von motorang » Do 28 Jan, 2016 23:35
Heuer findet das 13. TT statt ... vor gut 14 Jahren waren Uwe und ich frustriert vom Treffen auf der Augustusburg heimgefahren. Kaum Schnee, massenhaft Leute und noch viel mehr Besucher, irgendwie war es nicht das, was wir uns unter einem Wintertreffen vorstellten. Als wir durch die wunderschoene verschneite Landschaft fahren, beginne ich nachzudenken ... man könnte doch ein eigenes Wintertreffen ... aber wo ?
Schnitt!
Hurra, es ist wieder Tauerntreffen. Hoffentlich MIT Schnee, wie jedes Jahr.
Ohne besondere Vorkommnisse geht es zu dritt mit Phil und Uwe übers Gaberl zu Staudachers, und nach einem Kaffee nach Möderbrugg für Einkauf und tanken.
Die Auffahrt nach Hohentauern ist - wie die gesamte Fahrt - schneefrei. Es taut den ganzen Tag, mein A4 Kombi ist eigentlich zu warm. Die Knepta macht leider Probleme, von einem undefinierbaren Motorgeräusch über Start- und Hitzeprobleme bis hin zu fehlendem Öldruck wirkt das Mopped leider etwas neben der Spur. Die XR600 und mein SR500-Gespann laufen erfreulich störungsfrei und machen Spaß.
Runter zum Pfahlbaudorf ist immer noch kein Schnee auf der Straße, erst ab der Maut wird das was. Trotz Eiswarnung versuchen wir es zuerst ohne Ketten - und kommen erfreulich problemlos bis zum Zeltplatz hoch. Nach Abladen einigen Gepäcks wird dann der Hüttensturm begonnen, und nach 30 Minuten mit dem anlegen einer Kette am Hinterrad gewonnen - damit geht es ganz einfach. Ohne Kette sind wir immer 100 m vor der Hütte mit durchdrehendem Hinterrad stehengeblieben.
Nach einem herzlichen Willkommen und einem wunderbarn Abendessen knattern wir wieder runter und stellen das Zelt aufen ein bisserl herum, und gehen gegen Mitternach zufrieden schlafen. Einige Leute haben inzwischen abgesagt, aber alles bewegt sich im üblichen Rahmen. Es hat knapp unter Null, die Nacht wird wunderbar klar und ruhig.
Donnerstag
Tagwache gegen halb acht, das Bier will raus. Dabei war es doch gar nicht so lange drin? Das verstehe wer will. Meine Pläne, für einen schnellen Kaffee zur Hütte zu knattern, werden durch wunderbares Fotolicht und Bärbels Weißwurstfrühstück im neuen Häuschen vereitelt. Dann Zeltplatz ausstecken und abbandeln, und die Anmeldestation klarmachen und und.
Uwe zangelt mit Bärbel den Vormittag über und findet zwei mögliche Ursachen für das Kneptaproblem: eine magnetisch verwirrte Hallgeberzündung (viel zu wenig Schließwinkel für den rechtzen Zylinder) und ein fertiges Lichtmaschinenlager. Hurra!
Phil fährt - nur mit Spikes - seine Solo-Honda zur Hütte hoch.
Weiter richten wir unser Lager weiter ein, mit Samowar und Grillstelle, während Martin in Hohentauern unserem Spanier Tosko hilft, Schneeketten auf die Transalp PD06 zu basteln - das endet mit Änderungen am Gepäckträger, der Auspuffaufhängung und dem Entfernen des vorderen Schutzblechs. Aber dann geht das, Tosko fährt langsam den Berg rauf, und ich bringe Martin und Gepäck mit dem Gespann hoch. Inzwischen hat die Gemeinde die Mautstraße an kritischen Stellen geschottert, an anderen übernehmen das eh die grabenden Gespanne. Die Eisdecke, morgens noch spiegelblank, wird zunehmend rauer und aufgebrochener.
Die Gemeinde hat eine ausgeliehene Ampelanlage zum Zeltplatz gebracht, bereits eingestellt und funktionierend. Einzustellen gibt es nichts, da wurde nur die Streckenlänge eingegeben und den Rest macht das Ding automatisch - vier Tage lang. Klasse. Und bei so einer gewohnten, offiziellen Ampel bleibt jeder schon fast automatisch stehen. Die erwartete Rollerpartie auf dem Weg zum Elefantentreffen kommt problemlos den Berg hoch. Thomas (Gatsch.Hupfa) ist begeistert. Er ist wieder mit seiner Ex-Polizei-Boxer-BMW da und fährt uns mit nur einer Kette am Hinterrad allen um die Ohren dass es kracht.
Einige Kontrollfahren, Wasserholfahrten und so später holen wir die Wirtstochter Chrissy bei der Mautschranke ab, dann wird gekocht. Huhn mit Kohlsprossen und Zwiebeln in meinem neuen Alu-Dutch Oven, und eine feine Suppe aus den Resten.
Gegen Ende Lagerfeuerkochens und Essens, wir sind schon beim Glühwein, kommt eine Anfrage aus Hoihentauern: Pat aus Irland hat ein Problem mit seiner Beiwagenradnabe, wo ein Lagersitz gebrochen ist. 20 Minuten später stehen 6 oder 7 Gespanne vor dem Sonnhof, und mögliche Lösungen werden durchdiskutiert. Wir werden morgen unser Glück in Möderbrugg versuchen, um eine Drehbank aufzutreiben für eine brauchbare Reparatur.
Abends ist der Parkplatz vor der Hütte richtig richtig voll. Und es tut gut, so viele glückliche Menschen zu sehen. Es mag am Parkplatz keine geschlossene Schneedecke sein, aber das Ambiente ist durchaus winterlich, auch wenn Mark mit demonstrativer Härte in Shorts und T-Shirt rumläuft. Gegen Abend macht er das definitiv nicht mehr. Da sind Zeltöfen und Grillereien in Betrieb. Ein Versuch von Neulingen, den Platz mit Musik zu beschallen, benndet Richard mit einem kurzen und anscheinend ausreichend deutlichen Gespräch. Danke dafür!
Ein schöner erster Treffentag ist fast rum. Die Knepta ist zu ihrer alten Form aufgelaufen, springt super an und leistet 120 Prozent. Meine SR detto, es ist echt eine Freude. Nur eine Schneekette ist angeknabbert, am Bremsgegenhalter der Schwinge. Aber es ist Reparaturmaterial vor Ort.
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Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.