Arne hat geschrieben:Vercor, Verdon, Massif des Maures Cevennen
Um das mal noch ein wenig weiter auszuführen...
Erstmal Autobahn bis Lyon und dann abends in einem kleinen Kaff ein ganz schönen städtischen Campingplatz gefunden. Nach einigem Regen war es abends dann auch trocken, nur der Rotwein hat gefehlt. Ich wollte ja was einpacken, aber Arne meinte, ach was, da gibt es bestimmt was... Na ja, Tee war auch lecker...
Dann weiter ins Vercors, super Landschaft, aber immer wieder Regen. Leider wurde dann auch der Campingplatz ziemlich schlammig und alles war voll Matsch... Weiter Richtung Süden, Digne-les-Bains, zwischen Mertcantour und Verdon. Festgestellt, daß im Kaff beide Kneipen Sonntags Ruhetag haben! Scheint in Frankreich nicht unüblich zu sein... Auch dort wieder tolle Landschaft mit beeindruckenden Schluchten, aber immer wieder Regen. Meistens hat es sich mittags zugezogen und dann Nachmittags mehr oder weniger geregnet. Irgendwann nervt es dann doch, wenn man mal eine Woche lang jeden Tag die Regenklamotten anzieht... Also wieder weiter nach Süden...
Am Mittelmeer dann endlich blauer Himmel und Sonnenschein. Dafür an der Küstenstraße bei St. Tropez viel Verkehr und Trubel, dazu ständig Ortschaften, wo wir durch müssen. Also wieder schnell ins Landesinnere geflüchtet und ein paar Tage im Mauren-Wald auf kleinsten Sträßchen vergnügt. Ich mag die Kork-Eichen dort! Dann weiter westlich in die Provence nach Bonnieux. Der Mistral bläst und die Sonne scheint. Wir genießen eine leckere Pizza auf einer Terrasse mit phänomenaler Aussicht. Dann weiter in die Cevennen. Dort kamen dann die Wolken schon wieder... Aber meisten hatten wir Glück und es war trocken. Die Cevennen sind toll, ganz viele einsame kleine Sträßchen. Und ein Camping direkt am Fluß. Überall noch Vorsaison und reduzierte Preise, das war auch gut
Dann war der Plan eigentlich, so langsam über Landstraße wieder heimwärts zu tuckern, aber zwei Dinge haben das vereitelt: Meine Guzzi hat massiv Luft am Hinterrad verloren, so ca. 1,5 Bar am Tag. Und das Wetter hat wieder auf ganz viel Regen umgeschaltet. Nu ja, der Hinterreifen hat eine Dose Reifenpampe bekommen und war dann auch soweit dicht. Nach einem Tag Dauerregen hat dann meine Regenhose dann aufgegeben und ich einem nassen Hintern. Schön, wenn das Wasser so langsam nach vorne sickert und Du genau weißt, das die Lederhose bis morgen nicht trocken wird... Der Campingplatzbesitzer hatte Mitleid mit uns und hat uns einen Wohnwagen für den Preis des Zeltes angeboten - jetzt habe ich auch mal eine Nacht im Wohnwagen geschlafen - Premiere! Eingedenk des Wetters dann doch wieder auf die Autobahn und bis Breisach gefahren, dort kenne ich einen netten Camping mit Hotel / Gaststätte. Abends lecker gegessen und ein Viertele Kaiserstühler Wein getrunken. Da war dann auch das Wetter wieder sonnig! Dann über sie französische Seite Heim gefahren, A5 bei Karlsruhe ist Dauerbaustelle. Der Reifen hat brav gehalten, aber Arne's kleine Guzzi hat bei Viernheim kurz vor Zuhause plötzlich am Endantrieb gequalmt. Nach einem kurzen Blick war klar was passiert ist: Die Einfüll- und Entlüftungsschraube hat sich rausvibriert und das Öl schön über das Hinterrad verteilt. Ohne Öl ist der Kram dann mächtig heiß geworden... Also etwas Motoröl rein und einen langen Schlauch drauf und nach oben gelegt, damit es nicht rausschmoddert - eine M10er Schraube hatten wir leider nicht im Fundus. Dann schön langsam Heim... Die Lager im Endantrieb haben es leider nicht überlebt, Arne hat gerade einen gebrauchten Endantrieb geordert.
Beim Ausbau meiner Räder habe ich dann gesehen, das es mein rechtes Radlager vorne total zerstört hat: rostig und nur noch max. 2/3 der Kugeln da... Oops. Das erklärt wohl auch den rauhen Lauf und die komischen Stellen an der linken Bremsscheibe... Ca. 4400 km gesamt.
Was ich noch gelernt habe: An die Mautstellen der französischen Autobahn sollte man nicht mit zwei Motorräder nebeneinander ranfahren. War ja gut gedacht, das nur einer mit dem Geld rumfummeln muß, aber die haben irgendeine automatische Erkennung, die dann nicht funktioniert. Da zahlt dann einer Auto und einer Motorrad. Oder, wie mir passiert, steht hinter mir ein Reisebus. Ich stecke das Ticket in den Automaten und er fordert 62,70 Euro.
Ich durfte dann mit meinem sehr mangelhaften Französisch per Rufknopf mit einer Dame parlieren, was spannend war mit Helm und schlechter Verbindung… Sie hatte aber wohl was von "Moto" verstanden und korrigierte den Betrag auf 16,20 Euro. Puuuh…