Ich hatte es ja angedroht dass ich noch Bericht erstatte.
Weil das Herbstreffen der SR-XT IG Aachen abgesagt wurde und wir das Wochenende nicht daheim verbringen wollten kam das AIA Treffen im Teufelsmoor gerade recht. Freitag gegen 16:00 Abfahrt in Attendorn. Aufgrund der A45 Vollsperrung bei Lüdenscheid ging es durch die Sauerländer Prärie bis Hamm. Eine Weiterfahrt von dort über die A1 wurde wegen Staumeldungen abgelehnt. Also auf die A2 bis Porta Westfalica und von dort über Landstraßen bis zum Zielort.
Mittlerweile hatte Regen eingesetzt und es war stockfinster. Lichtverhältnisse die ich nicht mag. Die "Scheibenwischer" vom Bulli machen die Sicht auch nicht viel besser. Irgendwann eine Abzweigung verpasst, in Bremen verfahren, Müde, meine Nerven liegen blank.
Endlich am Ziel. Austeigen, die Beine vertreten, Leute begrüßen, etwas essen so war der Plan. Aber wir hatten nicht mit Jade gerechnet. Der etwa 40 Kilo schwere Hofhund unterbrach seine Diebstahlserie von allem Essbarem welches auf den Tischen und dem Grill zu schnappen war und wollte Lotte begrüßen. Die fand die stürmische Begrüßung nicht amüsant und suchte jaulend ihr Heil in der Flucht. Das große schwarze "Monster" hinterher. Wie war das mit meinen Nerven?
Lindi führt uns zum Stellplatz auf der Wiese. Auspacken und das Bett ausklappen. Noch ein paar Worte mit den Leuten schnacken die schon vor Ort sind aber dann muss ich ins Bett. Ich bin platt. Gegen 00.01 Uhr Alarm im Bulli. Lotte meldete lautstark die Ankunft von Uwe., och nö, ich will schlafen
. Kaum bin ich wieder eingeschlafen kommt Gitti rein. Lotte freut sich, ich bin wieder wach. Endlich, alles ruhig und wir schlafen bis ca 9:30.
Tisch und Stühle aufgestellt und das Frühstück könnte beginnen. Es könnte, wenn da nicht drei neugierige Esel wären. Alles wird genau untersucht. Kann man den Stuhl anknabbern? Sich den Hintern am Tisch schubbern? Versuchen das Brot zu fressen? Man kann!
Ob wir statt auf der Eselwiese im Hof frühstücken sollten? Ach ne, da wartet ja das schwarze "Monster" und wir gesellen uns zum Zwillingspeter. Aber wir wollen ja auch mal nach in den Hof also mutig los. Jade ist aufdringlich aber nicht böse. Sie will einfach überall dabei sein und deswegen hört man stets: Nein Jade, lass das Jade, geh weg Jade... Lotte beobachtet dies meist aus sicherer Entfernung. Sie traut dem schwarzen Riesen nicht so recht.
Wir unterhalten uns reichlich, schauen intensiv ein SR Gespann an. Da wurde so viel verändert dass man nicht alles auflisten kann. Öltank statt Batteriefach, 2 Kilo Schwungscheibe an der Lima, Feststellfußbremse, Schwingengabel.... alles in der Werkstatt des Besitzers entstanden.
Nachmittags steht der Ausflug zur Sauhütte an. Die Sauhütte bietet eine große Kuchen und Tortenauswahl, die wir ausgiebig probieren. Das Schweinchen, dass seine Runden auf dem Grill drehte, haben wir nicht probiert, obwohl es lecker aussah. Auf dem Rückweg zum Hof hat Gitti noch etwas eingekauft und ich habe die Zeit genutzt um neue, ja! ganz neue Scheibenwischer zu montieren. Diese sind bestimmt schon über 10 Jahre beim Bordwerkzeug aber bisher waren die alten immer noch gut genug. Dass es die Scheibenwischer mittlerweile als Nachfertigung gibt wusste ich bis heute nicht und somit bin ich sehr sparsam mit meinen Lagerbeständen umgegangen.
Sonntag, die Nacht war, für mich, nicht so erholsam. Von einem Fest im Ort schallte der Bass herüber und als dort Ruhe einkehrte wurden die Hähne wach. Urlaub auf dem Land hat schon etwas besonderes. Nach dem Besuch der Sanitärabteilung, einer warmen Dusche sieht die Welt schon besser aus und das Frühstück kann, wie gehabt mit Esel oder Hund am Tisch, eingenommen werden. Wir verbringen den Tag ähnlich wie gestern, entspannen, schnacken, essen und pünktlich um halb fahren wir weg. Diesmal werden wir an das Strandcafé Weserperle geführt. Die Aussicht auf die Weser und der Sandstrand machen sich leider bei den Preisen bemerkbar. Aber man muss ja nicht das kpl. Angebot der Speisekarte ausprobieren.
Wir fahren zurück zum Hof. Weiter schnacken, die vom Mittagessen übriggebliebenen Kartoffeln pellen, schneiden, braten und Jade vertreiben wurde im Team erledigt. Wer wollte konnte sich auch auf der Wiese an das Lagefeuer setzen und sich dabei von den Eseln über die Schulter schauen lassen. Es war ein ruhiger Abend und ebensolche Nacht.
Montag. Es ist Aufbruchstimmung. Einige haben einen weiten Heimweg, andere noch andere Ziele aber keiner wird hektisch. Alle haben Zeit, packen gemütlich , trinken noch einen Kaffee, gucken hier und da. Scheinbar zeigt die Eseltherapie bei uns Wirkung. Leider nicht bei der DÖF, denn die bleibt zickig und mag kalt ohne Startpilot nicht anspringen. Zickig hin oder her die Tenere muss auf den Anhänger, denn Elke und Dirk wollen noch an die Nordsee. Aber nicht alle verlassen den gemütlichen Hof und bleiben noch bis Dienstag.
Wir, Gitti, Lotte und ich fahren um halb, wann auch sonst, los. Erst gemütlich über Land, dann etwas stressiger durch Bremen bis zur A1. Flori, der fast 60 Jahre alte VW Bulli, läuft prima. Kein Stau oder Schleicher halten uns auf. Ein paar Pipi- und Kaffeepausen später nähern wir uns, auf der A45, Lüdenscheid. Wie lang ist der Stau? Umfahren wir das Chaos und setzen die Fahrt auf der Landstraße fort? Wir haben Glück, nur 1 Km Stau bis zum Autobahnende. Die Umleitung ist auch nicht verstopft und wir können nach Lüdenscheid wieder zurück auf die A45. Geographisch bedingt sind wir hier nicht mehr so flott unterwegs wie im nördlichen Flachland aber es läuft weiterhin ganz gut und sind nach ca 6 Stunden wieder daheim.
Fazit: Ein sehr schönes, gemütliches und gut organisiertes Treffen im Teufelsmoor. Es sollte eine Wiederholung geben.
Recht herzlichen Dank für die Beschaffung der Getränke und natürlich auch an Ela die Hof und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.
Karsten