seit jahren beobachte ich, daß die infrastruktur für womos ausgebaut wird, dagegen für zelte kaum noch vorhanden ist und seit corona ist das noch viel schlimmer geworden.
vor einigen jahren waren wir mit den motorrädern im august auf der durchreise richtung marokko. obwohl die ganze atlantikküste mit campingplätzen gespickt ist, fanden wir nirgendwo aufnahme. entweder nahmen sie überhaupt keine zelte, oder sie waren voll. nach stundenlangem suchen sind wir mitten in der nacht einfach in den wald gefahren, um dort zu zelten. es dauerte keine 5 minuten, bist die polizei kam. von einem bußgeld haben sie abgesehen, weil wir das zelt noch nicht ganz aufgebaut hatten. ich habe denen gesagt, daß ich völlig fertig wäre und irgendwo schlafen muß. sie haben uns dann zu einem automatischen womo-stellplatz begleitet. der platz war mit einer schranke verschlossen und wir mussten den happigen preis für ein womo zahlen, um überhaupt rein zu kommen. der platz war voll. einige surfer haben freundlicherweise ihre utensilien zur seite geräumt, sonst hätten wir unverrichteter dinge weiter ziehen müssen, natürlich trotz zahlung des eintritts. das geld hätten wir nicht wieder bekommen.
auch in holland und belgien wird der platz für zelte zunehmend knapp. oft muss man den großen stellplatz für so ein straßen-monster, incl. strom und wasser zahlen, obwohl wir weder strom brauchen, noch riesige wassertanks füllen oder kübelweise fäkalien entsorgen. wir brauchen keine sanitär-paläste. solange es sauber ist, darf es ruhig einfach und alt sein, aber wir leben im zeitalter des internets und eine schlechte kritik wegen eines fleckigen spiegels oder eines tropfenden wasserhahns ist heute eine katastrophe.
zelten ist irgendwie nicht mehr in. es muss schon die straßenvilla sein mit klimaanlage, satellitenschüssel und gartenzwerg.
gruß
regina