hi -
ok, es gibt urlaub, die alte schwarze hat licht und tut auch sonst schoen funktionieren, nat hat eh alles im griff, das wetter ist schoen, alles ist gepackt, sprit ist im tank, notwendiges geld auf der karte und im westen liegt cornwall.
losgefahren bin ich ohne jeglichen plan - ich wollte mich tatsaechlich treiben lassen und die ueberraschungsmomente, die sich bieten, mitnehmen.
auf kleinen strassen links und rechts eindruecke mitnehmen, aber auch verweilen und entdecken, nicht nur triebgesteuert wie ein bescheuerter durch die gegend ballern, sondern auch laufen und schaun.
die strategie also: cornwall im zickzackmuster angehen. nord-sued vom osten in den westen und wieder retour im gegenlaeufigen zickzackmuster.
hier in mawes wurden die sommerextreme cornwalls deutlich: die erste haeuserzeile am wasser ist abverkauft an schwerreiche zweithausbesitzer, die mit teuren fahrzeugen ihre stammeszugehoerigkeit demonstrieren. man kann die cornen meist sehr einfach von den sommerimporten unterscheiden: die einen gruessen, die anderen schauen weg.
man kann natuerlich leicht nachvollziehen, wieso sich menschen dortens fuer den sommer ein haeuschen kaufen. und man kann auch nachvollziehen, warum sich menschen ueber die winterszeit wieder verziehen, wenn der regen sechs monatelang waagerecht an die haeuserfronten klatscht und die eingeborenen sich im pub trost zutrinken.
auf dem weg zum lizard point muss man erst den river fal mit seinem tief ins land gehenden estuary ueberqueren, die kettenfaehre bietet sich an, und auch das umland falmouths hat viel charmantes und verstecktes zu bieten.
lizard ist wirklich wunderbar, nicht zu ueberlaufen, denn die straende sind nur sehr beschwerlich zu erreichen , die kletterey kann man schon als alpin bezeichnen - daher fuer viele badehosenhelden ungeeignet. man findet dortens tatsaechlich auch viele einheimische. ausserdem gibt es einen wunderbar kreativen campingplatz, man wohnt quasi im garten und schaut den enten und huehnern nach. allerhand kunst ist ueberall versteckt, jede ecke und jeder winkel ist mit bedacht und koennen angelegt. zwei tage rumentdecken, also. bisschen rumzechen auch.
wenn mauern im meer versinken ...
auf dem platz baut henry sein pensionaersauskommen auf, stein um stein nach einem alten cornischen maurerstil: wunderschoen, oder?
haeuser und daecher ...
schilder und schilda: warum bin ich da nimmer hin?
und das licht tut immer noch
und viecher zum durchkucken ...
und baenke zum abhaengen ...
mittlerweile hatte sich das wetter geaendert, wie schon von den wolken in den tagen zuvor angedeutet, windig und kuehl. weitergehts zum bodmin moor, einer gegend, die es mir sehr angetan hat. zwar aehnlich dem dartmoor und doch ganz anders. und wie auch das exmoor in dieser troika, das wiederum seinen ganz eigenen charakter hat. dafuer muss ich mir nochmal mehr zeit nehmen, denn mittlerweile war ich nach 800 kilometern auf kleinen und kleinsten strassen kurvengesaettigt, auch gesaettigt von immer neuen eindruecken, und es war an der zeit wieder heimzufahren.
fuer den weg zurueck suchte ich mir die a390 aus, die ueber launceston und gunnislake nach tavistock fuehrt, eine strasse, die ich mit dem motorrad sehr gerne fahre. die bruecke ueber den river tamar, den grenzfluss zwischen cornwall und devon, ist aus dem fruehen mittelalter. man sieht heute noch, wie wichtig dieses bauwerk schon immer gewesen sein muss. es wurde viel gehandelt, und viele zoelle verlangt. und dann kommt ja noch das dartmoor, der westen schoen weitlaeufig und schroff, die wetterseite und viel zu schnell stand ich wieder im garten hinterm haus in dem wir wohnen - guten tag, ihr huehnerviecher! war ja sonst niemand da.
ja, und was nimmt man denn nun mit von einer solchen reise, ausser sonnenbrand und kaeltefroesteln? vielleicht sind die cornen gar nicht so arm, wie sie scheinen, denn ganz hinten im land zu leben bietet auch moeglichkeiten. so fand ich etliche kleine stueckle und schrebergaerten, mitten im brachland die scheune mit traktor, noch eine parzelle mit einem wohnwagen, viele parzellen im irgendwo mit wohnwagen... ein volk reich an moeglichkeiten und freiheiten. gut das zu erkennen und anzuerkennen.
ansonsten halte ich es ganz mit rosamunde pilcher: es ist alles wahr! ^^
gruss, max ~:)