


zur Strecke gebracht

und einräumen
Merkt man es mir an?- Ich hab immer wieder jede Menge Spaß an unserer Rundballenpresse. Es ist ja auch nicht soo gewöhnlich, dass son Winzbetrieb wie wir eine haben. Und das kam so:
Im September 1993 wurde die erste Rundballenpresse in unserer Verbundgemeinde heimisch- unsere

. Auch in den angrenzenden Dörfern gab es nur 2. Wir hatten zeitweise über 3000 Hochdruckballen im Jahr gepresst und uns immer wieder Gedanken gemacht, wie man das sinnvoll rationalisieren könnte. Nicht zuletzt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten schien das alles nicht wirklich befriedigend. Eine unserer besten Entscheidungen war, in die Hochdrucktechnik nichts mehr zu investieren, sondern nach ner Rundballenpresse Ausschau zu halten, die wir uns leisten können- gar nicht so einfach. Wie der Deibel das aber so will, stand schon wenige Monate später eine in der Zeitung- für ganz wenig Geld. Hingefahren- Hm: Gehl Rb 1500 - hatte ich noch nie was von gehört. Auch der Vorbesitzer konnte mir nicht wirklich was dazu sagen. Aber wie ich sie mir so ankuckte, scheint sie weitgehend so gebaut, dass man sie auch ohne spezielle Ersatzteile immer wieder irgendwie in Gang kriegt. So sind wir dann für lediglich 1250 DM zu unserer Presse gekommen. Über die Freundin meiner Mutter die in Amerika lebt bin ich dann zu einer Ersatzteilliste und Bedienungsanleitung gekommen.
Später habe ich dann herausgefunden: Die ersten Rundballenpressen im eigentlichen Sinne kamen 1972 auf den Markt. Mitte der 70er brachte Gehl ihre erste Presse unters Volk, eine Firma aus Wisconsin, die Baumaschinen und bis ca 2006 auch Landmaschinen baut. Die Firma Daweke aus Warendorf hat seinerzeit die Pressen nach Deutschland importiert. Unsere Presse ist eine dieser ersten Baureihe. Sie entspricht weitgehend der in diesem Patent beschriebenen Ausführung:
https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/d ... 003914926ASie hat eine Variable Ballenkammer, dass heißt, man kann mit ihr Ballen vom Durchmesser eines Familien-Joints, bis zu 1,8m, bei einer Länge von in Deutschland absolut ungewöhnlichen und für den Straßentransport unpraktischen 1,55m pressen. Zum Silagepressen ist sie nur bedingt geeignet, da feuchtes Material sich gerne um die zahlreichen Rollen wickelt (abgesehen davon, daß nur wenige Wickelmaschinen mit dem Ballenformat zurecht kommen); sie ist nicht gerade schnell, dafür hat sie einen erfreulich geringen Leistungsbedarf. Mit den original glatten Riemen war sie sehr empfindlich bei zu trockenem Heu- da war es oftmals ganz schwierig nen Anfang zu kriegen. Seit ich Riemen mit einem Fischgrätprofil montiert hab ist sie dahingehend nicht mehr wiederzuerkennen. Jedenfalls ist sie mittlerweilen zu echtem alten Eisen gereift, in Deutschland absolut selten, und auch in Amerika auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt nur noch vereinzelt zu finden.
Ich hab mit Ihr jetzt annähernd 3000 Ballen gepresst und die Hoffnung, mit nem bischen Glück mit ihr alt zu werden….
schon gut ich schreib nix mehr vom Heu (für dies Jahr)- aber wo der Kopf von voll ist...
Christoph