von fleisspelz » Di 12 Dez, 2017 14:04
Bei Rillenwinkeln zwischen 55° und 75° am Vorderrad bringt die Laufrichtung entgegen der Pfeilrichtung (von oben auf den Reifen geschaut), auf dem Prüfstand eine höhere Schräglaufsteifigkeit und im Fahrversuch eine bessere Geradeausstabilität sowie nach einer angeregten Pendelschwingung eine kürzere Abklingzeit.
Nässeverhalten: Die schrägen Profilrillen die am Reifen, von oben betrachtet "in die falsche Richtung" zeigen, zeigen unten am Reifen an der Aufstandsfläche nach hinten außen und leiten in Folge dessen das Wasser seitlich schräg nach hinten ab. Wenn man sich vorstellt, der Fahrer würde in Schräglage bremsen, dann hätte der Vorderradreifen die Resultierende aus Seitenkraft und Bremskraft zu übertragen. Letztere wirkt dann parallel zu den Rillen. Wäre der Reifen andersherum montiert, dann wäre die Resultierende senkrecht zu den Rillen, dadurch könnte das Wasser schlechter oder nicht ablaufen. Das Resultat wäre ein Aufschwimmen (landläufig Aquaplaning genannt).
Der Vorderradreifen hat mehr Bremskräfte aufzunehmen, der Hinterradreifen mehr Antriebs- und Beschleunigungskräfte. Bei den Seitenführungskräften wird vom Vorderradreifen mehr Haftung verlangt als vom Hinterradreifen, da er in der Regel eine geringere Aufstandsfläche hat.
Bei Geländebereifung für losen Untergrund ist hingegen überwiegend die Profilierung ausschlaggebend, da sich die mehr oder minder grob ausgeprägten Profilklötze oder -stollen in den weichen Untergrund eindrücken müssen, um die nötige Verzahnung herzustellen. Bei Fahrten in schlammigen Gelände ist auch die Frage der Selbstreinigung des Profiles relevant, da der Schlamm aus dem Profil durch die Raddrehung abgeschleudert werden muss, um die Stollen nicht zuzuschmieren.
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Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …