Letztens war der dieselige LIngo ohne Fremdhilfe nicht mehr zu starten. Da meine Batterie mehrmalieges Vorglühen und 4 bis 5 mal Strartversuch mit sicher jeweils 20 Sekunden orgeln zulies, hab ich die mal ausgeschlossen. Ich denk mir das ist bei diesen Temperaturen gar nichtmal so schlecht.
Meine Vermutung war Glühkerzen.
Ein Mechaniker gab mir folgenden Tipp: Anschlüsse und Verbindungen zwischen den Kerzen lösen und kurz mit einer Plusstrippe direkt von der Batterie antippen. Wenns funkt geht die Kerze warscheinlich. Wenn nicht ist sie sicher Tod. Tja sogesehen waren 3 defekt und eine ging noch.
Also ab nach Sbg. Glühkerzen kaufen. Hört sich einfach an ist es aber nicht. Weder Forstinger, Birner, Bixner, Stahlgruber oder ATU hat meine Kerzen noch lagernt. Alle ausverkauft. Bestellen können sie schon aber das wollt ich nicht. Bei dem Wetter sitz ich da eine Stunde im Auto für 40 Kilometer.
Letzte Hoffnung der Peugeothändler in Hallein. Der hatte dann auch welche. Aber um fast 8 Euro teurer das Stück als in Sbg. Egal ich brauch Kerzen jetzt.
Beim Wechseln gingen die ersten 3 super. War in unter 30 Minuten erledigt. Die 4rte welche nach meinem Funkentest noch ging lies sich genausoleicht lösen wie die anderen. Aber nach einer halben Umdrehung wirds wieder fest. Angst keimt auf.
WD40-ähnliches Zeug wird gesprüht. Nach 3 Zigaretten einwirkdauer versuche ichs nochmal. Geht schon leichter aber irgentwie fühlt es sich nicht gut an. Was soll ich machen. Ich will nichts kaputtmachen aber mein Gewissen will das ich alle 4 wechsle. Hab mich dann für rausschrauben entschieden. Wie sie draussen war hab ichs bereud. Gewinde an der Glühkerze ziemlich Tod und im Kopf verdächtig Flach. Natürlich dann noch so dumm gewesen und die neue Kerze noch angesetzt. Geht auch aber eben mit so viel Wiederstand das ich sie nicht mehr als 2 Gewindegänge reingedreht hab.
Nach dieser ganzen Aktion hatte ich 3 neue Kerzen im Auto, eine neue mit kaputtem Anschnitt in der Hand und vor mir ein Kerzengewinde das mich schon Reperaturkosten im 3-4 stelligem Eurobereich vermuten lies.

Und ich musste in die Arbeit. Dort hab ich dann mal das Gewinde der alten Kerzen vermessen. M10 Feingewinde 1mm Steigung. Also mal am Schleifbock den verdrückten Gewindeanschnitt an der neuen Kerze weggeschliffen. Mit der Diamantdreikantfeile Anschnitt sauber gepuzt. Mir alle vorhandenen M10 mal 1 Gewindebohrer in den Rucksack geworfen. Eine bessere Taschenlampe und eine Dose Fett wurde auch noch gefunden.
Um 23 Uhr nach der Arbeit. Hab ich dann begonnen. Bohrung im Kopf mit Putzfetzenkügelchen ganz tief unten verschlossen. Mit mehr Licht Gewinde begutachtet. Eigentlich schauts nur aus als ob der Anschnitt verdrückt wär. Deshalb mal bischen aufgesenkt. Eine ordentliche Fase ist immer gut. Danach mit gefetteten Gewindebohrer mit langem Anschnitt vorsichtig nachgeschnitten. Späne kleben wie gewünscht am Fett. Super, nur nicht zu tief nachschneiden. Ich bin nervös. Aber alles schaut gut aus. Papierkügelchen raussaugen. Jetzt ein Moment der Spannung. Und Trommelwirlbel. Die Kerze lies sich gut ansetzten und mit Hand ganz einschrauben.
Nochmal Glück gehabt. Ich vermute mal das da der Franzose oder wo auch immer der Motor gebaut wurde schon gemurkst hatt.
Der restlichte Zusammenbau war ein Kinderspiel und alles ist dicht. Und er springt wieder an. Auch nach 3 Tagen nichtgebrauch bei Minus 16 Grad im Freien.
Mir fällt ein Stein vom Herzen.
Ich hab einfach die Nerven nicht zum Autoschrauben.
Grüße Michi