vor gut 45 jahren hatten meine schwester und ich am sonntag morgen mal langeweile. unser pferd lahmte, wir konnten nicht reiten und wir haben in der zeitung von einer orientierungsfahrt gelesen, wo jeder mitmachen durfte. also nix wie hin.
am start erwarteten uns über 100 aufgemotzte karren und deren gönnerhafte fahrer. mein gerade erworbener, gebrauchter 1200er käfer sah dagegen etwas mickrig aus, aber egal. meine schwester war damals schon gut darin, beschreibungen zu lesen und übernahm die karte und die wegbeschreibung, weil sie noch keinen führerschein hatte. meiner war auch noch recht frisch. immerhin hatte ich etwas fahrpraxis durch jahrelange erfahrung in der landwirtschaft, überwiegend mit dem pferde-fuhrwerk
die navigation war für uns absolutes neuland, aber meine kleine schwester hat mich gut gelotst und ich habe dem käfer einfach immer nur vollgas gegeben. 2 mal wurden wir aufgehalten, weil fahrzeuge stecken geblieben waren. nett, wie wir sind, haben wir sie mit dem abschlepp-seil raus gezogen. letztendlich fuhren wir mit dem 1200er käfer, bj. 71 als 11. durchs ziel. so ein käfer kann was
später erwarb mein vater einen t3-pritschenwagen für unseren umzug aufs land. es war wieder ein abgeschriebenes baustellen- fahrzeug. jahrelang habe ich damit unseren pferdemist zu einem demeter-hof gefahren. dummerweise war der misthaufen draußen im feld und der feldweg war meistens total schlammig und hatte tiefe spurrinnen vom traktor.. oft fuhr ich mit den vorderrädern in einer spur und mit den hinterrädern in der anderen, aber egal, hauptsache gas. fest gefahren habe ich mich nie.
die vws, gepaart mit einer gehörigen portion naivität und dem festen willen, durch zu kommen, sind unschlagbar.