Anderas@ Den Kesselberg.
Michael@..gibt keinen..nur andere "Mitbewerber" in der Nähe
motorang@ MAL DEN DEUFEL NET AN DIE WAND!!!!
...und Frei nach Blues Brothers::ironie:... unterwegs mit der Hilfe des Herrn...und der T-34.
Bisheriger Stand:
0 Unfälle ( und das soll auch so bleiben!)
2 leichte Defekte, 1x gefixt (Blinkerschalter) 1x Werkstattarbeit (ölverlust)
unbekannte Anzahl von Rentern gehimmelt.
So jetzt aber das nächste Kapitel:
Heute war braten, dünsten und abschrecken angesagt.
Nach dem Start in Lindau bei heißen 25 Grad, verschwindet der Bodensee schnell im Rückspiegel während ich die erste alpine Erhebung ins Allgäu Hochkurve.
Ebenso schnell sinken die Temperaturen und es beginnt zu tröpfeln...
DEPP...Warum muss ich unbedingt vom Sommer in die Schlechtwetterzone fahren?
War das alte RT nicht schon kalt und nass genug?
Rotz ich nicht schon genug rum?
Kann ich nicht einfach...?
Diese Fragen hat sich wohl so mancher vor mir gestellt und auch nach mir.
Darüber sinniere ich während der Himmel immer dunkler wird und die Tropfen dicker.
So rumple ich die deutsche Alpenstrasse entlang, bis auf Höhe des Alpsees die Wolken ein Lücke freigibt und Sonnenstrahlen mich erfassen.
Nicht genug um den Körper zu wärmen, aber genug um die Seele baumeln zu lassen.
Langsam beruhigt sich der Puls zu den Takten des Motors unter mir.
Problemlos komme ich an Sonthofen vorbei zum ersten fahrerischen Highlight des Tages: Das Oberjoch!
Wie besessen kurvt die schwere Fuhre Serpentine um Serpentine hoch, das Grinsen wird immer breiter, der Boxer brüllt seine Lebensfreude raus...endlich wieder auf Tour.
Oben angekommen, wird erst mal im Vorbeiflug ein Trupp busreisender Rentner von der Fahrbahn gescheucht, um etwas später auf einen ruhigeren Parkplatz die glühende Maschine etwas abkühlen zu lassen. Da sind niedrigen Temps diesmal von Vorteil...
Schnell kühl auch ich aus, so wird weitergeritten.
Durch das Tannheimer Tal fängt es wieder heftiger an zu regnen und so rutscht die T-34 den Gaichtpass hinunter nach Reutte.
Mir bleibt keine Zeit am Panorama zu verweilen. Muss höllisch aufpassen um nicht die Kontrolle über das Gespann zu verlieren.
In Reutte wird aufgetankt, Sprit in der Mopedtank und heißen Tee in T.
Ich überleg noch ob ich Tiroler Speck einkaufen soll, aber der Plansee wartet.
So wird aufgebrochen, dem See entgegen.
Eine traumhafte Uferstraße, wenn die Sonne scheint...für einen kurzen Fotostop reicht´s gerade, bevor wieder anfängt zu regnen und ich ein paar Kilometer weiter unfreiwillig die Nachmittagsunterhaltung für das Personal und die blasierten Gäste eines neuen Sternehotel gebe.
Im strömenden Regen muss ich auf der anderen Straßenseite unter mitleidigen Blicken aus der Hotel-Fensterfront, unter dem Vordach eines geschlossenen und im umbaubefindlichen Kiosk mich in die kompletten Regenklamotten quälen.
Kaum bin ich fertig, hört´s natürlich auf zu Regnen.
Als Befriedigung und um meine Laune wieder aufzupolieren werden dafür auf dem matschigen Schotterparkplatz des Kiosk ein paar Driftübungen absolviert.
Ohne ein Blick zum Nobelschuppen geht´s mit Volldampf auf die Strasse. Irgendwie hab ich gerade das Gefühl Goldfische im Aquarium zurücklassen, die in Ihrem Bassin hin und herschwimmen, während ich draußen im Dreck spiele...
Unten im Tal fängt es wieder an zu schütten, so bin ich froh mein Tagesziel zu erreichen.
Den Kesselberg-Campingplatz.
Ich bekomme eine stilechte Unterkunft zugeteilt.
Einen kleinen Tappertwohnwagen aus den Siebzigern.
Froh nicht im Nassen das Zelt aufbauen zu müssen, stört es mich auch nicht das der Wohnwagen Spinnweben hat und keine Heizung.
Dafür hat der Strom und Licht.
Nach einer belebenden heißen Dusche und einem wie erwartet guten Abendmahl, geht noch zum Abendspaziergang an den Kochelsee, die Schwäne besuchen.
So geht ein ereignis-, abwechslungsreicher und befriedigender Tag zu Ende, in der Erkenntnis das es manchmal nur kleine Freuden braucht, um das Leben zu genießen.
T.