und TT 600 wirklich identisch. Seine Erklärung des Stromflusses ist recht eindeutig nachvollziehbar.

Vom Regler lässt sich in beiden Schalterstellungen immer Durchgang bis hin zum jeweiligen Spulenausgang messen. Auch vom weißen Spulenausgang zum Gleichrichter und von dem zum Kondensator lässt sich Durchgang messen.

Gruß,
Richard
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Straßenschrauber » So 12 Apr, 2015 15:16

Bei "Kondensator" werd ich immer hellhörig.
Die Dinger taugen nur begrenzt als Akku-Ersatz.
Vor allem müssen sie die hohen Spamnnungsspitzen aushalten.

Wenn sie das nicht tun, wird die Elektrik seltsam, der Regler regelt nicht mehr richtig, weil die Referenzspannung nicht stimmt

Vielleicht versuchshalber statt des Kondensators mal einen ordinären Bleiakku dranhängen?

<grummel>
Ich versteh sowieso nicht, wieso da ein Kondensator rein muß.
Bleiakkus gibt es auch in klitzekleiner und federleichter Ausführung.
</grummel>
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Richy » So 12 Apr, 2015 15:29

Den Kondensator hab ich ja durchaus auch noch im Verdacht, aber ich hab ihn nicht ohne Grund drin:
1. Die Kiste steht gut & gerne auch mal 6 Monate
2. Die Elektrik ist ohnehin nur dafür da, um mal ein paar Meter Straße zu fahren, sie ist nur sehr rudimentär. Wozu brauch ich ein Bremslicht bei ausgeschaltetem Motor?
3. Es ist eine Enduro mit entsprechender Behandlung. Akkus gehen da gerne hops.

Einen passenden Akku müsst ich halt erst kaufen, weil ich nix 6Voltiges mehr habe.

Der Regler ist ein Ein-Draht-Regler, er hat keine Referenzspannung. Er "sieht" noch nichtmal die Batterie, geschweige denn Gleichspannung.
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Straßenschrauber » So 12 Apr, 2015 15:43

Der Regler ist ein Ein-Draht-Regler, er hat keine Referenzspannung. Er "sieht" noch nichtmal die Batterie, geschweige denn Gleichspannung.
Aha, danke!
Ich hab mir den Schaltplan nicht angesehen, bei "Kondensator" ist gleich der Schnell-Schreibreflex angestoßen worden.
Ich bin dann raus.

Ein voll geladener Akku hält auch 6 Monate im Winter durch, nach ein paar Jahren muß er halt neu.
Es gibt spezielle rüttelfeste und wartungsfrie Akkus, irgendeine Vlies-Technik.
Ob die allerdings OffRoad aushält?
Zuletzt geändert von Straßenschrauber am So 12 Apr, 2015 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon motorang » So 12 Apr, 2015 15:44

Die Referenzspannung holt er sich über die eingebauten Dioden im Regler.
Und wenn die ex gehen (Alterung) dann steigt die Spannung immer weiter - bei der XT ist das der übliche Reglertod.

Kann Dir keiner einen XT500-Regler zum Testen leihen?

Auch wenn Du den schon getauscht hast scheint er halt trotzdem nicht zu regeln.
Oder Du hast ihn nicht ordentlich auf Masse gelegt. Weil der ZWEITE Anschluss des Reglers ist Masse, und sei es über sein Gehäuse.

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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Straßenschrauber » So 12 Apr, 2015 15:48

Die rüttelfeste Technik heißt "AGM".
Ich kenn jemand, der sowas in seiner XT fährt, und der bewegt sie oft im Gelände.
Meine AGM-Batterie ist zusätzlich in Zellgummi eingepackt.
EDIT: Die kleinen leichten billigen 6V AGM-Akkus gibts wohl nur mit 4,8mm-Zungen.
Das läßt sich adaptieren.
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Richy » So 12 Apr, 2015 19:07

motorang hat geschrieben:Auch wenn Du den schon getauscht hast scheint er halt trotzdem nicht zu regeln.
Oder Du hast ihn nicht ordentlich auf Masse gelegt. Weil der ZWEITE Anschluss des Reglers ist Masse, und sei es über sein Gehäuse.


Hi,

also Masse sollte er gut haben, die entsprechende Stelle am Rahmen ist blitzeblank. Masse holt er sich tatsächlich über das Gehäuse.
Ich habe zwei Regler: Den alten der drin war, der schaltet bei 6,5V und einen nagelneuen von Kedo, der bei 8,1V schaltet. Wenn sie am Labornetzteil so funktionieren, können sie dann dennoch defekt sein?

Was mich halt wundert, ist, dass er nur die negative Halbwelle regelt, aber genau jene bei der Batterieladung wegen der Diode ohnehin keine Rolle spielt. Kann mir jemand erklären, wie das funktioniert? Das will nicht in meinen Kopf rein...
Ich könnt ja jetzt den zweiten antiparallel dazuschalten. :twisted:

Gruß,
Richard
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon hiha » So 12 Apr, 2015 19:30

Der Originalregler schließt die negative Halbwelle kurz, also ist das auch gut für die Bakterie. Aber bitte sei so gut: frag nicht warum, isch weiß es nischt. Vielleicht braucht das Magnetfeld mehr als eine Halbwelle um sich nach dem Kurzschließen wieder zu erholen?

Zu toten XT-Reglern: Normal sterben die langsam und dabei sinkt die Spannung immer weiter ab. Im Gegensatz zu DR600-Reglern, da steigt sie, bis die Birnen platzen.
Kondensatoren müssen ganz schön was aushalten. Mit 20.000µF/63V bist Du spannungsmäßig einigermaßen sicher.

Gruß
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Michael » So 12 Apr, 2015 21:19

Richy hat geschrieben:..........Regler........keine Referenzspannung.........
:idea:



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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Richy » So 12 Apr, 2015 23:37

Michael hat geschrieben:
Richy hat geschrieben:..........Regler........keine Referenzspannung.........
:idea:

Ja, oller Haarspalter, natürlich ist es da kein Regler im eigentlichen Sinne. Aber das sind eigentlich fast keine Moppedregler. Die Z-Diode hat halt irgendwo ihre Durchbruchsspannung und macht Kleinholz aus der Halbwelle. Das ist ansich nunmal die übliche Hackebeilmethode. Die Moppedregler dieser Bauform, die eine Referenzspannung benutzen, umgehen damit nur den Spannungsabfall auf stromführenden Leitungen, der die Ladespannung direkt an der Batterie herabsenkt. Geregelt wird da dennoch nix.
Dennoch nennt man die Dinger nunmal Regler und nicht Steller, was eigentlich korrekt wäre. Zum Schraubendreher sagt auch jeder Schraubenzieher. :-D
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon motorang » Mo 13 Apr, 2015 05:35

Es ist aber mal so, wenn Du 20-30V im Bordnetz misst dann arbeitet der Regler nicht.
Und wenn er so super auf Masse liegt dann kann es eigentlich nur die Plusseite sein wo es einen Kabelbruch, ne kaputte Sicherung, einen schlechten Stecker gibt - oder der Regler selbst macht am Labornetzteil was anderes als IRL.
Probier doch mal die Regler jeweils direkt an die Lima zu dübeln, ohne irgendwelche Kabelbaumumwege? Bypass kwasi?

@Hiha:
dann scheint es mehrere Reglertode zu geben, meine beiden haben beim Ableben immer höhere Spannung durchgelassen und die Batterie verkocht, 1x original, 1x Wunderlich.

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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon hiha » Mo 13 Apr, 2015 06:48

motorang hat geschrieben:@Hiha:
dann scheint es mehrere Reglertode zu geben..

Gibt es sicher. Der "schleichende Tod" ist halt üblicher, da trocknen die Elkos aus, und die Spannung sinkt.
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Re: TT600 Elektrolurch

Beitragvon Roll » Mo 13 Apr, 2015 13:01

motorang hat geschrieben: scheint es mehrere Reglertode zu geben, meine beiden haben beim Ableben immer höhere Spannung durchgelassen und die Batterie verkocht, 1x original, 1x Wunderlich.

Jau, das hat ein solcher Regler in der alpinen Katze sogar schon bei einer fetten Autobatterie innert kürzester Zeit geschafft...
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