Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

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Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon motorang » Fr 29 Dez, 2017 09:37

Kuckuck,
ich hab mir heute beim In-die-Arbeit-fahren gedacht, ob es nicht eine simple Möglichkeit gäbe, beim Einzylinder-Viertakter die Leerzündung in der Überschneidung NACHTRÄGLICH wegzukriegen.

Ausgangslage:

SR500, CDI-Zündung bei jeder Kurbelwellendrehung, also immer im Verdichtungstakt UND im Auspufftakt.

Normalerweise unschädlich, bei Originalzündanlage UND wenn der Leerlauf so fett ist dass da nix zündet.

Jetzt hab ich aber eine Powerdynamozündung drin, die da Mucken macht. Und einen eher mager eingestellten Leerlauf ohne Schubanreicherung.

2 unerwünschte Resultate: Auspuffpatschen im Schiebebetrieb und Zurückschlagen beim Ankicken.

Aber eigentlich kann es doch kein Wahnsinnsproblem sein, in die Leitung zwischen Lima-Spulen und CDI einen elektronischen Schalter zu setzen, der jeden zweiten Impuls gegen Masse ableitet. Und dem man per Kippschalter sagen könnte, ob er mit der ersten oder der zweiten Zündung anfangen soll, beim Ankicken, wenn der Kolben richtig in der Kompression steht.

Kann das einer von Euch bauen oder mir einen Schaltplan dazu aufmalen?

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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon hiha » Fr 29 Dez, 2017 10:35

Man könnte was bauen, in ungefährer Verbindung mit dem Kickindikator, was das "Leer"signal austastet. Dazu müsste man aber wissen, was die CDI in dem Moment macht, wenn man den Killschalter drückt. Wenn das wirklich nur den Funken unterdrückt, und beim Loslassen nicht nachzündet, wäre es einfach mit einem aufs NoWeRadl geklebten Magneten und einem Hallschalter am Kopfdeckel getan, der noch mittels Transistor schaltverstärkt wird.
Ob es funktionieren würde die Zündspule direkt abzuschalten, weiß ich nicht, das müsste man ausprobieren. Vielleicht in Verbindung mit einem (natürlich verstellten)Unterbrecher an einem XT-Motor.

Hans
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Rei97 » Fr 29 Dez, 2017 15:32

Also:
Genau das war der Plan bei der CDI für die SR , die ich vor ein paar Jahren mit einem Boschianer geplant hab.
Leider ist der an aggro Nierenkrebs verstorben. Aus der Industrialisierung wurde nichts. Ein Boschkollege hat die SW dafür geschrieben und es existiert eine Musteranlage auf dem Limatester 2.
Der Trick war einfacher, als gedacht und geplant. Der Zündfunke sollte ursprünglich aus der Motorbeschleunigung generiert werden. Viel einfacher war, den Zündfunken aus dem Starttritt, den jeder SR Fahrer kennt (Kickindikator) zu gewinnen. Wer mit der Zündung am üblichen Startpunkt kickt hat sofort 720°. Das funzt perfekt. Wer sich vertut, muss einfach nochmal von vorne.
Eine Demo gerne am nächsten Sölk.
Regards
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon motorang » Fr 29 Dez, 2017 16:19

Helmut, hast Du eine Idee zu meiner Fragestellung, die umsetzbar ist?

Ich will keine neue CDI und auch keinen Zusatzsensor irgendwo. Nur ein Kästchen, dass vor die Zündspule eingeschleift wird und jeden zweiten Funken (genau wie der Killschalter) ins Nirwana schickt. Eigentlich sollte das doch mit einer Handvoll Bauteilen realisierbar sein ... andi, hast Du eine Idee?

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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon andi » Fr 29 Dez, 2017 16:37

Jetzt bist du meiner Antwort zuvor gekommen :-D

Ich weiß doch, das alles original bleiben muss, und trotzdem anders funktionieren soll.
Soweit kenn ich dich schon :smt058

Ich hab keine Ahnung von der originalen CDI.
Aber wenn die CDI eine Kennlinie abfährt, und du ihr 50% der Eingangssignale nimmst wird die Kennlinie nicht mehr stimmen.
Das wäre keine gute Idee.
Auf der Leistungsseite jeden 2ten Impuls zu unterdrücken oder abzuleiten, stelle ich mir schwierig vor.

Miss mal, ob der Killschalter einfach den Eingang der CDI (impulsgeber) kurzschließt.
Wenn das so ist, hast du schlechte Karten. Denn in die Schaltung einzugreifen und intern in der CDI den Funken zu verhindern geht ned, den ich vermute sie ist vergossen. Wenn das nicht so ist, dann kannst du genau so verfahren wie der Hans das angedacht hat, mit der Frage, wirkt sich das auf die Kennlinie aus ?

lg
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 29 Dez, 2017 19:04

Auf die Kennlinie hat das wahrscheinlich einen Einfluß:
Wenn der Impuls vom Geber kommt, wird daraus in Abhängigkeit von der errechneten Drehzahl ein Impuls zur Zündspule geschickt.
Wenn die CDI nicht umprogrammiert wird, kommt der eingestellte Zündimpuls für die halbe Umdrehungszahl.
Wenn die Kennlinie veränderbar ist, könnte man das berücksichtigen.

Die von Hans vorgeschlagene elektromechanische Lösung mit dem Unterbrecher gefällt mir.
Besser wäre sicher eine Schaltung, da kann ich aber nicht helfen.
Welchen Typ Geber hat denn die PowerDynamo, Hallgeber oder induktiv?

Wenn, würde ich die mit einer Umgehungsmöglichkeit für den Notfall versehen.

Bei einer CDI, die von vorneherein nur bei jeder 2. Umdrehung zündet (720-Grad-Zündung mit 360-Grad-Geber), ist nicht so ganz klar, ob die betriebssicher arbeiten wird.
Ich werde das vielleicht nächstes Jahr wissen :-D
~-o|-
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon andi » Fr 29 Dez, 2017 20:10

hiha hat geschrieben:Man könnte was bauen, in ungefährer Verbindung mit dem Kickindikator, was das "Leer"signal austastet. Dazu müsste man aber wissen, was die CDI in dem Moment macht, wenn man den Killschalter drückt. Wenn das wirklich nur den Funken unterdrückt, und beim Loslassen nicht nachzündet, wäre es einfach mit einem aufs NoWeRadl geklebten Magneten und einem Hallschalter am Kopfdeckel getan, der noch mittels Transistor schaltverstärkt wird.
Ob es funktionieren würde die Zündspule direkt abzuschalten, weiß ich nicht, das müsste man ausprobieren. Vielleicht in Verbindung mit einem (natürlich verstellten)Unterbrecher an einem XT-Motor.

Hans


Den Gedanken spinn ich weiter, wenn der Transistor die Verbindung Zyndspule Masse unterbricht, kommt kein Funke.
Ohne in die CDI Elektronik oder dem Pick Up einzugreifen. Im Fehlerfall, überbrückt man den Transistor und alles ist gut.
Das Kabel für die Überbrückung ist Vorbereitet und fährt mit.
der Neuholt hätte gerade was passendes im Angebot
https://www.neuhold-elektronik.at/catsh ... ts_id=6995
lg
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon lallemang » Fr 29 Dez, 2017 20:44

:gruebel:

CDIs mögen's nicht so, wenn der Impuls nicht "fachgerecht" abgeleitet wird.
Zyndkerze drausen/Stecker abgezogen -> interner Spannungsanstieg.
Vor der Zyndspule zu trennen entspricht dem Fall.
Ob bei nach der Spule trennen die Induktivität der Spule als "Absorber" langt ist mir nicht klar.
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 29 Dez, 2017 20:54

Bei einem Hallgeber wäre die Unterbrechung der Leitung zur CDi möglich, bei induktivem Geber weiß ich's nicht.
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon lallemang » Fr 29 Dez, 2017 21:16

Beim Unterbrechen der Pickupleitung kommt wohl die Zyndverstellung durcheinander.
Die Unterbrechung der Ladeleitung könnt' auch wieder ärgern, da auch CDI Stroversorgung.
Vielleicht für die "Leerumdrehung" einen Drosselwiderstand einschleifen, so da§ CDI Versorgung
noch klappt, aber Kondensator nur ungenügend geladen ist.

Wobei halt Ich denk' hier auf der XT600'er Zyndung rum. SR500 und Powerdynamo ist nicht zwingend gleich :omg:
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 29 Dez, 2017 21:41

Unterbrechung bei Hall-Gebern sollte keine Probleme machen, vielleicht doch bei bipolaren.
Bei induktiven ?
Jetzt kommen wir erst weiter, wenn wir den Typ des Impulsgebers bei der PowerDynamo kennen.

Ich würd einfach mal den Hersteller von der PowerDynamo-Anlage fragen, ob eine angepaßte Firmware aufgespielt werden kann, die nur jeden 2. Impuls auswertet.
Dann hätten wir den Stand, den Helmuts aufgegebenes Projekt hatte:
Wer ... am üblichen Startpunkt kickt, hat sofort 720°.
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon hiha » Fr 29 Dez, 2017 21:55

Leut, ihr schweift ab.
@motorang
Ohne Zuatzsensor wird es mit einer bestehenden CDI nicht gehen. Die Ungleichförmigkeitserkennung klappt nicht mit nur ein paar Bauteilen, da brauchts schon schärferes Geschütz.
Abschalten sollte man NIE auf der pickupseite, weil das die Kennlinie beeinflussen kann.
Hans
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 29 Dez, 2017 22:05

Mit einer bestehenden CDI wird die Ungleichförmigkeitserkennung nicht machbar sein.
Die aufwendige und wahrscheinlich fehleranfällige Erkennung der "richtigen" Umdrehung braucht es nicht, wenn nur jeder 2. Impuls durchgeleitet wird und an bekannter Stelle angekickt wird.

Änderung der Kennlinie durch Abschalten auf der Pickup-Seite: s.o., die Zündverstellkurve muß angepaßt werden.
Wenn die nicht entsprechend angepasst wird, feuert die CDI bei 4000 U/min bei dem für 2000 U/min hinterlegten Zündzeitpunkt.
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon lallemang » Fr 29 Dez, 2017 23:09

Sag' ich doch die ganze Zeit :D

Die Ma§nahme mit den wenigsten Rückwirkungsgefahren auf die Powerdyno wär' ein
mechanischer Verteiler hinter der Zyndspule und eine zusätzliche "Blindkerze".

Selbst die Killschalterleitung per Au§ensensor zu benutzen ist nicht sicher.
Ist beim Ausschalten nur die Zyndspule getrennt/geerdet und die CDI läuft bis zum Stillstand weiter
oder wird die CDI komplett "runtergefahren".
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Re: Elektronikfrage CDI und 720°-Zündung

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 29 Dez, 2017 23:13

Eine angepaßte Software wäre am wenigsten aufwendig :-D
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