Hmm, merkwürdig:
1. Im Leerlauf:
- Nach dem Start (Motor warm) ist die Spannung der Lambdasonde erstmal gering, die Sonde ist noch kalt. Der Motor läuft dabei vermutlich etwas zu fett und ganz ruhig.
- Nach etwa 10s ist die Sonde warm, die Spannung steigt bis sie ca. 830mV überschritten hat -> Dann setzt die Reglung ein, der Motor wird abgemagert, die Spannung sinkt wieder, das Spiel geht so im ca. 1s-Takt. Dabei ist der Leerlauf hörbar unruhiger (nicht schlimm)
- Klemme ich die Sonde ab (Motor sehr warm) und lege das Sondensignal auf Masse -> Motor fettet an, bis er fast ausgeht, nach einer Weile läuft er wieder besser -> Die Motorsteuerung hat den Fehler erkannt und in den "ohne-Lambdasonde"-Betrieb gewechselt. Der Blinkcode gibt das auch wieder. Nach dem Fehlerlöschen geht die Regelung wieder wie vorher.
- Ziehe ich die Codierbrücke, läuft der Motor ebenfalls ohne Regelung.
---> Fazit daraus: Im Leerlauf wird wunderbar geregelt, alle funktioniert soweit. Das spiegelt sich auch im CO-Wert wider.
2. Drehzahl knapp oberhalb 1500/min:
- Drehe ich die Drehzahl auf über 1500/min hoch, setzt die Reglung aus, der Motor läuft riechbar fetter, auch die Lambdasondespannung gibt das aus (>840mV)
--> Bei der AU gab das einen Lambdawert von rund 0,8, bei bis zu 5% CO.
- Mister B teilte mir mit, dass zwischen 1500/min und 4000/min nicht nach Lamdba geregelt wird. Das scheint ja tatsächlich so zu sein, das hab ich ja bei der AU auch so gesehen.
- In dem Bereich läuft er dann wohl nach Kennfeld.
--> Stellen sich folgende Fragen: * Warum wusste der Prüfer das nicht? Er sagte, die Prüfung solle oberhalb der Leerlaufdrehzahl (er meinte was von "oberhalb 2000/min") durchgeführt werden. Außerdem zog er ein Dokument von BMW raus, nach dem die Drehzahl für die AU bei 1200 liegen sollte (würde ja passen), er meinte aber, die gesetzliche Vorgabe "sticht" hier. Jetzt lese ich aber das hier:
Wenn vom Fahrzeughersteller keine abweichenden Vorgaben gemacht werden, darf der CO-Gehalt bei Motorrädern, die einen geregelten Kat haben, einen Grenzwert von 0,3 Vol% nicht übersteigen. Die Messung erfolgt bei einer erhöhten Leerlaufdrehzahl, die vom Hersteller vorgegeben wird. Liegt keine Herstellerangabe vor, wird eine Drehzahl zwischen 2000 und 3000 U/min eingestellt.
(Quelle
https://www.bikerforum-franken.de/threa ... %C3%A4der/ )
Demnach hat der gute Mann Mist gemessen. Zumindest relevant für die AU, der zu fett laufende Motor ist natürlich dennoch ein Problem.
* Warum steht davon nix im Internet? Überall wird haarklein der Kram für die 4V erklärt, aber dieses wichtige Detail vergisst man.
* Und was macht das mit meinen tollen R1200er Einspritzdüsen, die ich verbaut habe, nachdem ja überall stand, die Lambdaregelung würde eventuelle Unterschiede ausregeln? Allerdings: Auf der Seite vom Tillmann (
https://www.tills.de/R1100xx---Upgrade- ... -Play.html) finden sich die Datenblätter für die Düsen: Der Durchfluss ist 236,7g/min (alt) vs. 237g/min (neu). Den Unterschied von 0,3g/min würde ich jetzt mal unter "Irr-Elefant" verbuchen.
* Warum wird die Lambdaregelung in diesem Bereich abgeschaltet? Hatte man Probleme mit dem Motorlauf?
Wenn die Düsen nicht das Problem sind, die Lambdaregelung abgeschaltet ist und die Temperatursensoren die korrekten Werte ausgeben (gemessen!) was ist denn dann das Problem?
Oder gibt es hier überhaupt kein Problem? Ab wieviel "zu viel" Sprit leidet denn der Ölfilm im Zylinder?

Bald kann ich mir eine Einspritzung selberbauen, der nächste Schritt ist dann die Weltherrschaft.
