mäx goes gb

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: mäx goes gb

Beitragvon der Gärtner » So 04 Apr, 2021 19:55

So lassen. Unbedingt so lassen... :smt023
Gruß
Harald

Jawoll, genau, jaja, das kann sein, das kann sein...
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Re: mäx goes gb

Beitragvon fleisspelz » Mo 05 Apr, 2021 09:29

Das Motorrad aklimatisiert sich offenbar. Die Briten, die mir am Mittelmeer begegnen haben ebenfalls häufig so eine Rottönung am Leib ...
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: mäx goes gb

Beitragvon Dreckbratze » Mo 05 Apr, 2021 11:58

und immer ein Handtuch unterlegen! :weg:
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Re: mäx goes gb

Beitragvon Zimmi » Mo 05 Apr, 2021 12:23

Dreckbratze hat geschrieben:und immer ein Handtuch unterlegen! :weg:

Ist doch kein ölender Russ... :gruebel:
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die jawaemme

Beitragvon altf4 » Fr 16 Apr, 2021 23:10

Hi -

Vor gefuehlten 100 jahren fiel ich fast, schwer angezunden in den see der ulmer veterama.
Wir waren da mit der ente, unser freund g. verkaufte dortens seinen englaender und xt schrott. Also all die teile, die er eigenhaendig zugrunde gefahren hatte.

Und da stand eine 250er jawa californian. Ich gab mich auf und kaufte die leicht leidende schoenheit fuer sechshundert geld. Nicht wenig, nicht viel, und jetzt hatte ich eine jawa und keine ahnung. Und so war das dann, dass die kiste stand und stand und ich anderweitig beschaeftigt war und anderes zu beschrauben hatte, etliche fuenfhunderter yamahas daherschraubte, eine schwalbe an nachbars huehnerstallwand zugrunde ging, mein 2cv fuer ein motorrad getauscht wurde, eine nsu lux kam und wirklich aeusserst leider gehen musste, war da nicht noch meine zweite emme, das ts gespann das exakt bis zu dem punkt zuverlaessig war bis ich es gekauft hatte, die jawa aber standundstandundstand. Es war einfach nicht die zeit.

Es war alles genehm und gut fuer mich in deutschland und drum musst ich weg, neues finden. Es zog mich nach grossbritannien, dort devon wo ich am dartington college of arts studieren wollte.
Es begleitete mich damals mein erstes krad, meine mir mmer noch liebe sr500.
Und dann begab es sich, dass ich auf einem heimatbesuch allerschnellstens die schaeune raeumen musste – alles musste gehen, bis auf mein es/2 gespann und die rote sr500. Dafuer fand ich parkplaetze. Die jawa aber, immer noch genauso schoen anzuschaun wie seit immer musste dran glauben.
Ich behielt den tank, die schutzbleche, den sitz und den motor, letzterer fand ein plaetzchen bei einem jawafreund der gerne trial fuhr.

Und so kam ich nach etlichen jahren des studiums fuer eine kurze zeit wieder nach deutschland.
Die zwei sr500 immer noch/wieder am start, die es/2 immer noch wartend, die jawateile zur hand.

Und so begab es sich, dass mir aus dem oberbergischen eine ts250/1 mit beiwagen angeboten wurde. Die ich urspruenglich eher weniger wollte, weil platz und eh schon eine emme, die viel plflege will und dennoch holte ich sie ab. Eine baustelle mit vielviel scharm. Und ein traeger fuer meine californian teile, ich hatte ja ein schlechtes gewissen von wegen des meuchelmordees an dem armen teil.
2010 im prozess das gespann wieder herzurichten fand der tank seinen platz, gerade so mit viel ueberzeugung passend. Das war dann der anfang der geschichten mit der jawaemme. Seit so um die 25000 kilometer sind wir jetzt voellig tiefenentspannt unterwegs, zur arbeit, im urlaub, um den block, zum einkaufen, zum rumentdecken.
Der grund fuer mein wieder erwachtes vertrauen in die qualitaeten einer mz: die basis, ein extrem stressfreies fahren zu ermoeglichen. Mit zu ignorierenden auffaelligkeiten zwar, aber nichts, das bemerkenswert waere.

Gerne wuerde ich sagen, ein fahrzeug wie ich, ist aber nicht so. Die kiste ist zaeher. Superelastisch und zaeh. Charmanter als ich. Auch habe ich keine rostloecher.

Die erste zeit war praegend, die fahrerey fand im schnee statt. Es bot sich natuerlich an, die probefahrerey im schwarzwald zu erledigen. Gespannfahren, angst vor der rechtskurce, zieh in den schwarzwald. Schnell wurden wir freunde. Und fuhren zu freunden, bis zum osttreffen in thueringen, und der motor platzte trotz der rhoen und hochsommerigen themparaturen und beifahrerin und gepacek – nicht. Sehr zaeh. Gutgut. Gute emme, sagt eine zufriedene stimme irgendwo im gehirn.

Die unschaerfen wurden eins mit fahrer und gefaehrt. Erhaltenswert, sozusagen …

Bild

tbc ...
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Re: mäx goes gb

Beitragvon gatsch.hupfa » Sa 17 Apr, 2021 05:46

:popcorn:

ich glaub ich nehm schön langsam zu

:popcorn:
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conceptual continuity

Beitragvon altf4 » So 18 Apr, 2021 17:37

hi -

Bild
Bild

naechste aktionen beim SnufkiN:

--> gaszug schnitzen
--> luftfilter funktionsfaehig machen
--> auspuff befestigen
--> bremse hinten anpassen
--> kettenschutz herstellen

g max ~:)
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Re: mäx goes gb

Beitragvon Laternenschrauber » So 18 Apr, 2021 17:47

altf4 hat geschrieben:--> auspuff befestigen


Max, der ist doch fest. Hitzebeständiger AHG, oder? AHG=Auspuffhaltegurt :D .

Immer wieder schön, deine Geschichten zu lesen :grin: .

Gruß Stefan
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials. Bild
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unschaerfen / die jawaemme

Beitragvon altf4 » So 18 Apr, 2021 22:08

und weiter geht's.

Menschen:

Es gibt, bisweilen unmissverstaendlich die aussage, die ein bedauern des gegenstands ausdrueckt, vor allem waehrend des winters, urspruenglich fuer den zerfall unserer treuen fahrzeuge verantwortlich. Die leidenzeit wird durch korossion unabdingbar und unabaenderlich in feinstes metall gelasert.


Es gibt auch die die sich mit dem fahrer mitfreuen. Und vielleicht geht es, anstatt nach perfektion zu suchen um das erkennen der unschaerfen. Nicht nur denen des fahrers, der mitmenschen, sondern auch um die unschaerfen im gefuege der maschine.
Unschaerfen, denen man begenet, indem man sie besser repariert, oder gar teile ersetzt, ganz neue ansaetze erfinden muss, zwischenstufen im erfahren der verbesserungen, und dann eben unschaerfen, die man irgendwann ganz einfach hinnimmt.

Die Jawaemme hat nicht so ueberraschenderweise eine ganze menge davon.

Einige unschaerfen tragen zur fahrdynamik bei – der vordere schwanenhals ist superelastischer als normal. Habs etliche male versucht zu verbessern und habs dann einfach hingenommen.

Andere sind weniger auffaellig:
Der scheinwerfer zittert beim fahren in der nacht, der vorderradreifeb faehrt jeder furche nach,
die sitzbank bewegt sich, die stossdaempder schlagen auch mal durch.
Der primaerantrieb ist laut, die motoraufhaengung sproede. Die kniebleche scheppern.

Das seitenwagenschutzblech schwingt lebhaft mit der schwinge mit und zerlegt sich langsam aber sicher selbst. Das hinteradschutzlech ist fett durchgerostet.

Der kickstartermechanismus braucht viel gefuehl, und weil die zuendung recht frueh kommt, muss sauber angekickt werden.

Was sich wie eine liste der unannehmlichkeiten lesen laesst ist in wirklichkeit eine summe an eingenschaften, die das fahren erst interessant macht. Kleine macken in einem anderweitig vielseitigen charakter. Ich mag das, und manche menschen sehen das auch.

Pruefingenieure moechten bitte den status ‘verbraucht’ attestieren, das beruehrt allerdings nicht das wesentliche: die grosse freude beim bedienen der summe der unschaerfen mitsamt den staerken, und damit dem manoevrieren durch landschaften und staedten, supermario im lande der grossraumlimousinen, hier, wo man sich unschaerfen nicht mehr leisten kann und will, wo die perfektion schon seelenlos daherkommt. Unschaerfen sind das salz in der suppe der alteisentreiber.

Die andere seite also, die perfektion, nicht die unschaerfe. Auch eine welt an und fuer sich. Mit ihren wiederum ganz eigenen qualitaeten. An der bin ich bisher allerdings gescheitert.

Doch halt: es gibt sie doch, die perfektion im konvolut: Die kiste springt immer an und faehrt dann auch klaglos. Seit nunmehr zwoelf jahren. Es gibt gruende, warum ich mit der Neckermann-MZ so gluecklich bin.

Bild

max ~:)
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Re: unschaerfen / die jawaemme

Beitragvon heiligekuh79 » Mo 19 Apr, 2021 04:50

altf4 hat geschrieben:und weiter geht's.

Was sich wie eine liste der unannehmlichkeiten lesen laesst ist in wirklichkeit eine summe an eingenschaften, die das fahren erst interessant macht. Kleine macken in einem anderweitig vielseitigen charakter. Ich mag das, und manche menschen sehen das auch.

max ~:)


:smt049
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Re: mäx goes gb

Beitragvon T. » Mo 19 Apr, 2021 07:38

:smt023 ...so seh ich dat auch...
Hab ich am Samstag den Custom Harley Jungs auch so die T-34 erklärt.... :-D
...und das ein Beiwagen super praktisch ist....hatte gerade Getränke eingekauft. :fiessgrinz:
T.Bild
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Re: unschaerfen / die jawaemme

Beitragvon Zimmi » Mo 19 Apr, 2021 08:57

altf4 hat geschrieben: Unschaerfen sind das salz in der suppe der alteisentreiber.

:smt049 :smt023
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Re: unschaerfen / die jawaemme

Beitragvon Nanno » Mo 19 Apr, 2021 12:10

altf4 hat geschrieben:und weiter geht's.

Was sich wie eine liste der unannehmlichkeiten lesen laesst ist in wirklichkeit eine summe an eingenschaften, die das fahren erst interessant macht. Kleine macken in einem anderweitig vielseitigen charakter. Ich mag das, und manche menschen sehen das auch.

max ~:)


Liest sich fast ein bisschen wie Pirsig, die Stelle mit dem Dosenblech und der Lenkerhalterung. :smt023
Frei ist, wer frei denkt.

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Re: mäx goes gb

Beitragvon Christoph » Mo 19 Apr, 2021 18:15

High Max,
ich möchte beinahe meinen:
Es sind fast immer die Unschärfen, die den Charme ausmachen.
Und zu viel schärfen führt zu Artefakten nicht nur in der Bildbearbeitung ...
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die jawaemme: zurueck zum anfang

Beitragvon altf4 » Mo 19 Apr, 2021 22:38

ja, genau.

Aber zurueck ganz zum anfang. Zurueck in die oberbergische garage. Unterwegs mit meinem 207D was bedeutete, dass die entscheidung, ein MZ TS 250/1 gespann zu kaufen und mitzunehmen schon gefallen war.

In der oberbergischen garage standen einige spezialitaeten, die 68er /0 cb750 und die gruene meriden triumph, etliche suzuki twinshockcrosser in unterschiedlichen zerfall- und tuningstufen, eine maico 490 oder sowas in der liga, irgtendein deutscher oldtimer, und eine suzuki ts250. Fuer die wars nicht die zeit, heut wuerde ichs wagen.

Ja, und die noch nicht Jawaemme, ein bisschen traurigaussehend, bisschen trotzig fast, und obwohl mein guter freund, der die kiste gehen sehen wollte, ein begnadeter metaller ist, erschien sie zumindest optisch grob zusammengeschlossert. Wieviele besitzer zuvor wohl ihre fingernaegel an der kiste abgebrochen haben? Einer davon sorgte sich um eine schwingengabel. Sehr schoen ist das schonmal.
Der motor: ueberholt, vom kolleg selbst, auch sehr sehr ewunderbar, und der suzukimikunivergaser ueberzeugt.

Im tank der abdruck von vier fingerknoecheln, zeugen eines garagenkampfes. Ein mz-tank haelt was aus, und der freund und verkaeufer hat starke haende.

Kein ladestrom – aber das sorgte mich nicht: noch vor allem stand der entschluss alles elektrische neu zu machen, elektronische zuendung pipapo. Denn mein voriges ts-gespann lies mich immer eletronisch im stich, bisweilen mit kleinen rauchwoelkchen die von unterm sitz aufstiegen, das von mir geaechtete geraeusch eines zweitakters ohne zuendstrom – das wollte ich mir nie mehr antun. Ich bin heute noch davon gezeichnet. Mein ziel war das fahren, nicht das manchmal bis hierhin und das wars dann fahren.

Bei der probefahrt ging sie mir aus, und lies sich nimmer ankicken, von mir. Wir rollten wieder die strasse runter. Also bis hierher koennte man sagen, hat sich mir die kiste nicht wahnsinnig an den hals geschmissen. Bis hierher hatten wir noch nicht mal uebers geld geredet. Ganz anders: die kiste sollte zu mir als gesellenstueck im wissen, dass ich schon der passende zukuenftige besitzer und bespasser der kiste sey.

So sah das jedenfalls aus. Und so fuhren wir am naechsten tag im daimlerbussle richtung schwarzwald wo die truebe jahreszeit anstalten machte …

Bis zu den ersten fahrten im schnee mit ueberfettendem vergaser sollte ein ganzes jahr vergehen und dann gings zu wintertreffen und etlichen anderen un dann verschwand der schnee, und dann die jahre und dann der fahrer mitsamt seiner anderen mz, der es/2, nach england. Harte zeiten fuer die gute irgendwie, wie immer eigentlich – und so sollte es weitergehn, mittlerweile auch in england angekommen. Aber immer noch im geflecht der oberbergischen garage verbunden, der geschichten zuvor, alle mittlerweile im dunkeln.

In der oberbergischen garage naemlich, da stehen und standen kraeder, die gingen wie hulle.Man koennte auch sagen: die gute kommt aus einem guten stall.

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