Schottern im Osten 2013

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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon urban » So 21 Jul, 2013 21:31

Jetzt ist heut Abend !
Ich warte . :D
Stur lächeln und winken.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Therion » So 21 Jul, 2013 22:24

Wegen Wartungsstau musste der geplante Gespannurlaub in Süddalmatien entfallen.
Stattdessen füllte ich den Dacia bis unters Dach mit Campingglump überlies das Steuer meiner Frau, setze mich auf die (fast) unbeladene DR Big und machte mich auf den Weg in den Grossraum Zadar.
Anreise war relativ unspektakulär. Auf der Bahn bis Karlovac, dann vorbei an den Plitvicer Seen bis Sveti Rok.
Da beginnt die Strasse auf den Mali Alan Pass. Beginnend als schmale Asphaltstrasse schlängelt sie sich durch den Wald in die Höhe. Nach ca. 6km beginnt der 30km lange Schotterteil. Auf der Passhöhe endet der Wald und man ist unvermittelt in der Macchia. Die Strasse führt am Hang über ein Hochplateau, bis sie sich mit Meeresblick hinab zum Tunnelportal des Sveti Rok Autobahntunnel windet. Dort beginnt wieder Asphalt und nach 10km Kurven und Serpentinen mündet sie in die Strasse nach Obrovac und Maslenica.
Unser Lager haben wir in Nin aufgeschlagen. Viel zum fahren bin ich die nächsten zwei Wochen nicht gekommen, schnorcheln und schwimmen waren bei über 30° angenehmer.
Unsortierte Fotos mit Motorradbezug.
https://picasaweb.google.com/111964241281099024533/Urlaub2013#
Die Fahrt auf die "Insel" und die lustige Rückfahrt über Bosnien folgt demnächst.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon lallemang » So 21 Jul, 2013 22:53

Danke Steve!

Schöne Bilder von extrem reizvoller Gegend :super:
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Roll » Mo 22 Jul, 2013 22:39

Therion hat geschrieben:Stattdessen füllte ich den Dacia bis unters Dach mit Campingglump überlies das Steuer meiner Frau, setze mich auf die (fast) unbeladene DR Big und machte mich auf den Weg in den Grossraum Zadar.


Meinen Respekt, Steve. Dir und Deiner Frau gleichermaßen.

Herrliche Bilder, am Meisten beeindruckt mich jedoch das Bild mit der eindrücklichen Bemalung.
KunstsentimentGrüße.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Therion » Di 23 Jul, 2013 21:39

Roll hat geschrieben:Herrliche Bilder, am Meisten beeindruckt mich jedoch das Bild mit der eindrücklichen Bemalung.
KunstsentimentGrüße.
Roll.

Hab meiner Tochter deinen wohlgefallen ausgerichtet.
Abreise:
Der ganze Vormittag ging mit packen drauf. Wieso wird das Zeug bei der Heimreise immer mehr ?
Kurz nach zwölf war der Dacia endlich so vollgestiopf das die Kinder noch reinpassen und meine Frau raussehen kann.
Während meine Familie noch bis am Nachmittag badet machte ich mich mit der DR auf den Weg. Nach zwanzig Km tankte ich, freudig feststellend das in beide Tankhälften ungefähr gleich viel Benzin reinpasste.
Über die Maslenica Brücke auf die Strasse 54, die so gerade am Rande des Velebit verläuft, dass man sich nach Amerika versetzt fühlt.
Bei der Abzweigung nach Sveti Rok beginnt wieder die geniale Strasse über den Mali Alan Pass.
Kurz nach dem Autobahntunnelportal die Tafel "Ende Asphalt"
Bild
Bild
Diesmal begegnen mir sogar drei Land Rover, ob so eine Strasse in den Alpen auch so einsam zu befahren wär ?
Am Hochplateau wechselt die Himmelsfarbe vom strahlenden Blau zu einem bösen dunkelgrau. Kurz nachdem ich im Wald bergab fahre zwingen mich dicke Regentropfen in den Regenkombi. Bis zum Ende der Passstrasse hört es auf zu regnen, aber am Weg nach Udbina spritzt es immer wieder mal ein bischen von oben.
In Udbina ist die Abwzweigung nach Donji Lapac leicht zu finden, für ca. 8km windet sich eine schmale Asphaltstrasse durch die Landschft bevor sie in eine Staubstrasse übergeht. Bei Kreuzungen folge ich immer dem breiteren Weg bis ich nach ein paar Km aufs Garmin schau und merke das ich mich weit von der Strasse entfernt hab. Also wieder zurück.
Leider passiert es mir noch ein paarmal da das alte Garmin im Wald öfter den Satelittenkontakt verliert. Noch ist es trotz Gewitter rundherum bei mir noch trocken und die Begegnung von ein paar KleinLKW macht mir Hoffnung auf dem richtigen Weg zu sein.
Leider holt mich tief im Wald dann doch ein gewaltiges Gewitter ein. Der Weg verwandelt sich in einen reissenden Wildbach, durch den ich mich mit meinem Dickschiff durchkämpfe. Nach endlosen Km lässt der Regen etwas nach und das Wasser wird weniger. Allerdings ist der Weg jetz tief durchfurcht und mit faustgrossen Steinen überseht.
Bild
Seltener Wegweiser
Als ich endlich nach Donji Lapac komme setzt wieder ein Gewitter die Strasse unter Wasser. Richtung Bosnien sieht es etwas heller aus so verzichte ich auf eine Pause fahr weiter Richtung Bihacs. Kurz vor der Grenze reißt es wirklich auf, die Strasse trocken , die Luft warm. Nach der bosnischen Grenzstation schäl ich mich aus dem Regengwand.
Rasch bin ich in Bihacs und folge von dort dem Una Fluss nach Norden. Streckenweise eine sehr schöne Strasse, allerdings muß ich mich auf den starken Verkehr konzentrieren und kann sie nicht so genießen. Ein paarmal gibts es spektakuläre Ausblicke auf die Una, aber es ist schon spät und ich bleib nicht stehen zum staunen und fotografieren.
Bei Bosanski Novi verlasse ich Bosnien, wie immer in der RS ist der Grenzübergang nicht beschildert aber diesmal wenigstens leicht zu finden.
In Dvor überleg ich kurz zu tanken, fahr aber dann doch weiter. Ein paar Km weiter spuckt die DR und ich muss auf Reserve schalten. Ein Kontrollblick in den Tank zeigt rechts leer, links voll. Ich mach mir aber keine großen Sorgen und bieg in eine einsame Strasse über die Zrinki Gora Hügeln ein. Aus den Augenwinkeln seh ich noch ein Fahrverbotsschild mit Zusatztafel auf der irgenwas wie "In 14km Brücke kaputt" steht.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon lallemang » Di 23 Jul, 2013 22:50

:smt023 :popcorn:

:D
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Therion » Mi 24 Jul, 2013 09:35

Die Strasse fuehrt anfangs gerade, dann immer mehr gewunden in die waldigen Huegel. Das Asphaltband wird immer schmaeler, Gras waechst zwischen den Fugen, der Wald rueckt immer naeher und die Baeume haengen fast bis mitte Fahrbahn. Auf den ersten Km begegnen mir noch zwei Traktoren, dann fuer lange Zeit nichts. ein Kontrollblick ind en Tank geworfen , zeigt einen abgesunkenen Benzinstand, die Pumpe saugt also Benzin aus dem rechten Tank.
Mitten in einer Spitzkehre ist auch der relativ gute Asphalt aus. Die naechsten Km gehts ueber loechrigen Asphalt mit Schotter und Schotter mit loechrigen Asphalt. Mein Tempo bremst der Belag aber kaum, die DR scheint genau fuer solche Strassen gemacht zu sein.
Bild
Bild
Nach einiger Zeit stehe ich an einer Kreuzung, links gehts ins Tal auf die Fahrverbotstafel hat jemand Petrinja gekritzelt und rechts fuehrt eine Schotterstrasse weiter die ich im Navi schon als eventuelle Umfahrung im Sinn hatte. Die gesperrte Strasse hat eine magische Anziehung auf mich und so fahr ich ins Tal. Nach 2-3 Km steht eine kleine Holzbruecke an der auf einer Seite das Gelaender fehlt, sollte die Strasse wegen so was gesperrt sein ?
Zuletzt geändert von Therion am Mi 24 Jul, 2013 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Therion » Mi 24 Jul, 2013 14:02

Die Strasse fuehrt noch ueber mehrere kleine und groesere Holzbruecken, bis ich unvermittelt vor einer mit einem Erdwall geschuetzten Fahrverbotstafel steh. Die Bruecke dahinter sieht nicht viel schlimmer aus als die anderen, nur auf ca. 2m Laenge sind die Planken verrottet. Doch liegen schon vertrauenserweckende Laengslatten darauf, einer Fahrt ueber die Bruecke steht nichts im Weg.
Bild
Kurz nach der Bruecke lichtet sich der Wald und erste anzeichen von Siedlungen sind zu sehen.
Irgenwann seh ich eine Hinweistafel "Petrinja 7,5Km", ich freu mich weil ab nun sollte es nur mehr ca. 50km bis zu meinen Schwiegereltern sein, wo ich noch bei Tageslicht ankommen sollte.
Ploetzlich ruckt die DR, gefplgt von Auspuffknallen. Der Motor geht aus und ich rolle in einer Senke aus. Ein Blick auf den leeren Benzinfilte lasst wieder auf einen verstopften Benzinausgleich zwischen den Tankhalften schliesen und wirklich im rechten Tank ist kaum weniger Benzin als bei der letzten Kontrolle.
Das mehrmalige oeffnen und schliesen der Schaluchverbindung bringt allerdings keinen Erfolg. Ich verbrenn mir nur die Hand beim heissen Kruemmer. Mittlerweile haelt eine Teenie mit seinem 200er Chinaroller und bietet mir Hilfe an. Er sieht mir amuesiert zu wie ich versuch die Verstopung zu beseitigen. Kurz darauf blubbert es kurz in der vollen Tankhaelfe, ich hoffe mit dem Sprit wenigstens die vielleicht noch 5km bis zur naechten Tankstelle zu schaffen.
Hoffnungsvoll drueck ich den Startknopf, der Motor dreht zweimal und schweigt.
Mehrmals zieh ich alle Hebel und drueck den Startknopf, doch keine Reaktion. Normal ein fall fuer WD40, nur hab ich keins mit.Der Junge hat Mitleid und bietet mir an mich mit seinem Roller abzuschleppen, da mir momentan nichts besseres einfaellt geht ich darauf ein. Mit einen Spanngurt von mir, haenge ich den Desertbomber an den Plastikroller. Der Fahrer ist recht geschickt und nach ein paar Metern haut die schlepperei schon gut hin. Nach etlichen Ortsdurchfahrten Anstiegen und Gefaellen, einer Kreuzung, ueberholen wir zum schluss auch noch einen Traktor. trotzdem sind mir sowenige Km noch nie so lang vorgekommen. Unnoetig zu sagen dass, Zvonimir jede Verguetung fuer seine Hilfe abgelehnt hat.
An der INA fuelle ich den tank ,kaufe ein Dose WD 40 und mach mich an die Fehlersuche.
Der erste Verdaechtige ist der Startknopf, leider sind bei der Bremsarmatur die Schrauben fest und ich kann deswegen die Startarmatur nicht abnehmen. Alle relevanten Stecker und Schalter werden zerlegt und gereinigt, nach 40min hab icg auch endlich die Startarmatur zerstoerungsfrei zerlegt. Mit ueberbrueckdem Starterknopf mdreht der Motor endlich wieder. Bis ich den bloeden Knopf wieder richtig zusammengefriemelt hab vergehen nochmal 20min.
Voller Freude starte ich endlich von der tankstelle und fahre gleich mal 5km in die falsche Richtung.
Mittlerweile ist es dunkel, eine schlecht ausgeschilderte Umleitung sorgt nochmal fuer eine halbe Stunde herumirren in der Moslavina bis ich endlich um 22h bei meinen Schwiegereltern ankomm.
Zuletzt geändert von Therion am Mi 24 Jul, 2013 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Dreckbratze » Mi 24 Jul, 2013 17:02

:popcorn:
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Beitragvon Therion » Mi 24 Jul, 2013 18:49

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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Roll » Mi 24 Jul, 2013 19:31

Therion hat geschrieben:Mein Tempo bremst der Belag aber kaum, die DR scheint genau fuer solche Strassen gemacht zu sein.

Absolut!

Herrliche Strecken, scheint mir.

Und Zvonimir ist ein Held.
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon lallemang » Mi 24 Jul, 2013 23:09

Da mu§ ich auch mal hin :smt049

Dankegry§e Peter-Alexander
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon kahlgryndiger » Mo 12 Aug, 2013 06:47

Sehr schön. Ich könnt' schon wieder losfahren ...
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon motorang » Di 13 Aug, 2013 08:16

Hi Steve
täte man da nicht einfach das Mopped auf die Seite legen zwecks Benzinausgleich?

Steht am Mali Alan oben noch der zerschossene Panzer rum?

Gryße!
Andreas, der motorang
der beste Erinnerungen an die Gegend hat, von vor und nach dem Krieg
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Re: Schottern im Osten 2013

Beitragvon Therion » Di 13 Aug, 2013 10:57

Die Dr hat zwei separate Tanks, verbunden nur durch einen Schlauch mit der ominösen Sclauchkupplung.
Keine Panzer am Mali Alan, nur Minen Warnschilder Richtung Norden.
Greetz
Steve
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