Umfrage un Einschätzung Kolbenschaden

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Umfrage un Einschätzung Kolbenschaden

Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 07:34

Griss eich!

Nachdem ich bei der Russin meine Köpfe überholt habe, hab ich halt auch gleich die Zylinder gezogen um zu gucken, wie sie sich eingelaufen haben. Und siehe da.....

[img]tbnl/8NAN7.jpg[/img]

[img]tbnl/8NAFF.jpg[/img]

Was tut's ihr sagen? Kommt von was? Rettbar (beschleifen - Kopf od./und Kolben?)

Dank euch!
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Beitragvon hiha » Di 02 Feb, 2010 07:53

Der ist doch neuwertig, oder Uwe? (ich denk da an Schönleiten :shock: )
Ich würd schaun, dass die Ringnuten ohne Kohleablagerungen sind, die Kratzspur nachbearbeiten und überlegen, wo sie herkommen könnte. (krummes Pleuel o.Ä.)

Gruß
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Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 08:03

Hab im betreffenden Kopf an der Stelle nur eine minimale Abflachung der Kante gesehen.
gelaufen ist er gut - drum die Überlegung ob ich an der Stelle etwas Material wegnehmen kann. :roll:
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Beitragvon hiha » Di 02 Feb, 2010 08:07

Man sieht auf dem Foto, dass der Kolben am oberen Rand des Umfangs etwas silbern-blank ist. Geht das gleichmäßig rundrum, oder ist das nur auf der Fresserseite? Wenn b.) , dann Pleuel möglicherweise krumm, oder Zylinder schief.
Ansonsten ist es ziemlich problemlos, am Kolben Material irgendwo abzunehmen, sonlang es mit Hirn geschieht....

Gruß
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Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 08:14

Blanke Stelle ist nicht ganz 1/4 des Umfangs. Fresser ist ca. 5mm. Die Laufbuchse hat garnix. Kante im Kopf kaum sichtbarer "Schaden"
D.h. doch dass das Material des Kopfes wesentlich härter sein muss als der Kolben, oder?

was meinst - eher am Kolben vorsichtig befeilen, oder(und) die Kante im Kopf?

Dank dir Hans!
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Beitragvon Lederclaus » Di 02 Feb, 2010 08:23

ich halte es da mit hiha.
Eine pragmatische Reparatur wird helfen. Zylinder mit 80er Papier ausschleifen mit oszillierenden Bewegungen ("russisch gehont"
:-D ) Kolben mit Schleifleinen abziehen bis die bösen stellen weg sind. Man kann da vorher auch mal mit ner feinen Schlichtfeile die schlimmen Sachen wegnehmen. Umstellung auf neue (am besten deutsche) Kolbenringe.

Da Problem bei so einem Schaden ist fast immer ein zu fest laufender Kolbenbolzen. Dadurch wird die "Normalkraft" zu groß. Also die Kraft, mit der sich der Kolben an der Zylinderwand anlegt.
Abhilfe: Kolbenbolzensicherungsringe raus (und WEGWERFEN!). Kolben mit Heißluftfön oder Bunsenbrenner auf ca 100-120° bringen, Kolbenbolzen raus schieben. Pleuelauge untersuchen. Die Bronzebuchse darf sich nicht verdreht haben oder lose sein. Mit einer verstellbaren Hunger-Reibahle die Bohrung so weit aufreiben, bis der Kolbenbolzen sich geölt leicht und spielfrei bewegen läßt. Kolben wieder auf ca 120° erwärmen und einbauen. Der Bolzen darf im Kolben NICHT schwimmend gelagert sein, sonst arbeitet er sich raus, mitsamt den Ringen!
Zylinder dünn mit MOS2-Paste einreiben (hat super Notlaufeigenschaften) und einen dünnen Ölfilm auftragen. Zylinder montieren. Links auf richtigen Sitz der Fußdichtung achten (Ölbohrung)

Die ersten 500 km vorsichtig einfahren.

Viel erfolg!

edith sacht dazu noch: Kolben muß leicht auf dem Bolzen beweglich sein.
Man kann auch im Kopf die Stelle wo es angestoßen hat etwas wegfeilen.

Normal kann ein Flachbodenkolben nicht am Kopf anschlagen. Ich würde an Deiner Stelle auch den anderen Kopf runter nehmen und mit dem Meßschieber feststellen, ob beide Kolben im OT gleich weit nach oben kommen. Falls nicht, muß die KW auf 180° Hubversatz gedreht werden (bzw ne neue Welle)
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Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 08:31

Jo, danke!

Muss ich nochmal drüber....Bolzen hab ich dazumals eh nach deiner Methode mit der Hungerahle passend gerieben. Muss ich halt nochmal kontrollieren. Pleul hab ich mit dem Winkel gemessen, muss ich halt auch nochmal.
Zylinder und Kolben sind vom Dimitri. Irgendwie komisch, da der alte Kolben einen ähnlichen Schaden hatte (der ausgetauscht wurde).

Naja, dann mal los.... :evil:
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Beitragvon Nanno » Di 02 Feb, 2010 08:43

AIAndy hat geschrieben:Irgendwie komisch, da der alte Kolben einen ähnlichen Schaden hatte (der ausgetauscht wurde).

Naja, dann mal los.... :evil:


evt. doch der Zylinder nicht wynkelig ?

Grysze
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Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 08:45

Zylinder isch neu. Aber wie gesagt, die Laufhülse ist sauber, da sieht man nix.
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Beitragvon fleisspelz » Di 02 Feb, 2010 11:59

Neu ist nicht zwingend grade :-)
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Beitragvon hiha » Di 02 Feb, 2010 12:01

Auflageflächen am Motorgehäuse können auch krumm bezüglich zur Kurbelwellenachse verlaufen...
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Beitragvon AIAndy » Di 02 Feb, 2010 12:47

:evil: Ja leider...
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Beitragvon kohai » Di 02 Feb, 2010 12:54

Lederclaus hat geschrieben:Kolben mit Schleifleinen abziehen bis die bösen stellen weg sind. Man kann da vorher auch mal mit ner feinen Schlichtfeile die schlimmen Sachen wegnehmen.


ja, ich hätt aber gesagt, lass die schleifleinen weg und nimm nur die schlichtfeile. aber gaaanz vorsichtig, da ist sofort mehr als ein hundertstel zusammen. ich hab mal gehört, dass schleifpapier wegen schleifmittelrückständen nicht zu empfehlen ist, weil man die reste schlecht wieder wegkriegt. ist das echt so, oder ist das ein weiterer gag für die gerüchteküche?

ansonsten schaut das mir auch ein wenig nach krumm aus, dann bringt das nix. dann besser das motorgehäuse planen.

gruß, kohai
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Beitragvon hiha » Di 02 Feb, 2010 13:39

kohai hat geschrieben: ich hab mal gehört, dass schleifpapier wegen schleifmittelrückständen nicht zu empfehlen ist, weil man die reste schlecht wieder wegkriegt. ist das echt so, oder ist das ein weiterer gag für die gerüchteküche?


Ich glaubs einfach mal, und nehm die Feile. Hab schließlich nicht umsonst 3Jahre lang 8h täglich gefeilt....:-)

Gruß
Hans
Zuletzt geändert von hiha am Mi 03 Feb, 2010 06:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lederclaus » Di 02 Feb, 2010 14:40

Klar ist Schleifpapier bei richtigen Motoren gefährlich. Aber reden wir hier von richtigen Motoren?

Glaub mir, ich hab das nicht nur einmal so gemacht.

Nochmal zu den Kolben:
Du sagst, die sind neu. Welches Einbauspiel hast Du?
Oder hast du die einfach eingebaut, weil auf den Zylinder "B" steht und auf dem Kolben auch? :-D

Diese Nachbaukolben verändern sich völlig unkalkulierbar!!! Und sie dürfen NIEMALS unter 8 Hundertstel eingebaut werden. Besser 1 Zehntel!
Rinstoß MUSS 3 Zehntel sein! Zylinder MÜSSEN auf Ovalität und Konizität gemessen werden. Und das NICHT mit dem Meßschieber sondern mit einem selbstzentrierenden Innenmeßgerät auf je drei Stellen in x- und y- Achse. Und die müssen immer gehont werden, weil sie beim Kauf blank sind.

Manche dieser Kolben gehen beim Messen durch die Temperatur der Hand schon um 5/100 auseinander :shock:

Wenn das neue Kolben sind und nicht so wie oben beschrieben verfahren wurde, ist eh alles klar. Und das wird immer wieder passieren, bis es richtig eingebaut wird.

Bei solchem Material machen wir uns auch über Schleifpapier/Feile/Fliesenhammer/Presslufthammer bei der Bearbeitung keine gedanken.
Sowas kann man nur russisch zusammen bauen.

Oder in die Tasche und richtige Kolben kaufen, Zylinder bohren und honen.
Aber es geht auch billig (Ich fahr im Moment mit der 650er auch mit einem aus gebrauchten Inlandsteilen zusammengeworfenen Motor. Seit fast 20 tkm keine probleme damit)
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