Wenn ich den Bremsweg falsch einschätze (oder es einfach keine Bremswirkung mehr gibt): dann schnelle Kehrtwende und dem Hintermann in die Frontscheibe geglotzt - was fürn Spaß. Aber nun ohne Scherz, es macht wirklich Spaß solche Kapriolen mit einem Gespann zu schlagen. Und da gibt es immer noch Leute die da von Lastwagenfahrn und so, quatschen. Letztens bin ich von ner Streife angehalten worden. Da haben se aber lange suchen müssen um etwas zu finden, was mir das fahren auf zwei Rädern verbietet. Auch grober Unfug zog nicht, l(war eine lange Diskussion, und betreten zogen sie ab, mit ner Beule in der Tasche(es war die Faust).
Gruß Matthias B. GESPANNFAHREN IST GEIL
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Ich bin ja ein bekennender Linksfahrer. Ich fahre Gespanne unterschiedlichster Güte, egal ob rechts oder links, und kann da einiges zu sagen. Kurz: ein Linksboot hat nur Vorteile, gerade beim überholen, in Kurven, beim wenden, im Winter, und auch beim starten, zumindest an der SR. Wer genauer darüber nachdenkt, und die fahrphysikalischen Gesetze bedenkt, kommt selber drauf.
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Wenn ich von Vorteilen des Linksbootes rede, dann meine ich erst mal so banale Dinge wie, rechts ankicken können ohne blaue Flecken zu bekommen, da kann es ganz schön eng werden. Auch das Absteigen am Strassenrand ist besser. Rechtskurven können mit viel Gaaas gefahren werden (solange das Maschinenrad am Boden bleibt natürlich). Linkskurven können auch zügiger gefahren werden, da der Radius einer Linkskurve größer ist, und das Boot nicht so schnell steigt. Eine Kehrtwende ist leichter/schneller zu fahren, da du ja um den Beiwagen herumfährst, der Wendekreis also bedeutend kleiner ist als wenn der Beiwagen auf der rechten Seite als Anhängsel noch mit zu bewegen wäre. Eine Schleuderwende sieht mit Linksboot so aus: auf den Mittelstreifen zu fahren, kleine Lenkbewegung nach rechts, nur mit der Hinteradbremse scharf bremsen, das Gespann macht eine Schleuderwende nach rechts. So weit ist das alles gleich wie mit einem Rechtsboot, nur alles andersherum. Der Vorteil des Linksbootes besteht darin: sollte die Schleuderwende nicht funktionieren, so fährt die Fuhre auf den rechten Seitenstreifen zu, und nicht in den linksfahrenden Gegenverkehr. Ist mir mal mit ner URAL passiert. Eine Notbremsung hat nicht mehr ausgereicht, also Schleuderwende. Die hat aber nur zur Hälfte geklappt, sodaß ich auf der Gegenfahrbahn zum stehen kam, es kam glücklicherweise kein Gegenverkehr. Und jetzt das überholen, was ja im allgemeinen als größter Nachteil der Linksläufer angesehen wird. Wenn überholt wird, so ist das erste ausscheren ohne Belang. Beim Überholvorgang selbst kann man sehr nahe am Lastwagen(oder was auch immer) kleben bleiben, das spart Platz. Wenn jetzt ein Entgegenkommer kommt, muß man natürlich schnell vor dem Laster wieder auf die rechte Fahrbahnseite. Und jetzt kommts: da wir ja genug Dampf haben, wird der rechte Seitenwagen schnell hochkommen, denn wir fahren ja eine Rechtskurve. Und das genau können wir in so einem Moment, wo eh alle Sinne angespannt sind, ja nu gar nicht gebrauchen. Also auch hier ein klarer Vorteil des Linksläufers, denn wenn wir scharf nach rechts wollen(müssen), dann ist das mit dem Linksboot kein Problem, da wird Vollgas zu keinem Problem. Unabhängig davon, daß beim Überholvorgang selbst man auf dem Scheitelpunkt der Strasse fährt (gewölbte Fahrbahn), und man nicht wie beim Rechtsläufer mit der Maschine schon fast auf dem Sandstreifen der Gegenfahrbehn fahren muß (bei engen Strassen). Auch der Nachteil (da haben wir ihn) das mit dem Linksboot der Überholvorgang nicht beobachtet werden kann, tritt in der Praxis kaum auf. Ich mach das so: sehr weit rechtsfahren, am Lastwagen rechtsvorbei sehen ob alles klar ist, dann schnell mit dem SW Rad an der Mittellinie und weit nach links mit dem Oberkörper (brauchen wir eh, denn wir fahren ja erst mal linksheraus -Boot steigt).
Ich muß aber dazu auch sagen, daß ich meine Gespanne alle unter 1mtr Spurweite bringe (notfalls mit der Flex), sodaß ich da nicht allzuviel turnen muß.
Ein verwegen Kniff ist folgender: ich fahre auf die Mittellinie zu, hebe das SW Rad extrem an, sodaß der Gegenverkehr einen Höllenrespekt bekommt und sofort seine Fahrt zurücknimmt, wer will sich schon sein heiliges Blech verkratzen, oder gar besudeln - keiner. Der einzige Nachteil im Linksboot ist der, daß der Passagier ein mulmiges Gefühl bekommen kann so gaanz allein mitten auf der Bahn zu sitzen, und keiner beschützt ihn, kein Blech, kein Fahrer nichts, nur das Vertrauen in einen hoffentlich guten Fahrer.
Es ist eben die Summe der genannten Vorteile die gerade bei sehr widrigem Wetter besonders zutage treten. [...]
Ich komme gerade von der verschneiten, mittlerweile vermatschten Strasse und bin da sehr froh sehr weit rechtsfahren zu können, wo mich entgegenkommende Autos weniger mit ihrem SuperBlendlichtern Schachmatt setzen (am besten 4 an der Zahl, damit man ja viel sehen kann, auch wenn der andere auf der Strecke bleibt). Ich bin dann sehr froh mich am Strassenrand entlang zu tasten, gilt noch mehr bei Nebel. Da stiert man dann wie gebannt auf die paar Meter weißen Streifen rechts.