von heiligekuh79 » Di 01 Nov, 2016 18:38
Stefan hatte gestern frei und muss dafür heute arbeiten. Bei mir ist es genau anders herum, also hatte ich heute frei.
Jetzt freue ich mich, dass ich heute früh die R45 rausgeholt habe und mit den ersten Sonnenstrahlen losgefahren bin. In Simmerath zeigte das Thermometer 3 Grad an. Es war recht frisch, aber ein herrlich sonniger Tag und die Heizgriffe wärmten angenehm. Zuerst ging es Richtung Belgien, danach nach Luxemburg. Von dort aus wieder zurück nach Belgien, Richtung Ardennen bis ungefähr La Roche en Ardenne. Bis dahin mehr oder weniger bekanntes Terrain.
Dann bin ich irgendwann in eine kleine Straße abgebogen und ewig über kleinste Sträßchen und Feldwege gefahren. Die Sonne schien, der Wald leuchtete in den herrlichsten Farben. Es roch nach Laub und Kuh und Silage. In den Dörfern wehte manchmal der Duft von Kaffee oder frischem Brot rüber und irgendwo briet eine fleißige Hausfrau schon den Braten an. Im Wald roch es nach Herbst, Erde und Sonne und ich was mir völlig einig mit meiner alten heiligen Lieblings-Kuh.
Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, aber es war mir egal. Ich war endlich mal wieder genau am richtigen Ort und tat genau das, was mir die meiste Freude macht. Wunschlos glücklich sein gibt es tatsächlich.
Irgendwann bin ich in der Nähe von Stavelot wieder auf eine Landstrasse gekommen und langsam Richtung Heimat gepilgert. Ich habe kein Navi und ich hatte auch keine Karte dabei. Die Sonne hat mir grob die Richtung gewiesen, immer nach Nord-Ost. Eigentlich wollte ich unterwegs einen Kaffee trinken und ein wenig in der Sonne dösen, aber die Strassen waren leer und die BMW wollte nicht anhalten und ich wollte meinen Hintern auch nicht wirklich von ihrer Sitzbank schwingen. Nach 320 Genießer- Kilometern sind wir wieder zu Hause angekommen.
Danach gab es Kaffee vom Gaskocher, der neue Briefkasten war mit dem Spielzeug- Akku-Schrauber schnell montiert und im Ofen brennt schon ein Feuer.
Jetzt werde ich es mir mit einem Glas Bordeaux in der heißen Wanne gemütlich machen und danach noch ein bißchen vor dem Feuer sitzen und den Kater kraulen.