Erfahrungen mit Oktan Booster ?

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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon Herbert H » So 02 Sep, 2018 11:47

Zur Energiekrise wurde oft die Zündung um vier Grad zurück genommen, um die Motoren mit Normal Benzin betreiben zu können. Da sind die Brennräume und Ventile verkocht. Dann haben sie erst da die Verbrennung Reste glühten , wieder geklingelt.
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon KNEPTA » So 02 Sep, 2018 16:00

Die letzten Superbenzinmotoren der Ente wurden ab Werk fürs Erreichen eines erträglichen Verbrauchs die Registervergaser so bedüst, daß sie bei Steigungen und Vollgas geklingelt haben wie eine Sparkassa.
Erst durch Verkleinern der Düse vom ersten Register und ziemlichen Vergrößern der Düse vom zweiten konnte ich das abstellen.
Versuche mit der Zündung haben nix gebracht. Außer die Startwiligkeit hat sich verschlechtert.
Ich würd versuchsweise fetter bedüsen...
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon motorang » So 02 Sep, 2018 16:35

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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon mike58 » So 02 Sep, 2018 19:44

Tom.
wie wärs mit einem Zündfonken-Booster, bei mir har es geholfen.
Rezept:
Man nehme eineWiderstandslose Kerze, wzderstandslosen Kerzenstecker, gutes Zündkabel, Kupferdraht und einen 1kg Widerstand an der Zündspule, Abschirmgeflecht von Antennenkabel, übrtzieh damit das Zündkabel, durchstose in der nähe des Kerzensteckers die Abschirmung den letzten Zipfel auf Masse am Kopf legen, gibt mit Vorwiderstand einen stärckeren Funken, was das eigentliche Problem ist, das der Funken bei der verbesserten Füllung nicht ankommt, zu großer Widerstand im Brennraum, evt Zündzeitpunkt neu einstellen.
LG
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon KNEPTA » So 02 Sep, 2018 20:40

Ist keine Doppelzündung verbaut ?
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon Herbert H » So 02 Sep, 2018 21:55

Zündspannung ist abhängig vom Elektrodenabstand. Die Brennspannung vom Vorwiderstand. Zündspannung ionisiert-macht die Funkenstrecke leitend. Ca 15000 Volt die beim Brennen auf 2000 Volt abfällt. Ohne Widerstand steigt die Belastung der Zündanlage soweit an, daß bei Elektronik Zündungen die Endstufe durchbrennen können. Darum wird bei Magermotoren Kerzen mit 1,5mm Elektroden Abstand verwendet. Und Hochleistung Zündspule verwendet.
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon hiha » Mo 03 Sep, 2018 06:18

Leute, ihr schweift ab.
Die XT hat die originale Magnetzündung mit Unterbrecher, die Verdichtung ist -dank Kolben und Langhubzapfen- höher als normal, der Fliehversteller ist in seiner Ausspreizung begrenzt, die maximale Vorzündung von 30° auf ca. 25° beschränkt, soweit ich das weiß.
Es fallen (kurzfristig) aus:
Ein Aufschweißen des Brennraums zur Erzeugung von Quetschflächen,
Einbau einer Doppelzündung.
Einzige praktikable Methode die sich mir auf die Schnelle erschließt, ist die Erhöhung der Oktanzahl. Ob die käuflichen Oktanbooster war können, weiß ich nicht. Einige enthalten ETBE oder MTBE, das Zeuch ist wirksam, da gibts aber noch andere Mittelchen.
Interessant wäre, ob der kurze heisse Funke einer CDI (z.B.Powerdynamo) da was bringt, da er das Gemisch schneller anzündet. Der langsame Druckanstieg bei einem müden Funken kann eine Selbstentzündung in einer anderen Ecke des Brennraums begünstigen. Deshalb ist der Gedanke eines Nology-ähnlichen Zündkabels garnicht so abwegig.

Gruß
Hans
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon gatsch.hupfa » Mo 03 Sep, 2018 09:12

Erstmal muss ich mich entschuldigen, ich war beim Erstellen dieses Freds vollkommen unvorbereitet.
Ich wusste z.B. nicht, dass Klingeln und Klopfen 2 vollkommen verschiedene Paar Schuhe sind. :omg:

Eine SEHR erhellende Leküre kann ich jedem empfehlen, der von meinem Niveau kommt, dauert 2 Minuten:

https://www.powerboxer.de/zuendanlage/2 ... d-klingeln

Klopfen hatte ich nie vernommen, das ja laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Klopfen_( ... nungsmotor) einem Hammerschlag gleicht.
Also das mit den 2 Flammfronten, die aufeinanderprallen.

Das von mir gehörte Knistern (beschreibt bei mir das Geräusch besser als "Klingeln") bei heissem Motor und Beschleunigen mit Vollgas, das es ja selbst bei 98 - 100 Oktan gab, wurde durch Hihas Fliehkraftreglermodifikation komplett eleminiert. Ich erkläre mir das so, dass das Klingeln nicht durch zu frühe Selbstenzündung des Gemisches erzeugt wurde, sondern schlicht und ergreifend durch den zu frühen Funken. Gerade im Bereich ab 3000 U/min, wenn der Regler also schon voll auf 30° geht und die Kolbengeschwindigkeit noch nicht sehr hoch ist. Bei hohen Drehzahlen war nichts zu hören, sei es weil der Kolben der Flammwand nicht so langsam entgegengekommen ist oder weil die Motorgeräusche das Knistern überdeckt haben.

Das bei 95 er Sprit trotz der Zurücknahme des Zündzeitpunktes wieder Klingeln auftritt ist jetzt wohl wirklich der zu frühen Selbstenzündung des Gemisches geschuldet. Und da hilft wahrscheinlich das weitere zurücknehmen der Zündung nix, Oktanboostern wahrscheinlich und das vom Mike erwähnte Zündfunken - pimpen vielleicht.
Mike, wir haben schon eine widerstandsfreie Kerze drinnen, deine kleinen Spezialkezenstecker und das Kabel hatten wir mir scheints auch auf eines von deinen getauscht.

Das Kerzenbild ist perfekt, inzwischen sogar Iridium, der Wärmewert angepass, der Leistungsprüfstand mit Lambdasonde hat ein perfektes Bild gezeigt, wir sind extra wieder eine Haupdüse kleiner gegangen, rundum ein wahnsinnig stimmiges Motorrad.

Grau ist alle Theorie :ugly: , ich kauf Booster und werde berichten.

(Und: Ist ja nich so dass das Motorrad mit 95er unfahrbar wäre ...)
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon hiha » Mo 03 Sep, 2018 09:45

gatsch.hupfa hat geschrieben:Eine SEHR erhellende Leküre kann ich jedem empfehlen, der von meinem Niveau kommt, dauert 2 Minuten:
https://www.powerboxer.de/zuendanlage/2 ... d-klingeln

Erhellend vielleicht, da stimmt nicht alles. Mit Vorsicht genießen!
Gruß
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon gatsch.hupfa » Mo 03 Sep, 2018 09:54

Na geeeh
Ich hatte gehofft ...
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon hiha » Mo 03 Sep, 2018 13:39

Hier was sehr fundiert-Lesenswertes zum Zündfunken und seiner Entstehung.
Die ersten vier-fünf Seiten enthalten das Wichtigste, der Rest ist zwar auch interessant, da gehts aber um was Anderes.
http://www.sfb224.rwth-aachen.de/Kapitel/pdf/kap3_2.pdf

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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon lallemang » Mo 03 Sep, 2018 14:26

Danke :smt023
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon Straßenschrauber » Mo 03 Sep, 2018 15:27

Das Thema ist spannend und lehrreich!
Ich hab mir mal die Sicherheitsdatenblätter der Booster durchgelesen und bei Wikipedia auch was dazu gefunden (Stichworte ETBA, MTBE).

Also ich würde das Zeug nicht im Gepäck haben wollen.
gatsch.hupfa hat geschrieben:(Und: Ist ja nich so dass das Motorrad mit 95er unfahrbar wäre ...)
Warum vorher nicht mal den Zündkabel-Umbau wie Nology mal probieren, den Mike vorgeschlagen hat?

@mike58 @hiha: Gibt's für diesen Nology-Umbau was zum Ansehen und Selberbasteln?
Zuletzt geändert von Straßenschrauber am Mo 03 Sep, 2018 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon mike58 » Mo 03 Sep, 2018 16:06

Kombi,
Oktanbooster und Sprzialzündkabel,
der Tom kratzt an der 10er Verdichtung statisch, alles andere ist sehr Füllungs orientiert und da wir einen Sicherheitsabstand als Quetschkante brauchen von 1,2 mm (da die Kurbelwelle wie ein Hüpfseil durchfedert), bevor der Kolben bei hohen Drehzahlen oben anditscht, gibt es eine dynamische Verdichtung die weit darüber liegt, der Brennraum ist von Klingelnestern befreit, bei der hohen dynamischen Verdichting wird dem Funken schlicht das Licht aus gepustet, heißt der Widerstand im Brennraum ist so hoch das er das Gemisch nicht entflammen kann. Ich hab mir da eine Überdruckdose gebastelt mit der ich verschiedene Zündsysteme über prüfen kann, sehr interessant, Ladezeiten der Zündspule, Zündspulen an sich, bessere Zündspulen gibt es auch man müßte aber die XT auf Batteriezündung umbauen was schade wäre. das Zündkabel ist leicht selbst zu basteln und kostet so einen Bruchteil des Nology. Versuch ist es Wert. Ist ein alter Trick von Lastwagenfahrer der frühen Jahre, die nahmen einen Knopf flechteten in den Kupferdraht auf abstand, ergo Vorwiderstand, Kondensator raus kam dabei ein stärckerer Funke. :grin:
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Re: Erfahrungen mit Oktan Booster ?

Beitragvon Straßenschrauber » Mo 03 Sep, 2018 16:16

Bis zu welcher Verdichtung ist bei den Serien-SR/XT-Motoren noch kein Klingeln bei 95 Oktan zu befürchten?
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