Schraubstock einstellen wie?

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Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Beste Bohne » Do 10 Sep, 2020 19:02

Moinmoin,

nachdem ich hier https://forum.motorang.com/viewtopic.php?f=3&t=16343&p=341208&hilit=robur#p341208 mal meine Schraubstöcke vorgestellt hatte, habe ich nun einen Neuzugang zu vermelden. :-) Nach Umschichten der Werkbänke hatte ich eine Werkbank über auf dem KEIN Schraubstock war, sowas! :?

Also bei ebay-Kleinanzeigen einen schönen Matador gefunden und auf die Werkbank geschraubt.

Die Krux: Mir hatte er etwas zuviel seitliches Spiel und dazu sind doch diese Einstellmuttern da, oder? Diese Bauart von Schraubstock hatte ich bisher noch nie in den Händen!

Also habe ich diese Muttern mal versucht rauszuschrauben bzw damit das Spiel einzustellen. Ging nicht. Nach entfernen der vorderen Backe des Schraubstocks waren die Einstellmuttern herauszuschrauben und da habe ich doch nicht schlecht gestaunt was da so hinter ist.

Seitenansicht, Einstellschrauben bereits entfernt, Vordere Backe mit Spindel im Hintergrund
1.jpg


Blick auf die Spindelmutter und die Bohrung wo die Einstellschreuben drin sind
3.jpg


Die Einstellschrauben:
4.jpg


A: Druckstück, das mit der Flanke am Schraubstockschlitten anliegt
B: Feder, die in A drinsteckt
C: Sechskantförmiges Hütchen, das in A und D und auf B sitzt
D: Einstellschraube mit Feingewinde, in der C zum Teil kraftschlüssig verschwindet und somit Teil A und D kraftschlüssig verbindet über den Sechskant.

Im ersten Bild ist die Schnittdarstellung der Einstelldingens auch auf dem Grundkörper dargestellt.

Und genau da knallen meine kognitiven Sicherungen durch :gruebel: :smt009 :

Wie soll denn DAS funktionieren? NUR Teil A und D hätte ich verstanden. Druckstück A wird mit Einstellschraube D an den Schlitten geschraubt, ein ganz wenig wieder gelöst und mit Schraubensicherung mittelfest arretiert.

Aber da ist ja noch Teil B und C... Dadurch wird wirkungsvoll verhindert, das man die ganze Mimik bei eingesetztem Schlitten einstellenkann, weil die Flanke von A mitdrehen will und so mit der Phase des Schlittens kollidiert. Rausschrauben geht nicht, reinschrauben geht nicht.

Kann mir das jemand erklären? Hat da evtl. jemand eine Orginal Bedienungsanleitung? Hier handelt es sich um einen älteren Peddinghaus Matador. Ich habe schon Schraubstockausführungen gesehen, die ein durchgängiges Druckstück haben, welches mit den beiden Schrauben eingestellt wird, aber hier bei meinem sind die Druckstücke ja jeweils an der Einstellschraube mit dieser Federmimik. :gruebel:


Grüße, Jens, ratlos schauend.
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Christoph » Do 10 Sep, 2020 20:49

High,
ich habe die ja noch nie auseinander gehabt ...
Da gibts so einen Plastikimbusschlüssel zu, der nen Stift dran hat. Wenn man den reindrückt entriegelt der Stift die Schraube und man kann mit dem Imbus nachstellen.
Ich kann Dir Bei Gelegenheit mal nen Bild von dem Schlüssel machen.
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon ABr » Fr 11 Sep, 2020 08:14

Christoph hat geschrieben:High,
ich habe die ja noch nie auseinander gehabt ...
Da gibts so einen Plastikimbusschlüssel zu, der nen Stift dran hat. Wenn man den reindrückt entriegelt der Stift die Schraube und man kann mit dem Imbus nachstellen.
Ich kann Dir Bei Gelegenheit mal nen Bild von dem Schlüssel machen.
Christoph


Da braucht man dann scheinbar einen solchen Imbusschlüssel:

Abgewinkelter Sechskant-Schaft; ganz gehärtet (zähhart); an beiden Enden mit Zentrierzapfen, passend für Schrauben nach DIN 6912 (Ribe CS) - Oder ist der Stift nicht lang genug?

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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon frankie303 » Fr 11 Sep, 2020 08:57

Hallo,

wenn ich das richtig deute, braucht´s dazu keinen besonderen Sechskantschlüssel, oder?
Durch das einstecken des Schlüssels durch D wird C gegen die Feder B gedrückt, bis C nicht mehr in D eingreift, und D kann verdreht werden, oder nicht?
Nach dem Verstellen dann D ohne axialen Druck auf C etwas verdrehen, bis C (durch Federkraft) wieder in D einrastet, und fertig.
:gruebel: :gruebel: :gruebel:

Gruss Frankie
Das muss das Boot abkönnen. (Kaleu)
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Christoph » Fr 11 Sep, 2020 10:04

High,
ich habs gerade mal probiert:
bei mir gehts mit nem ganz normalen Imbusschlüssel. Laut der Bedienungsanleitung brauchts den Spezialschlüssel ...
Jedenfalls drückt man den gegen den Federdruck ganz herein, zieht an, bis Widerstand sührbar, zieht den Imbusschlüssel ein wenig heraus und dreht locker, bis die Sperre einrasted.
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Beste Bohne » Fr 11 Sep, 2020 15:08

Genau so ist es!

Vielen Dank für die Erläuterung. Bei mir ist durch den Vorbesitzer der Innensechskant von Teil A schon ziemlich vermackt und Teil C hatte darin geklemmt. Daher habe ich mich wohl auf's Glatteis führen lassen. Geht aber einzustellen mit etwas Feingefühl wenn man es weiß. :smt023

Jetzt ist alles wieder zusammen und die Werkbank hat einen schönen Schraubstock mit standesgemäßer Patina. :smt049

20200911_144509.jpg
Grüße, Jens

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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Fr 11 Sep, 2020 17:03

Was es in diesem Forum so alles zu lernen gibt :grin: :smt023
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon schnupfhuhn » Sa 12 Sep, 2020 09:41

Lustig, ich stand vor 3 Tagen oder so vor meinem und hab mich gefragt wie man das Ding einstellt weil er schlackert. Hängt an einem alten Hazet Werkstattwagen dran und wurde da wohl aus de Kiste rangeschraubt und selten benutzt. Hat noch alle Zähne vom Hieb, der alte Gevelsberger. :smt023 :smt023 :smt023
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon Rei97 » Sa 12 Sep, 2020 13:18

Also:
Bei der Veterama hab ich mir immer passende Alubacken geholt. Ähbäh hat die auch, aber das Erlebnis im Oktober in MA mag ich nur missen, wenn Sauwetter ist.
Bei 3 Werkstatt Schraubstöcken ist das ein Dauerthema.
Die Magnete kaputt, leicht verbogen usw.
Ohne die sind Klemmungen von Blockhälften und Gasern kritisch.
Da lieber mal neu als besser Undichtheiten nacharbeiten.
Regards
Rei97
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Re: Schraubstock einstellen wie?

Beitragvon schnupfhuhn » Sa 12 Sep, 2020 14:50

Für sowas gibt es bei mir Schonbacken, mit Leder beklebt. Das hält von der Reibung her 1A und vermackt nichts. Alubacken sind auf dem Leinen drauf, aus großen Aluklötzen vom Schrott, die Inbusschrauben tief eingesenkt. Falls vermackt lösen, einmal 0,5mm Zustellung und drüber mit Fräsmaschine. Danach sind sie wieder frisch wie einst im Mai...
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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