Ignitech CDI

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Ignitech CDI

Beitragvon Richy » Di 17 Jun, 2025 20:19

Hi,

einige hier fahren ja die Ignitech in der CDI-Variante (DCCIP2), daher mache ich mal einen Thread auf, um ein paar Sachen zusammenzutragen.

In den CDI-Moppeds sind in allen mir bekannten Fällen zwei induktive Geber verbaut, einer für Spät- und einer für Frühzündung (alle XT-TT-Derivate, Rotax 504 etc ). Ausnahme ist die Nachrüstzündung Vape, die mit einem induktiven Geber auskommt.
Da in meiner TT600 die Pickup-Einheit kaputt ist und Ersatz auch in zweifelhaftem Gebrauchtzustand inzwischen 250€ kostet, dachte ich mir, probiere ich mal ein wenig zu experimentieren, wie ich das billiger und vor allem mit Neuteilen hinbekommen kann.
Als Plattform nehm ich meine Rotax, wegen E-Starter und gutem Startverhalten.

Zuerst: Die Transistor-Zündungsvarianten sind auch von der Software her anders und funktionieren normalerweise mit nur einem Pickup (induktiv oder Hallgeber).

Verbaut ist aktuell eine v91, diese ist schon etwas älter.
Die Programmeinstellungen sind alle etwas merkwürdig, auch aufgrund der schlechten englischen Übersetzung.
Im Standardzustand (die Variante, die für den Rotax-Motor funktioniert) sieht die Oberfläche für die Sensoreinstellungen so aus:
Screenshot_20250617_205126.png


Jetzt meine Versuche mit dieser Version:
Klemme ich den 2. Sensor ab (Frühzündung), startet die Maschine zwar, läuft aber, auch im Leerlauf, extrem unrund, so als ob nur alle paar Umdrehungen gezündet wird. Die Zündung erwartet also den 2. Sensor und kann ohne ihn garnicht arbeiten. Das unterscheidet sich grundlegend zur v105, bei der das Starten ohne den 2. Sensor problemlos funktioniert.
Nehme ich den Haken für "2nd Pickup" in obigem Bild heraus, startet der Motor garnicht mehr, die Zündung stellt sich praktisch tot ( wofür ist dieser Haken dann gut?), obwohl sie anzeigt, dass sie das Signal für den 1. Pickup bekommt (grün unterlegte Zeile unten beim Startversuch). Dabei ist es egal, ob der Sensor elektrisch angeschlossen ist oder nicht.
Klemme ich den 1. Sensor ab, startet der Motor ebenfalls nicht. Für die v105 muss das erst ausprobieren, gehe aber davon aus, dass die Zündung damit auch, wenn auch viel zu früh gezündet, den Motor zum Laufen bringt. Das war nämlich das Szenario, wie es bei mir die TT600 zum Rückschlagen gebracht hat (Pickup 1 bei bestimmten Temperaturen ohne Signal).

Die Nocken auf dem Polrad sind einfach nur rechteckig bei den XT/TT-Modellen (auch bei dem Rotaxmotor), daher ist ein einzelner Sensor natürlich nicht optimal, was die Möglichkeit des Rückschlagens angeht. Das sollte aber bei einem Zünden zum richtigen Zeitpunkt (spät) zu keinem kräftigen Rückschlagen führen. Besser gegen Rückwärtslaufen wäre bei einem induktiven Sensor eine Art Anlauframpe, wie sie bei den Vape-Zündungen vorhanden ist. Das lässt sich aber mit meinen Mitteln nicht nachrüsten.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon WernerLE » Mi 18 Jun, 2025 21:26

ich hab grad meine Ignitech geprüft mit einer Zündlichtpistole von 1984,ich war mir nicht sicher was ich als Basis Zündung (Winkel Position vom Pick Up),
ich hab mit der Original Box verglichen, wenn ich 3° Basis eingebe macht es auch 12° bei 1500 U/min wie auch bei der Originalen
passt aber nicht zu Deinen Fragen, mein 660er Motor, genau so wie die späten 600er hat nur einen Pick Up, es kommen aus dem Lima Deckel nur die 3 Drähte zum Regler und 2 vom Pick Up,
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Do 19 Jun, 2025 14:26

Die Ignitech braucht einen Anfang und Ende Impuls zur Berechnung. Wenn der Positive Impuls der Anfang der Berechnung, der Negative das Ende und Zünden bedeutet, ist der Abstand auf deiner Lima zu kurz. Der Abstand muss länger als der maximale Zündwinkel sein. Probiere Mal Negative beginnt.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Do 19 Jun, 2025 14:35

Die Schräge Rampe der Vampe dient der Zünd Verstellung. Erst ab einer gewissen Spannung im Geber wird der Funke ausgelöst. Mit der Drehzahl wird die Spannung früher erreicht. So wie mit zwei Sensoren im unterschiedlichen Induktivität.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Richy » Do 19 Jun, 2025 21:26

Ok.

Als erstes habe ich heute nochmal verifiziert, dass die Ignitech v105 (das ist die, die ich normalerweise in der TT habe) mit nur einem Geber den Motor startet. Fein, das tut sie. Sowohl mit als auch ohne den Haken "2nd Pickup".
Allerdings tut sie auch unabhängig von dieser Einstellung die Zündung offenbar nicht verstellen, der Moto dreht äußerst träge hoch. Auch der Drehzahlmesser zeigt nix an (hängt am Ausgang der Ignitech). Nehme ich den Haken "2nd Pickup" raus, funktioniert immerhin der Drehzahlmesser wieder

Dann nochmal (mit nur einem angeschlossenem Sensor) den Haken "2nd Edge" ausprobiert. Wofür der steht? Weiß ich nicht. Vielleicht ist es das, was Herbert schreibt: Er nimmt die negative Flanke vom Induktivgeber als Zusatzinfo her und kann damit dann eine Zündverstellung machen.
Screenshot_20250619_220750.png
Screenshot_20250619_220750.png (10.95 KiB) 814-mal betrachtet

Jedenfalls läuft damit der Motor. Er läuft sogar so gut, dass er hochdreht wie ein Tier. Gleichzeitig hab ich bei mittleren Drehzahlen ein lautes Scheppern gehört, was da definitiv nicht hingehört. Das klang auch nicht wie das charakteristische Knistern vom Klingeln, vermutlich war es das aber. Ich muss vorsichtig sein, möchte den Motor nicht zuschanden reiten...

Den Zündzeitpunkt werde daher ich mal mittels ZZP-Pistole prüfen, leider muss dafür der SW ab. Immerhin schießt kein Öl aus dem Guckloch wie bei der TT. :ugly:

Ich hab dann erstmal aufgehört, weil es 22 Uhr war. Zum Schluß hab ich noch gesehen, dass die Batterie nicht mehr geladen wird. Öfter mal was neues... :omg:

Wo ich mir gerade den Screenshot nochmal anschau: Es sieht wirklich so aus, dass mit "2nd Edge" die fallende Flanke gemeint ist und dass damit die max. Frühzündung definiert wird. Aber wie passt das mit der eingestellten Kurve zusammen, die ja einen anderen Wert vorgibt? Ich muss mir mal anschauen, wie lang die Erhebung auf dem Rotor der Rotax ist.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon WernerLE » Do 19 Jun, 2025 21:40

ich schau mir das die Tage auch noch mal an und mach Fotos
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Aynchel » Fr 20 Jun, 2025 08:42

Moin
tank mal 98er Sprit ob das Scheppern dann weg ist.

Als wir die Tage in Sizilien waren, hatte mein Kumpel mit der KLR600 und ich bei der 650er DR klingeln.
Das ging erst wirklich weg als wir auf Sardinien 98er Sprit tanken konnten.
Mit dem 95er Sprit aus Norditalien und Frankreich gab es kein Klingeln.
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Richy » Fr 20 Jun, 2025 08:48

Nach nochmal drüber schlafen:
2nd Edge bezieht sich auf die Maximale Frühzündung und ist eigentlich die erste Kante vom Nocken (die ja zuerst kommt), also eine positive Flanke. Vermutlich ist die Ignitech also nicht schlau genug, die maximale Frühzündung aus der Drehzahl und dem Spätzündimpuls (entweder 1. Pickup oder fallende Flanke am Nocken) für die nächste Umdrehung zu berechnen, sie kann nur den Bereich zwischendrin berechnen.
Also brauche ich einen anderen Nocken auf dem Polrad, oder einen zweiten Pickup. Mist.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Fr 20 Jun, 2025 12:32

Die Ignitech verwendet die Erste Kante als beginnt, und die Zweite bei der Ersten Umdrehung, wie mechanische gegeben, zum Zünden. Erst bei der Nächsten Umdrehung kann aus der Winkel Geschwindigkeit die Korrektur und und aus der Tabelle den Zündzeitpunkt nach der Ersten Kante auslösen. Darum ist die Richtige Position des Sensors für das Starten wichtig.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Fr 20 Jun, 2025 12:37

Wenn du die abfallende Spannung als beginnt, und die Aufsteigende zum Zünden verwendest, stimmt wahrscheinlich die Mechanische Einstellungen nicht.
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Fr 20 Jun, 2025 12:49

Kannst du zwar mit dem Korrektur Wert ausgleichen. Aber ob der Motor mit dem Kickstarter anspringt? Erst Umdrehung!!!
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon Herbert H » Fr 20 Jun, 2025 13:15

Du kannst dann noch ein Kennfeld für Last abhängigen Zündzeitpunkt programmieren. In den Anschluss der Ignitech einen verstellbaren Widerstand, und du kannst während der Fahrt zwischen den Zünd Kurven auswählen. Ich hatte eine genaue Öl Temperatur Überwachung. Bei Vier Grad mehr Vorzündung stieg die Temperatur bei Konstanz 120km/h um 20 Grad. Also nicht nur auf das Klingeln achten!
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon WernerLE » Fr 20 Jun, 2025 21:42

20250620_175118.jpg


Bei mir sieht das so aus
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon WernerLE » Fr 20 Jun, 2025 21:51

:? :?
Mist, man kann fast nix erkennen, denke ich muss doch mal einen Screenshoot versuchen

was mich stutzig macht sind die zwei Geber, 660er (gleich mit neueren 600er) hat definitiv nur einen, Rotax hab ich in den Unterlagen geschaut, hat auch nur einen,
verstehe nicht warum die TT (ältere 600er) zwei haben soll,
wenn ich bei Ignitech schau verstehe ich das so dass man bei Mehrzylinder das braucht

wähle doch einfach links in der ersten Zeile mal die XT600 aus
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Re: Ignitech CDI

Beitragvon WernerLE » Fr 20 Jun, 2025 22:00

20250620_175512.jpg
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