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Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 05:59

Freitag 26.9. (232 km)

So wach ich gerne auf:
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Morgenfeuer, Kuchen, Rührei mit Parmesan. Uwes Mokkakanne bekommt ihre neue Dichtung eingesetzt und kocht jetzt ganz anderen Kaffee - mehr jedenfalls, und das ist gut in unserem schattigen Tal.

Heute machen wir kwasi Sonntagsfrühstück - Kaffee Kuchen Rührei:
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Ein Weiler unterwegs, wahrscheinlich Lausetto:
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Blick auf Villaro. Klasse Schieferdächer.
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Wie fast immer sind wir um 8 auf und um 9:30 auf den Moppeds, da ist es noch frisch, und so packen wir die Plane waschelnass ein.
Wir wollen in Acceglio tanken, aber die Occidans-Tanke ist außer Betrieb. Immerhin gibt es feinen Kaffee und ein Occidans-Pickerl.
Eine Erkundungsfahrt zum Col Maurin endet bilderlos mit Umkehr - wir hatten gehofft auf kurzem Weg nach Frankreich zu kommen aber da ist nur noch ein sehr steiler Wanderweg.
Rücklichtreparatur an der Enfield und Tanken in Prazzo, dann über feinen Asphalt den Colle de Sampeyre ins nächste Tal überquert.

Trocknung der Plane beim Mittagessen:
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Wir hatten nicht mehr viel Brot. Muss auch so gehen ...
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Sodann über den Col Agnello nach Frankreich hinüber:
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Tanken und Einkauf beim Intermarche in Guillestre, und hoch nach Risoul. Ein riesiger Wintersportort, ohne jegliche Beschilderung außer für Hotels, Läden, Pisten, Lifts. Bis hierher reicht auch meine Wanderkarte nicht, so dass wir uns mit Luftaufnahmen und Straßenkarte an der Lage der großen Lifte orientieren um einen der zahllosen Schotterwege in der richtigen Richtung zu wählen. Die Beschilderung legt nahe dass wir dabei eine mittelschwere Schipiste hochgurken ...
Bei einer Seilbahn-Bergstation treffen wir 1000 Schafe und einen Hirten, der uns bestätigt auf dem richtigen Weg zum Col de Valbelle zu sein.
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So suchen wir uns weiter über Almen und Pisten zum Col de Close und tauchen wieder ins Tal, wo wir auf die Asphaltstraße nach Crevoux stoßen. Unterwegs wird Brennholz aufgenommen. Der Großteil landet wie immer in meiner schwarzen Reservetasche hinten am Mopped.
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Unsere letzte große Schotterpiste naht, der Col de Parpaillon. Die Auffahrt ist recht grob und holprig, aber über der Baumgrenze wird es wieder mal atemberaubend. Dieses Licht bei Sonnenuntergang ist fantastisch.
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Wir können es in Ruhe betrachten weil an Phils XR die Schwimmerkammer überläuft.
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Nach kurzem technischem Halt geht es als letzte Tat noch durch den Scheiteltunnel (1892 erbaut, 500 m lang und in 2645m Höhe) was erfreulicherweise keine Probleme macht - keine großen Einbrüche, kein Eis, kein Gegenverkehr und nur wenig Schlamm.

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Am anderen Ende hinter einem ehemaligen Militärgebäude finden wir einen guten Schlafplatz, vermutlich mit Morgensonne. Gut dass wir reichlich Brennholz mitgebracht haben - so gibt es großen Grillabend: Rindfleisch, Würste und Camenbert vom Rost, Kartoffeln und Zwiebeln aus der Folie mit gesalzener Butter, dazu frisches Baguette und nach dem Zielbier noch ein Lagerfeuerbier. Es ist zwar fast windstill, doch das ausgehende Brennholz und die Temperatur von etwa null Grad treibt uns trotz super Sternenhimmel um Mitternacht in unsere Zelte.

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Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 06:18

Guten Morgen, Richy :-D

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 06:50

Schöne Morgenlektüre!!! Wunderbare Bilder.
Ich hoffe, dass, wenn die Kinder größer sind und so ein Spass auch für mich möglich wird, das Schottern dortens noch erlaubt ist...

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 08:09

High Andreas,
jede Menge Stoff zum träumen (und dann noch völlig legal)
klasse!
Christoph

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 12:29

kahlgryndiger hat geschrieben:Die Armen. Aber ich kenne das. Den Zwang für alles gerüstet sein zu müssen.
Ich finde man sollte das mal bei seiner Krankenkasse anmelden. Oder wir bilden eine Selbsthilfegruppe.
Thoeny ist Mediatiorin.


:?: :?: :?:

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 12:29

Samstag 27.9. (268 km + Heimreise)

Es war frisch aber sehr ruhig in der Nacht. Null Verkehr, keinerlei Lichter in Sichtweite ...
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Klasse so ein Morgen mit Sonne im Zelt!
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Der Vorteil bei drei Zeltchen ist, dass jeder sein eigenes Zeug hat und seine eigene Packordnung - und dass man leichter Platz für drei kleine Zelte findet als für ein großes ...
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Wie immer machen wir 3 Kannen Kaffee, dazu Müsliriegel. Der Kocher läuft auf Winterbetrieb: 20 Pumphübe aus der optionalen Midi-Pumpe und das Hitzeschild vom Benzintank wird als Windschutz verwendet.
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Übrigens ist das Auffüllen des Benzinkochers NACH dem Frühstück Teil des Morgenrituals. Natürlich aus dem Tank der Tenere, hat sie doch den meisten Sprit im Fass.
Jeder packt vor sich hin, und irgendwie sind wir jedes Mal praktisch gleichzeitig fertig. Abfahrt über Schotter (Murmeltiere, Wiesel), wir machen die 1000 km voll, dann auf Asphalt den Col de la Bonette gestürmt (knapp 2800m).
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Runterzu über das Refuge Sestriere und Saint Dalmas (Schotter, Schafe und viele Asphaltkurven). Hier vom Col de la Bonette aus gesehen:
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Mittagsjause in Valdeblore:
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Der kommt später noch vor:
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Dann St-Martin-Vesubie, Col de Turini nach Sospel. Ein bisserl kurvendeppert fahren wir nach einem Kaffeestopp runter zur Küste und über die Autobahn zum Ausgangspunkt zurück, wo wir um 18:30 ankommen.
Die Moppeds sind eine schwache Stunde später am Hänger.
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Und das Gepäck im Kofferraum des Doblo. Samt dem Camenbert in seinem Spanschachterl, ohne Plastiksack drumherum - danke Phil :roll:
Christian und Marianne kommen noch mit einer Jause vorbei, und nach Dusche und Abschied steigen wir ins nach Camenbert stinkende Auto und fahren gegen 21 Uhr los. Nachtfahrt = höheres Tempo und mehr Zeit daheim.

Sonntag 28.9.2014

Gegen 8 Uhr morgens passieren wir nach 2x tanken, 3 Kaffee und knapp 100 Euro italienischer Maut die Grenze bei Arnoldstein (850 km). Der Doblo bleibt trotz schwerem Hänger und ca. 110 km/h unter 8 L/100.
Ankunft Graz gegen 10:30 – nach 13,5 Stunden.
Die ganze Fahrt über erinnert uns der Duft noch an unsere schöne Reise - der Camenbert ist irgendwo im Gepäckberg vergraben, und die Hecktüren gehen nicht auf mit angehängtem Motorradanhänger ...
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Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 12:49

Na immerhin hat der Käse den Geruch der Klamotten und Teilnehmer überdeckt vermute ich ;)

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 12:57

Danke für den Bericht !!!!!!!

A Traum kwasi

schreit hysterisch nach Wiederholung :-D

Uwe

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 13:01

Wunderbar bebildert und schön beschrieben. Sowas könnt mir auch viel Freude machen!

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 13:04

Anschlie§gry§e :D

@ETZ: nicht alle symbiotischen Effekte werden als positiv empfunden

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 13:05

Danke nochmals für diesen Ausflug in schöne Erinnerungen. Ich kann Uwes "hysterischen" Wünschen nur beipflichten ...

Maybach

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 13:06

lallemang hat geschrieben:@ETZ: nicht alle symbiotischen Effekte werden als positiv empfunden


Nicht?! :-D

Ich kanns aber verstehen. Manchmal reicht daheim das Öffnen des Kühlschranks :roll:

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 14:07

Sprachlos ob einiger/diversen Bilder(n). :smt023

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 14:29

Schöner Bericht, mein Neid sei euch gewiss ;-)

Re: Seealpen Schottertour 2014 - ein Bericht ...

Do 02 Okt, 2014 15:40

Gelesen und geguckt mit einem fetten Grinsen im Gesicht! 8)

P.S.: Was wurde denn aus dem Camembert? :gruebel: Oft haben die Underdogs der Heldenreisen ja die spannendste Geschichte.
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