Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon mike58 » Mi 05 Feb, 2025 18:54

Den sauber zusammengebauten Motor
mit den überarbeiteten Teilen abtuschieren und kontrollieren, dann sieht man schon 2as Sache ist-
Übrigens Andreas Danke für den 3 D Druck sauber cool ich erreich dich nicht.
servus
Mike
mike58
Vielschreiber
 
Beiträge: 1999
Registriert: So 10 Jan, 2016 11:56
Wohnort: Oberndorf 10b Pfaffing an der Attel

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Jonas » Di 11 Feb, 2025 19:08

Kolbenbolzen ist hohl und sitzt saugend, spielfrei, schön. Hat aber anscheinend in Fahrtrichtung links immer wieder auf den Seegerring gedrückt. Der sitzt etwas lose und hat nach außen hin Material aufgeworfen. Eventuell reicht da, einen neuen Seegerring zu montieren.

Ventilführungen sind gnadenlos oval. Spiel beim Einlass ist eher ein satter Millimeter, statt 1/10 mm oder so. Auslass ist etwas besser, aber auch total ausgenackelt. Neue Führungen und neue Ventile nötig.

Kolben hat ´nen kleinen Ausbruch (?), siehe Bilder. Das Material hat es scheints durch den Zylinder gezogen, da ist eine minimale Riefe sicht- und mit dem Fingernagel spürbar. Ringe sind frei, und ansonsten sieht das alles okay aus, finde ich.

Zylinder scheint bis auf besagte Riefe in Ordnung zu sein. Keine Macken in der Lauffläche, keine Spuren von Klemmern, Reibern oder was auch immer.

Pleulauge oben: Siehe Bilder. Sitz des Kolbenbolzens im Pleuelauge muss ich noch checken, siehe Hertweck!

Kurbelwelle und Lager ausgewaschen. Kippspiel Pleuel oben: insgesamt 5 mm. 3 - 5 mm nach jeder Seite sind laut Hertweck als grober Anhaltspunkt okay. Kein fühlbares Höhenspiel. Axialspiel ist reichlich vorhanden, wieviel muss ich noch messen! Kein spürbares Spiel an den großen Kurbelwellenlagern.

Keine weiteren Metallspäne, Flitter, Krümel im Motor gefunden.

Zylinderkopf, ungereinigt:
Zylinderkopf.jpg


Zylinder mit Riefe:
Zylinder.jpg


Auslassventil. Durchmesser 42,85 mm, Schaftdurchmesser 9,3 mm, Gesamtlänge 96,8 mm. Alles so in etwa und krumme Zollmaße.
Auslass.jpg


Einlassventil: Durchmesser 44,5 mm, Schaftdurchmesser 9,33 mm, Gesamtlänge 96,8 mm. Auch hier alles so in etwa und krumme Zollmaße.
Einlass.jpg


Kolben. Da muss mal jemand mit der richtig harten Drahtbürste, einem Schraubendreher oder womit auch immer dran gewesen sein.
Schaden.jpg
a.jpg
b.jpg
c.jpg
d.jpg
e.jpg


Weiter im nächsten Beitrag...
Zuletzt geändert von Jonas am Di 11 Feb, 2025 23:13, insgesamt 6-mal geändert.
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
Benutzeravatar
Jonas
Vielschreiber
 
Beiträge: 2305
Registriert: Mi 20 Mär, 2013 14:28
Wohnort: Siegen

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Jonas » Di 11 Feb, 2025 19:09

...und weiter.

Oberes Pleuelauge:
1.jpg
2.jpg
3.jpg


Kolbenbolzen:
4.jpg
5.jpg
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
Benutzeravatar
Jonas
Vielschreiber
 
Beiträge: 2305
Registriert: Mi 20 Mär, 2013 14:28
Wohnort: Siegen

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Jonas » Di 11 Feb, 2025 19:16

Ich muss noch ein paar Parameter begucken, oberes Pleuelauge/Kolbenbolzen z. B., nochmal Hertweck vertiefen, aber meine vorsichtige Idee: Kopf überholen, überholte Schlepphebel plus Nockenwellen einbauen, Zylinder durchhonen, und go. :gruebel: :ugly:

Habt Ihr Ideen dazu? Was fällt Euch zu den Bildern ein?
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
Benutzeravatar
Jonas
Vielschreiber
 
Beiträge: 2305
Registriert: Mi 20 Mär, 2013 14:28
Wohnort: Siegen

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon AIAndy » Di 11 Feb, 2025 20:41

Also die Augen + Kolbenbolzen schau'n m.M. gut aus. Passung ok? Wie geht der Bolzen durch?
Kolben is halt "schön" geputzt...hast Kolben und Zylinder messen können? Wenn's Laufspiel paßt, rein damit und fahren ;o) bei unsren alten Mühlen gibt's meist standardmäßig großzügiges Laufspiel.
Hören und fühlen. Dann is alles klar..
Das Leben ist zu kurz um TÜV geprüfte Motorräder zu fahren!
Benutzeravatar
AIAndy
ehemals Atisgrub
 
Beiträge: 3872
Registriert: Di 14 Jun, 2005 08:19
Wohnort: Weisskirchen OÖ

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Jonas » Di 11 Feb, 2025 22:09

Mike hat angerufen und wir haben lange gesprochen. Ihm gefällt das obere Pleuelauge nicht, ebenso wenig die Ölversorgung unten im Nockenwellen-Gehäuse.

Ich werde mich demnächst weiter da reinfuchsen... Passung Kolbenbolzen/Pleuelauge, Planparallelität Zylinderoberseite/-unterseite, Durchmesser Kolbenbolzen, Kompressionshöhe, Lichtspalttest Kolbenbolzen (Pleuel krumm? Hat ja ´nen Grund, dass der Kolbenbolzen gegen den einen Seegerring läuft.) und so weiter.

Und wenn das Pleuelauge oben eh neu muss, dann muss auch der Block auseinander, und dann kann man die Kurbelwellen/Pleuellagerung begucken, die Kurbelwelle am Pleuel in die Patschepfote nehmen und oben draufhauen ("Klonk" -> "einmal neu", siehe Terrot), all das.

...und dann mach ich die ausgeschlagene Gabel, die wackeligen Räder und den Rest. Alles auf der 300er Rotwerk und der Tischfräse. :weg: :omg: :ugly:
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
Benutzeravatar
Jonas
Vielschreiber
 
Beiträge: 2305
Registriert: Mi 20 Mär, 2013 14:28
Wohnort: Siegen

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Zwillingspeter » Di 11 Feb, 2025 22:35

Hi Jonas,
das sieht alles gut aus.
Ich hatte mal eine Ural. 16 Jahre lang, 55.00 Km, fast nur Winter.
Die ging ganz gut, obwohl vieles schlimmer aussah.
Bau den Kram zusammen und fahr (vorsichtig).
Aber dann liegt Dein schöner Thread hier brach.
Also nimm das Ding lieber komplett auseinander und mach alles schön.
Ich freue mich über die Lektüre;-)
:weg:
Gruß Peter
Ohne ist auch nix!
Jetzt geht's wieder!
Benutzeravatar
Zwillingspeter
ehemals Peter aus dem Mynsterland
 
Beiträge: 1584
Registriert: Mi 31 Jan, 2007 23:38

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Mister B » Mi 12 Feb, 2025 08:43

Zum Pleuel schließe ich mich dem Mike an. Die Buchse hat normalerweise,
auch früher nicht, den Stoß oben, wo die ganze Massenkraft im OT einwirkt.
Auf dem Foto schaut sie da auch recht ausgeschlagen aus.

Es sollte sich aber eine neue finden lassen.

Grüße
MB
Benutzeravatar
Mister B
Vielschreiber
 
Beiträge: 3023
Registriert: Do 23 Jun, 2005 14:34
Wohnort: München

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon schnupfhuhn » Mi 12 Feb, 2025 09:25

Das Pleuelauge ist halt nicht ganz rund. Da, wo es schwarz ist sind die Täler. Man sieht ja eine schöne Welle. Aber war das schon ab Werk so und hat gut funktioniert?

Wobei die Frage ist, wie unrund das wirklich ist. Es gibt Gleitlager, die schauen katastrophal aus, sind aber im Einbaumaß.

Ich würde mir einen Block Cerrosave bestellen (35E), einen Abguß machen und dann mit dem Mikrometer auf vielen Positionen des Abgusses messen wie weit es in Sachen Rundheit fehlt. Immer dran denken, nix reparieren was nicht wirklich hin ist.

Wie sind denn die Erfahrungen des Sunbeam Clubs mit den Pleuelaugen?
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
schnupfhuhn
Vielschreiber
 
Beiträge: 4131
Registriert: Fr 29 Mai, 2015 21:03
Wohnort: Wuppertal

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Mister B » Mi 12 Feb, 2025 09:55

Früher hat man einfache zylindrische aber auch weiche Buchsen eingesetzt.
Die haben sich, was sie auch sollten, im Betrieb angepasst. Daher ist eine "Welle" in
Zylinderrichtung in Ordnung.
Heutzutage wird diese Anpassung vorweggenommen, da die Materialien härter sind
und die Literleistung höher. "Meine" modernen Pleuel fahren zum Beispiel ganz buchsenlos
und haben eine Trompetenform.

Grüße
MB
Benutzeravatar
Mister B
Vielschreiber
 
Beiträge: 3023
Registriert: Do 23 Jun, 2005 14:34
Wohnort: München

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon mike58 » Mi 12 Feb, 2025 11:55

Ich glaub,
der Zeitpunkt um das Ding so zu lassen und in seinen selbstzerstörischen Lebensweg zu begleiten, ist schon lang übdfschritten.
Ich glaub kaum, das die Kolbenringe wieder in den FURCHEN sich wiederfinden wo sie bislang langgeratscht sind.
Der Mann hat zwei adequate Fahrzeuge zum Luft schnappen und träumen und Kraft schöpfen.
Die Sunbean ist ein sehr schönes gehaltvolles Buch das es gilt mit Muse u lesen und noch dazu pflegt es die zwischenmenschlichen Beziehungen, fast schon Therapie und bei Leibe kein fastfood, in dem Fall ist wirklich der Weg das Ziel.
Auch Anlass seine Fertogkeiten zu wachsen und wenn dabei einpaar Unbedarfte ihm dabei unterstützend über die Schulter zwinkern, schadet das nicht und entwickelt eine positive Gruppendynamik, nachhaltige alte Säcke in ihren heimligen kleinen Welt.
Und wer sagt das, das Wergl morgen schon wieder laufen muss.
Jetzt sind die Broggen nu mal auseinnander und wie erwartet in einem desolatenZUstand und kann nun mit viel Herz wieder neu aufgebaut werden, anders funktioniert das nicht. Ich würd das Pleuelpolieren.
Wird ein langer WEG bis alle Teile fertig vor einem liegen und was für ein Fest wenn es wieder bollert.
Kein Bangen und Hoffen und ein letzendlich Ärgern nein nur Freude wenn er in den Sonnenuntergang reitet und bei jeden Gasstossvorwärts strebt in dem Wissen alles richtig gemacht zu haben, außerdem schätztman das Akkes viel mehr.
Das macht er schon richtig so , Gscheit oder gar Ned.
servus
Mike
mike58
Vielschreiber
 
Beiträge: 1999
Registriert: So 10 Jan, 2016 11:56
Wohnort: Oberndorf 10b Pfaffing an der Attel

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Mi 12 Feb, 2025 12:47

Zwillingspeter hat geschrieben:Also nimm das Ding lieber komplett auseinander und mach alles schön.
Ich freue mich über die Lektüre;-)
:weg:
Gruß Peter

+1 :popcorn:
„Schlechte Vorbereitung ist eine solide Basis für Abenteuerreisen.“
Wauschi
Benutzeravatar
Uwe Steinbrecher
Vielschreiber
 
Beiträge: 5262
Registriert: Fr 04 Feb, 2011 12:25
Wohnort: Ilsfeld

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon schnupfhuhn » Mi 12 Feb, 2025 12:58

Wie sind denn die Erfahrungen des Sunbeam Clubs mit den Pleuelaugen?


Let me rephrase: schauen die Pleuelaugen bei anderen Sunbeamfahrern auch so aus? Oder ist das ein Einzelfall? Man könnte mal ja alte Motorenmänner von der Insel fragen...
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
schnupfhuhn
Vielschreiber
 
Beiträge: 4131
Registriert: Fr 29 Mai, 2015 21:03
Wohnort: Wuppertal

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon Jonas » Mi 12 Feb, 2025 19:43

schnupfhuhn hat geschrieben:Schauen die Pleuelaugen bei anderen Sunbeamfahrern auch so aus? Oder ist das ein Einzelfall? Man könnte mal ja alte Motorenmänner von der Insel fragen...

Gibt bislang erst eine Rückmeldung. "I wonder if the dark areas are just where oil has stained it, being laid up for a long time. Or bits that don’t get much wear?
But if it works sweetly - and you’re not planning a trip across the Sahara - I’d stay with it!"

Durchmesser Kolbenbolzen: 22,25 mm.
Kompressionshöhe: Vergessen. Reiche ich nach. :omg:
Flächen Zylinderoberseite/-unterseite planparallel bzw. 0,02 mm Abweichung. Für meinen lustigen Messaufbau nicht schlecht, würde ich sagen.
Lichtspalttest Kolbenbolzen: Pleuel ist gerade.
Kolbenstempelung: 81,98 mm (Bohrung x Hub sind 80 x 98). Zylinder und Kolben kann ich mit meinen Mitteln nicht ordentlich vermessen.
Axialspiel Pleuel zwischen den Kurbelwangen: 0,4 mm.
Kippspiel Pleuel: 5 mm.
Kolbenbolzen: Wackelt minimalst, geht leicht geölt perfekt durch. Nicht zu eng, nicht zu weit.
Höhenspiel Pleuel: Beim besten Willen nichts spürbar. Auch nicht mit komplett rausgewaschenem Öl.
Kurbelwelle hat kein spürbares Spiel, wenn man versucht, an den Stümpfen zu wackeln. Läuft leicht, rumpelt nicht.

Soviel dazu. :gruebel:

Dorn gedreht, Unterlage gefunden, Führungen ausgetrieben. Vorher über Nacht alles schön eingeweicht und anschließend gesäubert. Saßen stramm, ließen sich aber letztlich gut aus dem Kopf heraus klopfen.

...ich denke, die kann ich wieder verwenden. Durch das Austreiben wurden die Führungen etwas gestaucht, das Spiel passt jetzt also wieder. Und da die Ventile ja dicht waren und der Motor ordentlich Kompression hatte, werden die ebenfalls wieder eingebaut. Spart Zeit, Nerven und Geld.

Scherz. :weg:

Demnächst mal die Ventilsitze anschauen. Mein Eindruck ist, dass die Ventile schon richtig tief im Kopf sitzen, aber darüber weiß ich noch zu wenig und richtig sauber ist´s auch noch nicht.
Fertige Bronzeführungen gibt es zu kaufen, eventuell kann man da was adaptieren. Ob das allerdings die von Vic empfohlene Zinnbronze ist, keine Ahnung. Glaub eher nicht. Ventile: 8 mm Schaft und schauen, ob man was schnitzen muss (Schrick) oder ob´s was direkt aus dem Katalog gibt. :gruebel:

IMG_20250212_171534.jpg


Links Auslass, rechts Einlass.
IMG_20250212_172852.jpg
Zuletzt geändert von Jonas am Do 13 Feb, 2025 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
Benutzeravatar
Jonas
Vielschreiber
 
Beiträge: 2305
Registriert: Mi 20 Mär, 2013 14:28
Wohnort: Siegen

Re: Sunbeam M90, Baujahr 1931.

Beitragvon hiha » Do 13 Feb, 2025 17:58

Das kleine Pleuelauge sieht aus als wärs mit einer Reibahle bearbeitet, was ja noch in den 70ern normal war. Für die Belastung in dem alten Gerät würd ichs lassen, sofern der Kolbenbolzen nicht wackelt.
Ventile in passender Tellergröße sollte man mit 8er oder 9er Schäften im PKW-Teilehandel finden. Führungen aus CuSn8 sind echt schwer sauber zu bohren,, aber der Vic wird schon wissen wie das geht.
Gruß
Hans
"Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass Profifußball verboten werden muss."
Benutzeravatar
hiha
Älterer Herr und Motorenkenner
 
Beiträge: 18223
Registriert: Fr 28 Okt, 2005 10:01
Wohnort: Neubiberg b. München

VorherigeNächste

Zurück zu Alteisentreiberisches

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder