High,
Hanomag-Blau.
High,
da es am Sölk angeschnitten wurde, will ich mal soweit ich das überhaupt versteh etwas zu dem Schiefspiegler sagen:
Vom Prinzip her ähnelt er einem Cassegreinsysthem. Das heißt, er besteht aus 2 optischen Elementen, dem Primärspiegel als „Sammelspiegel“ und einem „Zerstreuungsspiegel“, der ähnlich wie das Barlowelement eines Telekonverters die zusammenlaufenden Strahlen wieder etwas streckt und somit brennweitenverlängernd wirkt. Konstruktionsbedingt sitzt der Sekundärspiegel beim Cassegrein etwa auf Hälfte zum Brennpunkt des Primärspiegels so dass er größer sein muß als der Fangspiegel beim Newton-Teleskops. Dementsprechend werden auch die Bildverschlechternden Eigenschaften (in erste Linie wohl Kontrastverlust) durch Lichtbrechung an den Kanten (Lochkamera) größer.
Beim Schiefspiegler wird nun dieser Nachteil vermieden indem man den Hauptspiegel etwas schräg stellt und so der Sekundärspiegel nicht innerhalb der ankommenden Lichtstrahlen liegt. Dadurch entstehen aber 2 Abbildungsfehler: Koma und Astigmatismus. Durch entsprechendes Schrägstellen des Sekundärspiegels kann man dem entgegenwirken, allerdings nur jeweils einen Fehler komplett kompensieren. Beim Anastigmatischen Schiefspiegler wird der Astigmatismus komplett kompensiert und das verbleibende Koma durch entsprechend großes Öffnungsverhältnis ( Brennweite geteilt durch Öffnungsdurchmesser – Kehrwert des Blendenwertes beim Photoapparat) so klein gehalten, dass es unterhalb des Öffnungsbedingten Auflösungsvermögens bleibt (Je größer der Durchmesser eines Fernrohres ist, je mehr licht kommt rein- klar, aber auch die Fähigkeit zwei dicht beeinander liegende Punkte voneinander zu trennen steigt- hängt auch mit der Kantenbrechung des Lichts am Rand des Spiegel/Linse zusammen). Somit störts nicht weiter. Auf diese Weise funktioniert meiner. (Brennweite 3500mm Öffnung 125mm Öffnungsverhätnis 1/28 entspricht also Blende 28 beim Photoapparat)
Da mit größeren Öffnungen die Bildfehlerproblematik überproportional steigt (der Kippwinkel um den Fangspiegel außerhalb der ankommenden Lichtstrahlen zu halten muß größer werden, gleichzeitig müssen aufgrund des größeren Auflösungsvermögens die Restfehler kleiner bleiben) würde das Öffnungsverhältnis unpraktikabel groß. Deshalb hat der Anton Kutter dann das Koma komplett auskorrigiert und den verbleibenden Astigmatismus mit einer zusätzlichen Linse korrigiert. Den prinzipiellen Nachteil von Linsen, dass unterschidliche Lichtfarben unterschiedliche Brennpunkte haben hat er durch sehr lange Brennweite und keilförmige Gestaltung der Linse so klein gehalten, dass er nicht von Bedeutung ist.
Grundsätzlich sind Spiegel trotz ihrer höheren Anforderung an die Genauigkeit der Oberfläche wesentlich leichter selbst herzustellen als Linsen. Da beim Kutter-Schiefspiegler Primär und Sekundärspiegel gleiche Krümmungsradien haben können, entsteht quasi beim schleifen des Primärspiegels gleichzeitig der Sekundärspiegel. Bei der anschließenden Politur kann der ansonsten schlecht zu überprüfende zersteuende Sekundärspiegel gegen den Hauptspiegel geprüft werden.
Das Selberschleifen von Spiegeln habe ich mir und vor allem aber meiner Familie (noch

) nicht angetan.
Nebenbei: Daß ich mich dereinst wieder verstärkt mit Photografie und dann auch Optik befasst habe war eigentlich ein Selbstterapieversuch nachdem mir mein Auge kaputtgegangen ist. Ich war da anfangs dermaßen damit beschäftigt nirgendwo vor zu laufen und keine Leute umzurennen, daß ich ansonsten nichts mehr gesehen hab.
Christoph