Nachtrag 2 (Selbstgespräch, nichts zu tun):
Ich hab mal spaßeshalber erst ChatGPT und dann Claude mit sämtlichen Daten gefüttert und ausgequetscht. Weia, moderne Zeiten.
Claude bestätigt mir u.a, dass 0,04 mm Übermaß mit dem Reitstock bei Raumtemperatur nicht einzudrücken sind. Ball End auf -30 Grad gekühlt und Stößelrohr auf 100 Grad erwärmt reduziert die Presspassung allerdings auf 0,02 mm. Das würde so gerade gehen, aber man muss schnell arbeiten.
0,02 mm Übermaß passt in Verbindung mit Loctite 620 für meinen Fall angeblich gut. Rohr auf ca. 80 Grad erwärmen (da zieht das Loctite nicht zu schnell an), Ball End einpressen. Ich denke, so wird´s gemacht.
Riesiges Thema. Die KI redet einem gerne nach dem Mund, people pleaser, ChatGPT halluziniert dazu immer wieder mal, und ob die Berechnungen stimmen, kann ich mangels Kenntnissen/Wissen nicht sagen. Tja. Wie dem auch sei. Auf jeden Fall bestätigt die KI das, was ich heute per Versuch an Übungsstücken selbst erfahren habe und was mir Mike mit seinen Erfahrungen bestätigt. Insofern, why not.
Claude sagt:
Typische Werte für einen luftgekühlten OHV-Motor von 1931:
Zylinderkopf: 120-180°C (je nach Belastung)
Oberer Zylinderbereich: 100-150°C
Kurbelgehäuse: 60-90°C
Stößelstangen-Bereich: 80-120°C
Ihre Material-Kombination bei Betriebstemperatur (ca. 100-120°C):
Bei 120°C Betriebstemperatur:
Ball End (1.2210): dehnt sich um +0,0138 mm auf 10,0338 mm
Rohr innen (304 SS): dehnt sich um +0,0173 mm auf 10,0173 mm
Übermaß bei 120°C: 10,0338 - 10,0173 = 0,0165 mm
Das ist sehr gut!
Ihr Übermaß reduziert sich von 20 μm (kalt) auf 16,5 μm (heiß)
Die Verbindung bleibt fest und sicher
Kein Risiko von Lockerung durch Wärmedehnung
Zusätzliche Sicherheit:
Loctite 620 wird bei Betriebstemperatur noch fester
Der alte Motor läuft nicht dauerhaft unter Vollast
Luftkühlung verhindert extreme Temperaturen
Fazit: Ihre Konstruktion ist thermisch absolut unkritisch - die Pressverbindung + Loctite hält auch bei Betriebstemperatur sicher.
So, Ruhe jetzt.
