Das mit dem Sattel klärt sich hoffentlich in den nächsten Tagen. Aber ja, Plan B wäre ohnehin so gewesen, wie es der Engelchen geschrieben hat.
Derweil bin ich am WE erstmals eine größere Runde (>300km) gefahren. Dabei sind mir noch ein paar Sachen aufgefallen:
1. Die Lenkkräfte sind doch recht hoch. Lederclaus hat mal irgendwo geschrieben, dass das so sei, wenn der Vorlauf vom SW-Rad nicht passt. Allerdings fährt das Gespann wunderbar geradeaus und die Lenkkräfte sind links und rechts etwa gleich, daher würde ich an der Fahrwerkseinstellung ungern was ändern wollen. Evtl. hängt das ja nur mit dem schmalen Lenker zusammen.
Ist jetzt aber nicht schlimm.
2. Der Federweg vom SW ist sehr gering. Auf guten Straßen super, auf den mittelsächsischen Asphaltfeldwegen aber manchmal schon sehr anstrengend. Bei jedem etwas tiefer gesetzten Gulli am Straßenrand gibt es einen lauten Knall vom SW, wenn das Federbein auf Block geht. Vielleicht geht es auch garnicht auf Block, sondern die Dämpfung ist so hoch, dass es nur so wirkt. Mal einen Kabelbinder an die Kolbenstange machen...
3. Die Synchronisation der beiden Drosselklappen war so faul, dass ab 4000/min der Motor klang als ob er auf einem Topf lief und auch so fuhr (übertrieben gesagt). Daher wohl auch das Gefühl, da käme keine Leistung.
Ich habe mir die Anleitungen (es gibt ja hundert verschiedene, ich habe 2 ausgewählt) gelesen und mir gestern mit einer Schlauchwaage das Dilemma angeschaut.
Im Leerlauf führte der linke Zylinder, bei 3000 dann der rechte Zylinder. Dann habe ich ich die solange nach Anleitung an den Stellschrauben gedreht, bis es etwas besser aussah.
Allerdings war keine wirklich saubere Einstellung möglich. Schon im Leerlauf reagierte die Schlauchwaage auf kleinste Bewegungen der Beipassschraube, zudem blieb die Einstellung nicht gleich. D.h. nach dem Starten hatte ein Zylinder mehr Unterdruck und nach einer Weile der andere. Stellte ich dann nach, kehrte sich das teilweise wieder um. Ich habe es dann auf einen halbwegs kleinen Wert eingestellt.
Nur bei den Anschlagschrauben schien es gut und stabil zu funktionieren, aber bei den Gaszügen dann wieder das gleiche Bild, zudem noch unterschiedlich bei verschiedenen Drehzahlen. Die Unterschiede waren recht krass, teilweise 15-20cm Unterschied zwischen den beiden Säulen.
Nach der Einstellerei fuhr sich der Motor aber schon deutlich besser, wenn auch nicht so gut wie ein "normal" nach Gefühl eingestellter 2-Ventiler. Da geh ich nochmal bei.
4. meine Fahrweise auf den hiesigen Straßen ist offenbar nicht sooo gut fürs Fahrzeug, rein gefühlsmäßig steckt die Rotax das deutlich besser weg. So hat z.Bsp. der vordere Kotflügel Schleifspuren am Reifen hinterlassen, das war beim Kauf nicht so. Der Abstand zwischen beiden ist am Rand aber auch <1mm, da darf ich dann beim Reifenwechsel mal bei. Interessant, dass das so eine Abnahme bekommen hat.
Und ich hab mir bei der Wasp damals so ein Geschiss gemacht wegen 5mm...

5. Der Verbrauch liegt bei 7l, auch wenn ich mich etwas zurücknehme. Der Verkäufer erzählte was von 6l.
In Verbindung mit dem 20l-Tank ergeben sich so weniger als 300km Reichweite, und dann noch die Reservelampe, die bei 6l Restinhalt schon leuchtet. Man sucht also nach 200km schon eine Tanke. Hätte ich so nicht erwartet.
6. Das Abnehmen des Tanks geht dank Schnellkupplungen recht einfach, dauert aber dann doch etwas, weil man erst die drei dünnen Plasteverkleidungen rings um den Tank abschrauben muss (je drei Schrauben).
7. Die Schutzschläuche vom Kabelbaum sind fast alle am sich auflösen. Miese Qualität, was BMW dort verbaut hat. Einige hatte der Vorbesitzer schon durch Gewebeband repariert, den Rest mache ich dann selber.
8. Das ABS hat eine Regelgeschwindigkeit vergleichbar mit der eines bekifften Faultiers, das kann man eigentlich auch gleich sein lassen. Die initiale Reaktionszeit ist recht flott, aber dann braucht er min. 1s, um die Bremse wieder so weit zu schließen, dass sie blockiert. Das habe ich bisher nur hinten auf einem Feldweg probieren können, ein Test auf nasser Straße steht noch aus, vielleicht ist es da besser.
9. Den Krümmer möchte ich NIE NIE abschrauben müssen, die Bolzen sehen so fertig aus, die reißen schon beim scharfen Hingucken ab.
10. Der Kupplungsschalter ist tot, es ist kein Start bei eingelegtem Gang möglich. Blöd beim Gespann, weil ich es ja immer mit eingelegtem Gang abstelle.
So, das wars erstmal. ich hoffe, das klingt nicht zu sehr nach Jammerei, aber ich wollt jede Kleinigkeit aufschreiben, die mir aufgefallen ist. Dass nach 75000km ein paar Sachen zu tun sind, war natürlich vorher klar.
Nach Abbauen der Scheibe sieht das Ganze noch etwas weniger häßlich aus: