Wirtschaftskriese bringt "neue Freiheiten"!

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Wirtschaftskriese bringt "neue Freiheiten"!

Beitragvon Oelbrenner » Do 18 Dez, 2008 12:01

So denn 8) Die ersten Ausläufer von Gier und Zockerei erreichen die Unschuldigen.
Ganz neue Perspektiven eröffnen sich dem Normalsterblichen, Hobbys wie "Arbeitsamtwartemärkchensammeln" halten Einzug in das Freizeivergnügen der bis dato von einer (halbwegs) festen Anstellung yberzeugten breiten Bevölkerungsschicht.

Aber "was tun" sprach Zeus?
Die Alternativen für den normal Sterblichen liegen auf der Hand.

Langfristige Lebensplanung? Um Himmels Willen. Geht nur mit Hartz 4 :roll:
Grössere investitionen? Wer weiss was morgen ist...
Wohneigentum? Vielleicht um es an andere Arbeitsnomaden zu vermieten...
Kinder? Siehe Punkt eins...
Familienbudget? Zack un wech, der neue Ag zahlt schlechter...

Was bleibt?
Sparen? Durch die Senkung der Leitzinsen wird`s Geld leihen für die Geldwirtschaft billiger, gleichzeitig aber für den Normalo bei konservativer Anlage von der Inflation gefressen :evil:
Das bischen was man (vielleicht noch) hat auch in einem Zockerfonds investieren? Wäre eine Möglichkeit, hat aber auch die gar nicht mal so unwarscheinliche Option alles zu verlieren...
Alles direkt ausgeben? Müssen die meisten eh...

Hilft nur eins - leichtes Gepäck, schnell rein, schnell raus, heute hier, morgen da, warten auf die Revolution...
Wer sagt wir bekommen amerikanische Verhälltnisse? Wir sind bereits mitten drin!

Schaue vertrauensvoll in die Zukunft!
Indogermanischer Rapsölmafiosi


Dieselnutzkrad
Benutzeravatar
Oelbrenner
Wenigschreiber
 
Beiträge: 788
Registriert: Mi 17 Jan, 2007 10:01
Wohnort: Lieboch bei Graz

Beitragvon lallemang » Fr 19 Dez, 2008 13:41

Das einzige Mittel zu einer Systemveränderung ist und bleibt die Übernahme der Produktion,
eine Modifikation der Arbeitsverhältnisse ändert nichts wesentliches an den Zuständen.
Da§ die Energieen des 'Arbeiterkampfes" in den letzten 30-40 Jahren fast ausschlie§lich zur Erlangung
individualistischer bürgerlicher Ersatzwerte vergeudet wurde, macht die Situation nicht einfacher.
Der grö§te Schaden liegt hierbei in der Zerschlagung eines sozialen Bewu§tseins überhaupt.
Die aus dem Arbeitsprozess "Ausgegliederten" betrachten sich bestenfalls als Erwerbslose, zudem noch
fein gestaffelt nach Arbeitslosengeld-Empfänger, Sozialhilfe-Empfänger Hartz X Empfänger...
Bleibt das Problem, da§ sie (wie auch nicht wenige Erwerbstätige) einfach unproduktiv sind.

Der Mensch ist produktiv, nicht nur im kapitalistischen Sinn, oder er ist nicht.
Ohne die Solidarität der Gemeinschaft i§t er dann auch nicht.

Und da eröffnet sich wohl in Kürze ein Ansatzpunkt, mal wieder was zu tun - Nahrung! Eine nichtindustrielle
Landwirtschaft ist nicht nur ökonomisch wie ökologisch verträglicher, sie kann auch die eventuell bald benötigten
bezahlbaren Nahrungsmittel liefern, deren Import eventuell etwas zu kostpielig für den verarmten Teil des Abendlands
werden könnt.
Sicher ist dies für den Einzelnen mit seinen beschränkten Mitteln schwierig, was sowohl Kapital als auch Knowhow angeht,
aber es gibt schon erste Vereine, die im Kollektiv versuchen, den Austausch zwischen Produzierenden und Konsumierenden
der aktuellen Situation angepa§t mal etwas anders zu gestalten.

Man kann natürlich auch warten, bis das vorhanden System greift und die freien Produktionskräfte eben auf die Bereiche
wirft, die sich ergeben. Aber halt nach seinen Regeln. Die Klasse der Landarbeiter könnte wiederauferstehen - fein.

Solange die Möchtegern Bigplayer noch woanders beschäftigt sind, besteht vielleicht die Möglichkeit, die noch abfallenden
Brotkrumen leicht subversiv in was Anderes umzusetzen.

Unschuldig gibt's da eigentlich nicht, wir haben Alle mitgespielt. :wink:

Gry§e Peter
Wherever You Go There You Are :gruebel:
Benutzeravatar
lallemang
Moderator
 
Beiträge: 18185
Registriert: Mo 10 Apr, 2006 01:18
Wohnort: im Osten des Südwesten

Beitragvon altf4 » Fr 19 Dez, 2008 13:49

nachhaltiges wirtschaften statt wachstum...bis wann und wohin soll die marktwirtschaft denn wachsen???
gruß, max ~:)
"It's a magical world, Hobbes, ol' buddy! Let's go exploring!"
Benutzeravatar
altf4
Vielschreiber
 
Beiträge: 9266
Registriert: Mo 18 Feb, 2008 00:04
Wohnort: devon gb


Zurück zu Gästebuch und Quasselecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot]