Oisdaun, die Geschicht war so...
Bei der Ausfahrt am Samstag zu Kaffee und Kuchen beim Gernot wurden vom Ingenieur und mir eigenartige Knarzgeräusche vom Limaantrieb oder der Lichtmaschine selber vernommen. Nach eingehender Beratschlagung wurde beschlossen am Zeltplatz die gesamte Lichtmaschinenkonstruktion zu entfernen und näher zu beäugen. Während Schwester Bärbel und ich diesen Eingriff vornahmen, transportierte der Ingenieur die Kneptabatterie zum Laden in die Werkstatt oben bei der Hütte. Zu Testzwecken wurde eine kleine 12 Volt Batterie mit Hilfe von Krokodilsklemmen an das Netz der Knepta gehängt und das System ohne und mit Lichtmaschinenantrieb getestet und diese Komponenten für in Ordnung befunden. Erst mit montierter Lichtmaschine war das Geräusch wieder hörbar, was auf ein angegriffenes vorderes Lager geschoben wurde. So wurde die Knepta wieder zusammengebaut und beschlossen hochzufahren, um die große Batterie in der Werkstatt wieder zu implantieren. Da die Verbindung der Krokoklemmen an der Batterie und am Bordnetz nicht 100% vibrations- und schlagsicher war, übernahm der Ingenieur im Boot die visuelle Kontrolle der Klemmungen und ich wollte die Knepta möglichst schonend nach oben bringen um nicht plötzlich stromlos hängen zu bleiben, weil ein Wenden auf Glatteis eine ziemliches Problem darstellen kann, bin ich doch am Tag der Anreise 30m ohne irgendeine Kontroll- oder Einflußmöglichkeit rückwärts gerutscht. Die Scheiblalm, die die Knepta im Laufe des Treffens mehrmals ohne Probleme auch ohne Ketten gemeistert hatte wurde so mangels Geschwindigkeit zum Verhängnis. Ich versuchte noch am rechten Wegrand das letzte gröbere Schnee-Eisgemisch zu nützen aber irgendwann war der Vortrieb Geschichte. Der Grip gegen null rutschten die Knepta, der griplose schiebende Ingenieur und ich rückwärts, am hängen gebliebenen griplosen Bärbel vorbei, um dann mit dem linken Koffer an einer Schneestange einzufädeln und stehen zu bleiben. Ich stieg ab und wir versuchten die Knepta von der Stange zu lösen, um zu wenden und einen zweiten Versuch zu starten. War unmöglich weil wir weder Grip noch Kraft hatten das Werkl etwas bergan zu bewegen um die verkeilte Stange zu entfernen. So versuchte ich die Stange abzureißen um die Knepta zu befreien. Das gelang und das Glump setzte sich schlagartig, rückwärts in Bewegung. Das Vorderrad vom rutschenden führerlosen Eisenhaufen schlug dann, während ich noch in der gesamten Bewegung irgendwie aufs Moped zu kommen und der Ingenieur es irgendwie zu halten versuchte, nach rechts ein und die Knepta rutschte und rollte quer zur Straße, Seitenwagen am Berg, Richtung von oben gesehene linke Straßenseite. Durch den wenigen Schnee ragten dort ein paar Steine und Felsen aus dem Boden. Scheinbar kam das Beiwagenrad auf so einen Stein und wurde schlagartig nach oben katapultiert. Ich war noch nicht am Sitz und hatte erst eine Hand am Lenker, so kwasi Passagier, als das ganze Werkl über den eingeschlagenen Lenker, den Überrollbügel und den Koffer drüber nach unten kippte um dann mit einem unglaublichen Krachen und Knirschen mit dem Boot über mir liegen zu bleiben. Den Rest blende ich jetzt aus...
Die Beule am Kopf hab ich vom Bodenblech vom Boot, die Schulter hat vermutlich der Bootrand erwischt und der Rest stammt vom Aufprall aufs Eis. Schlimmeres hat vermutlich der Überrollbügel verhindert.
Ich war beim Hausarzt, ein Sportmediziner, der meinte, nachdem er alles genau beäugt hat, daß es sich um massive Prellungen und, wie der Gatschhupfer scheinbar richtig diagnostiziert hat, eine Beleidigung vom linken Iliosakralgelenk handelt, das, neben der Beckenprellung, halt überall hinstrahlt. Die Bewegungen sind nicht eingeschränkt und es liegen keine neurologischen Störungen vor. Geschlafen hab ich auch gut.
Ich soll das beobachten und wenn es sich nicht ändert werden wir eine Besuch beim Radiologen anpeilen.
Uwe