Sodele,
wieder retour - und schöne 2100 km waren das! Kurz vor Mailand ist die Lichtmaschine verreckt. Ich dachte zunächst an die Kohlen, die waren es nicht und da der Rotor neu gewickelt war konnte es nur noch der Stator sein. Also Ladegerät erworben und fröhlich abends geladen. Regler abgezogen und schon kann man ohne Licht ca 8 h fahren. Wenn ich so daran denke, was da die Elektronik bei neuen Mopeds sagen würde ...
Zum Thema Schneehöhen: alles ohne Probs fahrbar bis 1800 m. Drüber ist es vor allem nordseitig eher noch schwierig. Vor allem die Grenzkammstraße könnte dieses Jahr in den ersten Etappen oben am Colle Tenda relativ lange "schneereich" sein.
Ich bin zunächst nach Mailand (Übernachtung) zu einem Künstlerbesuch, dann rauf an den Lago Maggiore, wo cih zwei Freunde traf. Der Weg führte uns weiter nach Asti (2 Übernachtungen). Dort brach dann der Regen derart vom Himmel, das ich eine kleine Kultur-Tour mit den Freunden durch Asti machte. Schöne Stadt-Palazzi und eine der wenigen gotischen Kathedralen in Italien, die zudem noch im 18. Jh (da war Asti schon nicht mehr wohlhabend) auf billig barockisiert wurde. Merkwürdig, aber sehenswert.
Am folgenden Tag dann über den Apennin in zahllosen Kurven bei wechselhaftem Wetter und kühlen Temperaturen im Zick und Zack nach Bordighera (Übernachtung), wo es wieder schön warm war.

Aber dieses piemontesische Tief

war von Übel, weshalb wir nach Westen auswichen. Über Seborga und zahlreiche weitere Kleinst-Dörfer, darunter Peraldino mit seiner Pza. di Castello, die nicht größer ist als ein normaler Atriumhof

letztlich nach Monaco

(man baut alles wegen F1 um *würg*), von dort nach La Turbie und weiter im Hinterland bis nach Sigale (Übernachtung). Im dortigen Hotel bekommt man nicht nur ein vorzügliches Essen, es ist auch noch very basic und angenehm wenig vertouristet.


Lustig war die Reihung im Hauptplatz: erst die Bewirtungsstühle, dann die XSsen, dann der Bouleplatz und schließlich das unausweichliche Kriegerdenkmal. Man muss sich das schon mal vorstellen: in dem winzigen Ort sind 30 Gefallene zu beklagen gewesen!

Und das letzte Motiv musste ich "aus beruflichen Gründen" gewissermaßen aufnehmen. Tiroler sind offenbar überall ...
Dort strahlendes Wetter, was wir am folgenden Tag dazu nutzten im großen Bogen über den Col de Vence wieder nach Osten vorzustoßen. Leider war die Wetterlage dort immer noch suboptimal, so dass wir uns im letzten noch schönen Flecken - erneut Bordighera (Übernachtung) - niederließen.
Am folgenden Tag von San Remo nach Norden in die Berge, über zahllose schöne Pässe, die mir noch von unserer letztjährigen TT-Tour in Erinnerung waren. In Rezzo im Café dann die Frage der Wirtin im breitesten Tirolerisch, wer denn da aus Innsbruck sei: "Hobt's es lei fein g'habt?" Dann weiter - Oldie wird alle Straßen bestens kennen - runter nach Albenga und von dort aus nach Norden weiter nach Aqui Terme. Dort wieder apokalytische Wolkenbrüche, die gegen Alessandria aufhörten. Dort trennten sich unsere Wege: die Freunde fuhren nach Norden in die Schweiz, ich nach Osten, wo ich dann in Castel San Giovanni ein Hotel suchte, um erneuten Regengüssen (auf die hatte ich wahrlich keine Lust mehr!) zu entgehen.
Am nächsten Tag dann über den Gardasee, Trient und den Brenner heim - stramme 405 km, davon mind. 350 im Regen.
Außer dem Stator habe ich nur eine Speiche hinten eingebüßt. Was auffällig war: niemand hat sich in Südfrankreich oder Italien über einen "unbeleuchteten" Motorradfahrer gewundert oder das gezeigt. Ab dem Gardasee konnte man darauf zählen, dass der/die, die einem da mit der Lichthupe befunzelte, mit einem "D" auf dem Auto herumfuhren. Wobei fahren bei den gezeigten Geschwindigkeiten eher ein Euphemismus ist ...
Die Lima tut natürlich schon wieder (es lebe eine gute Ersatzteilbevorratung!) und der mit 8000 km wirklich am Ende befindliche Hinterreifen wird kommende Woche neu aufgezogen. Und dann wäre dann noch eine Putzaktion angesagt ...
Ich hätte große Lust, gleich wieder wegzufahren.
Maybach
P.S.: Bilder werden/SIND nachgeliefert ...