Alternative Antriebe, aktueller Stand.

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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon lallemang » Di 23 Nov, 2021 17:03

Und 2045 feiern wir COP50 :dance00:

Ähh, nö, aber Ihr vielleicht :smt002
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon nattes » Di 23 Nov, 2021 17:36

Irgendwie verstehe ich hier was nicht.

Wieso sollte das jetzige Netz komplette Elektromobilität können? :gruebel: Kann es natürlich nicht. Wozu auch?

Da ist doch wie Richy schon schrieb, noch über 20 Jahre Zeit.

Und auch dann wird nicht komplett auf E umgestellt werden, weil es nicht in allen Bereichen Sinn macht. Und das behauptet auch niemand.

Die Umstellung auf Strom und der Ausbau der Infrastruktur wir parallel verlaufen, natürlich mit unregelmäßigen Unschärfen.
Der Umstieg von Hafer auf Benzin hat doch auch funktioniert. :omg:

Warum komplexe Themen immer vereinfachen wollen. Die kann man doch nicht in einem Satz beschreiben.

Ich verstehe die ganze Argumentation nicht.

Wenn man den ganzen Bericht angeschaut hat, erfährt man auch warum Wasserstoff und E-Fuel vorläufig nur Nischen besetzen können.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Di 23 Nov, 2021 18:13

nattes hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich hier was nicht.

Wieso sollte das jetzige Netz komplette Elektromobilität können? :gruebel: Kann es natürlich nicht. Wozu auch?

Da ist doch wie Richy schon schrieb, noch über 20 Jahre Zeit.


Wenn dem so ist, ist alles gut!
Ich hab aber meine Zweifel..
Bei der momentanen Gesinnungslage Land auf, Land ab, kommt es mir so vor als ob es nur noch schwarz oder Weiß gut/böse gibt. Das ist schon ein Klima in dem Entschlüsse getroffen werden könnten, welche Spielräume entscheidend einengen, und deren Tragweite unter Umständen nicht vollständig überblickt werden.
Wenn nur eine Metropole beschließen:großräumig, Zufahrten ausschließlich für E Fahrzeuge zu erlauben, ist der Ball am rollen. Und da niemand ernsthaft daran arbeitet ( Achtung böseste Polemik) den Fahrbedarf zu ändern /Arbeitsplätze zu verlagern oder auch nur den ÖVPN wirksam auszubauen. sind die Menschen auf KFZ angewiesen. Vermutlich binnen 2 Jahren hätte sich die gesamte Anforderung an das Stromnetz verändert und andere Städte würden sofort nach ziehen.
Aber da sind wir endgültig im Bereich "wäre hätte könnte". Ich finde es trotzdem spannend mal über mögliche und unmöglichere Zukünfte zu grübeln :lol:
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Richy » Di 23 Nov, 2021 18:43

Zwischen 2010 und 2019 wurden rund 50TWh weniger verbraucht, da haben wir jetzt also schon passende Leitungskapazitäten, also jetzt schon der halbe Weg geschafft...
Klar muss man was tun, aber das sind keine Größenordnungen, über die wir hier reden.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon lallemang » Di 23 Nov, 2021 19:50

Die Haushalte haben sich von 2010 zu 2019 nicht verändert.
Die Einsparungen in der Industrie stehen nicht unbedingt als Kapazität dem allgemeinen Netz
zur Verfügung wegen dedizierter Teilnetze/Kraftwerke.
Ein stillgelegtes Stahlwerk mit seinem integrierten Kraftwerk
reduziert den Stromverbrauch in der Statistik.

"Geht schon" "kriegen wir schon" macht mich langsam nervös.
Die Wasserstoff-Saga läuft jetzt über 40 Jahre :ugly:

Aber hier geht's ja um Antriebe, sorry für die Tangente :oops:
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon fleisspelz » Mi 24 Nov, 2021 10:02

Naja, ich nehme jetzt Mal als gesichert an, dass der Fall nicht eintreten wird, dass noch heute jeder deutsche Verbrenner-Automobilist einen Kaufvertrag für ein neues E-Fahrzeug unterschreibt und dann alle Hersteller schon morgen das Fahrzeug liefern werden. Wir sprechen über ein künftiges Stromnetz, das für diese Energiemenge ertüchtigt werden muss. Wenig hilfreich und für unsere Satiriker gut verwertbar ist dabei der Umstand, dass die Bürgerinitiativen gegen Windräder, Energieversorgungstrassen und große Solarparks häufig von Leuten unterstützt werden, die auch auf Klimademos mitlaufen.

Ich glaube das schlimmste für diese Debatte ist, dass sie emotional geführt wird. Weiland die E10 Diskussion war ähnlich aufgeregt und angstbewehrt. Heute tankt das Zeug jeder ...
..........................
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Dreckbratze » Mi 24 Nov, 2021 12:48

nein.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Richy » Mi 24 Nov, 2021 13:58

Es tankt zwar nicht jeder, aber dennoch muss ich Justus zutimmen, wenn es darum geht, mal die emotionale Ebene ein wenig zu verlassen bei dieser Diskussion.

Peter, du hast natürlich Recht, die Einsparungen sind eher in der Industrie zu finden. Aber immerhin 13TWh gespart seit 2010.
Dennoch: Wir haben Schwankungen im gesamten Stromnetz von 50TWh innerhalb weniger Jahre.
Nicht alle werden ihre Autos zuhause laden (können), das gibt schon die Infrastruktur an sich nicht her.
Es wird also weiterhin Tankstellen in irgend einer Form geben müssen. Dort kann dann auch eine entsprechende Anbindung vorhanden sein.
Außerdem, wie Justus schon schrieb: Nicht jeder muss schnellladen und schon garnicht immer und sofort. HardCore-Gegner des E-Autos führen gerne folgendes Argument ins Feld: "Wenn es sein muss, setzt ich mich nachts um 1 in mein Auto und fahre damit mal eben 600km, notfalls tanke ich es in 5 Minuten voll." Mal ganz ehrlich: Wie oft kommt sowas in der Praxis vor? Und ginge es, wenn es denn ein Notfall ist, nicht auch mit dem Taxi oder einem CarSharing-Auto?
Die gefahrene Strecke: 13600km/Jahr macht bei rund 200 Fahrtagen rund 68km pro Tag. Bei 15kWh/100km kommt man da auf rund 10kWh, also für rund 10h Ladezeit 1kW. In unserem Mehrfamilienhaus wohnen 10 Parteien, nimmt man an, dass jede Partei ein Auto auf dieser langen Strecke fährt, kommt man also auf 10kW für 10h. Mein Wasserkocher hat 2kW, macht also 5 Wasserkocher. Hier gibts ja auch Elektriker: Mit was für einer Anschlußleistung ist so ein Mehrfamilienhaus denn normalerweise angeschlossen?
Und jetzt fallen von den Leuten noch einige weg, die entweder in der Firma laden können, oder an Ladesäulen extern laden oder gar mittels eigener PV-Anlage den Strom selber erzeugen. Und dann werden die wenigsten abends um 8 nach Hause kommen und um 6 bereits wieder fahren müssen. Gibt also normalerweise ein paar Stunden mehr Ladezeit und damit weniger Netzlast.

100TWh, aufgeteilt auf die 20 Jahre, also muss unser Netz 5TWh pro Jahr mehr liefern, bzw. aushalten.
Zwischen 2018 und 2019 ist der Verbrauch bereits um 1,1TWh gesunken, obwohl da schon ein paar E-Autos am Haushaltsnetz hingen.

Das sind alles natürlich nur ganz ganz grobe Rechnungen, aber ich sehe immernoch nicht, warum das nicht gehen sollte.

Wegen Wasserstoff: Da darf man nicht vergessen, dass der Wirkungsgrad von der ganzen Kette ziemlich mau ist, wir reden hier von rund 30%. Man muss also im Schnitt dreimal mehr Energie bereitstellen als benötigt wird. Wenn wir das aktuelle Geheule bzgl. Erneuerbare Energien betrachten, sollte man durchaus schauen, möglichst viel von der wertvollen Energie von der Quelle zur Senke zu bringen und nicht 2/3 davon als Wärme in die Luft zu blasen...
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon lallemang » Mi 24 Nov, 2021 22:03

Oh, ich hab' nicht gemeckert, weil das "unmöglich" wäre. Schwierig, weil aufwändig ja. Und damit das tut, mu§ was passieren.
Ich mecker, weil die Politik gern die EVs als Lösung anpreist, aber dann nichts mehr tut. In 20 Jahren ist bei der ursprünglichen
Zielrichtung Klima einfach zu spät. Ich würd' gern mehr sehen.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon fleisspelz » Do 25 Nov, 2021 00:16

Ja, das ist leider so, Peter. Und der neue Koalitionsvertrag mit einem FDP-Verkehrsministerium lässt da nicht viel erwarten in Deutschland ...
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon ragman » Do 25 Nov, 2021 09:28

fleisspelz hat geschrieben:während nachts, wenn es eh Überkapazitäten gibt


Das geht dann aber nicht mit dem in Zukunft bevorzugten Sonnen- oder Windstrom.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Boscho » Do 25 Nov, 2021 09:31

Ist klar. Weil nachts ja kein Wind weht. ;)

Man kann Sonnenenergie in Grenzen (die sich verschieben werden) puffern, neben Batteriespeichern auch in Pumpspeicherkraftwerken etc.

Energie wird künftig auch in rollenden Batteriespeichern (sog. E-Autos :D ) gepuffert werden, die tagsüber am Netz hängen.

...

Es GIBT Möglichkeiten. Man muss sie aber auch sehen wollen. ;)

Für den Fernverkehr sehe ich übrigens durchaus auch PÖL-betriebene Kfz als sinnvolle Alternative, gerne in Form von Carsharing-Fahrzeugen. Also: da, wo nicht der ÖPN (und -F)-V eh schon die bessere Alternative wäre.

Bleibt spannend, das Thema. Wichtig scheint mir, das Ziel klar zu definieren und den Einfluss der kapitalgelenkten Lobbys wirksam zu begrenzen. Sonst wird es wieder ökologischer Schwachfug. :roll:

Und - wichtig! - die generelle Notwendigkeit von Mobilität muss stark sinken. Das ist auch noch ein gutes Stück Weges zu gehen.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Richy » Do 25 Nov, 2021 10:46

Zum letzten Absatz: Corona hat ja gezeigt, dass es für einen hohen Prozentsatz der Leute geht.
Nur kommen viele Chefs damit nicht klar. Sie brauchen es einfach, ihre Schäfchen im Büro sitzen zu sehen.
Im Sommer war dann wieder Anwesenheit im Büro angesagt für uns. Immerhin hat man uns gnädig 2 Tage pro Woche Homeoffice gegönnt.
Komischerweise haben wir ca. ein Jahr lang problemlos 100% Homeoffice gemacht.
Man könnte den Pendelverkehr jeeen Tag sicher um 30% senken, wenn reine Büroarbeiter von zu Hause aus arbeiten würden.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Zimmi » Do 25 Nov, 2021 10:51

Boscho hat geschrieben:Wichtig scheint mir, das Ziel klar zu definieren und den Einfluss der kapitalgelenkten Lobbys wirksam zu begrenzen. Sonst wird es wieder ökologischer Schwachfug. :roll:

Womit wir in der Politik wären. Ich schreib jetzt ganz bewusst nicht mehr dazu als folgendes: "Genau so ist es!"
Do not take life too seriously. You will never get out of it alive.
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Re: Alternative Antriebe, aktueller Stand.

Beitragvon Arne » Do 25 Nov, 2021 11:01

alles handeln ist politisch
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