Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"]

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Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"]

Beitragvon hiha » Sa 18 Okt, 2014 06:59

Ich hab das jetzt mal in einen Neupfred gepackt, damit der "Unsexy" nicht aus dem Thema rennt.
Hier gings los.

Ich werf mal grob meine Ansicht zum Thema Kunst in den Ring:
Auch abseits des Kunsthonigs kann Kunst natürlich auch schön sein. Aber halt auch völlig unverständlich und überbewertet... Nix gegen die blauen Reiter, aber wenn eine Stadt wie Kochel sich nahezu ausschließlich auf diese mit Wermut angereicherten Pinselschwinger reduziert, find ich das ziemlich armselig. Klar konnten die malen, haben sie immerhin den Großteil ihrer Lebenszeit in Übung investiert. Hätte ich so viel Zeit im Geländetraining verbracht, hätte es locker zum Weltmeister gereicht. Aber diese künstliche Überhöhung ihrer Ergüsse geht mir auf den Sender. Jetzt sind eben diese Knaben aber noch wirkliche Könner ihres Faches gewesen, da krauchte auf Gottes schöner Erde schon Schlimmeres rum, was sich in größenwahnsinniger Einbildung als Künstler bezeichnete.

So, lasset uns darüber trefflich streiten. Im positiven Sinne. Vielleicht profitiert ja mein Kunstverständnis davon. Wenn nicht, hab ich neue Hebel, um mich mit meinem Bruder (Künstler) auseinander zu setzen. :D

Gruß
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon motorang » Sa 18 Okt, 2014 07:43

Ha
da bin ich genau der richtige - zum Mitlesen!

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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon fleisspelz » Sa 18 Okt, 2014 08:11

Ich hab da was zu sagen, brauche aber ein bisschen für die Formulierung, weil das wird mehr und ein intensiver Text So lange empfehle ich an Interessierte das vergriffene aber in Bibliotheken häufig geführte Buch "Verlust der Mitte" von Professor Sedlmayer aus den späten 40ern
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon motorang » Sa 18 Okt, 2014 08:11

In Umkehrung von Justus' Spruch:

Kunst ist was nicht weg darf

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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon kahlgryndiger » Sa 18 Okt, 2014 08:16

motorang hat geschrieben:da bin ich genau der richtige - zum Mitlesen!

Ich auch :grin:
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon hiha » Sa 18 Okt, 2014 08:28

Auch ich werd voraussichtlich mehr mitlesen als schreiben. Erstens weil ich schon alles geschrieben hab, was ich dazu zu schreiben hab, und zweitens mangels Sachverstand.. :-)

Gruß
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon SüdhessenAndreas » Sa 18 Okt, 2014 08:32

Ui...das wird ein längerer Text.
Die Diskussion lässt sich aber stark vereinfachen wenn man bereit ist das Geschehen um den Kunstmarkt und das Abfärben des selben auf öffentlich geförderte Kunst von der Qualität der "Kunst" zu unterscheiden.
Es gibt ja viele wahre weisheiten um dieses Thema wie z.B.: Wenn du Kunst machen willst male es besonders groß, wiederhole es mehrfach und hänge es dann kopfüber auf. Das ist aber, so denke ich, eine Bedarfsdeckung des Kunstmarktes. Über die Qualität gibt es den altbekannten Spruch: Kunst kommt vom Können. Diese Weisheit unterscheidet allerdings nicht zwischen gut gemachten Handwerklichen Dingen und künstlerischen Arbeiten.
....so jetzt muss ich Einkaufen fahren, Skihose für den kleinen umtauschen, das Nerf-Regal im Spielzeugladen auf mögliche (schon gewünschte) Weihnachtsgeschenke überprüfen, Familien-niedrigtemperatur-Futterschrank auffüllen, Bude für anstehenden Besuch so aufräumen das sich wer auch mal setzten könnte :oops: --- die Kunst den Alltag zu bewältigen halt *ächtz*
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon motorang » Sa 18 Okt, 2014 10:01

Für mich ist bei mich interessierender Kunst meist der Aspekt "da muss man erst mal draufkommen" und "so was hab ich noch nicht gesehen" ausschlaggebend. Ein alter Rembrandt ist schon verdammt viel Können, aber ich geh deswegen nicht in die Pinakothek.
Eine Ausstellung junger Künstler oder Designspezis interessiert mich da deutlich mehr. Überkopf aufhängen reicht da aber nicht.
In Paris schau ich mir lieber den Strawinskibrunnen an als das Louvre. Kunst in Bewegung find ich klasse.

Aber das ist nur mein ganz persönlicher Zugang.

Vielleicht ist das mein Resumee: Kunst ist was persönliches.

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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon altf4 » Sa 18 Okt, 2014 10:18

genau -
wenns um kunst geht, lass ich mich gerne erstens ueberraschen oder es gefaellt die handwerkliche faehigkeit oder beides.

produkte der kunstindustrie (gehypte lauwarme wichtigartefakte) lassen mich eher kalt.

am liebsten aber spontan und witzig, streetart eben:

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g max ~:)
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon lallemang » Sa 18 Okt, 2014 11:51

Du bist schon zu lange da drüben, Mäx :smt005

Gefälltgry§e :oops:
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon Jonas » Sa 18 Okt, 2014 21:52

Nan Goldin hat mal gesagt dass ein Künstler jemand ist der bei dem, was er tut, allein ist.

Witzkunst ist für mich eher uninteressant. Gags. Ebenso intellektuelle Selbstbefriedigungen. Eitelkeiten, "Künstler", verschont mich damit. Die von Max gepostete Streetart ist klasse, fällt aber für mich nicht unter meine persönliche Definition von "Kunst". Für mich hat Kunst immer etwas mit Metaphysik zu tun, mit dem Stellen von grundsätzlichen Fragen, mit elementaren menschlichen Erfahrungen wie Trauer und Ekstase und Verzweifelung. Findet man beispielsweise bei Caspar David Friedrich und Mark Rothko.

Das klingt jetzt vielleicht alles sehr niederschmetternd und ernsthaft. Egal. :-D
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon hiha » Sa 18 Okt, 2014 22:04

Jonas hat geschrieben:Das klingt jetzt vielleicht alles sehr niederschmetternd und ernsthaft.

Ja, bis auf Metaphysik. Das klingt in diesem Zusammenhang.. äh, ja.

Gruß
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon lallemang » Sa 18 Okt, 2014 23:24

Von Mark Rothko find' ich einige gut. Sogar saugut.
Ich kann aber nicht sagen weshalb.
Und das find' ich wieder irgendwie gut. :D
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon fleisspelz » Sa 18 Okt, 2014 23:29

Vorausschicken möchte ich die Vermutung, dass sich diese Diskussion mit der sogenannten bildenden Kunst auseinandersetzt. Kunst bezeichnet ja auch Schauspiel, Musizieren oder die Schriftstellerei. Außerdem bezeichnen wir auch Handwerker mit besonderer Qualität als Künstler. In der Umkehrung "das ist schliesslich keine Kunst" wird offenbar, was wir gemeinhin als Kunst begreifen, oder eben nicht. Der Zugang zu "Kunst" fällt vielen derzeit bei Musik oder Schriftstellerei leichter als bei Skulpturen und Gemälden, bei Götz George wissen viele eher, weshalb man ihn Künstler nennt, als bei Georg Baselitz.

Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Eingebung gegründet ist. So sprechen wir zum Beispiel auch von der Heilkunst, oder von der Kunst der freien Rede. Im engeren Sinne werden mit dem Wort Kunst Ergebnisse zielgerichteter menschlicher Tätigkeit benannt, die sich nicht oder zumindest nicht eindeutig durch Funktionen festlegen lassen. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt und immer das Ergebnis eines schöpferischen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt.

Zur bildenden Kunst gehören Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur. Aber auch Fotografie, Comix, Graffitti oder eben in unserem Fall über marketingstrategische Designentwicklung und rein zweckbedingte Gestaltung hinausgehende Motorradschöpfungen. Ich setze voraus, dass wir uns speziell über bildende Kunst unterhalten.

Eine weitere Differenzierung scheint mir hilfreich. Ich unterscheide zwischen Kunsthandwerk (oder auch Handwerkskunst), Kunstmarkt, Gestaltung (oder auch Dekoration) und Kunst.

Kunsthandwerk ist messbar und vergleichbar. So gibt es zum Beispiel besonders kunstfertige Herrgottsschnitzer, denen man durchaus schöpferische Kraft nicht absprechen kann. In der Malerei gibt es objektiv messbare handwerkliche Qualitäten, wie die Pinselführung, die Bildaufteilung (zum Beispiel dem goldenen Schnitt entsprechend) oder die Farbkomposition. Nun gibt es unglaublich langweilige Bilder, bei denen alle genannten vergleichbaren Kriterien meisterlich ausgeführt wurden, und andererseits gibt es Werke, bei denen zunächst kein messbares Kriterium besonders hochwertig angefertigt worden ist, die aber dennoch in der Lage sind, uns tief innen zu berühren. Es gibt also augenscheinlich Kriterien, die nicht messbar oder evaluierbar sind. Das macht den Umgang mit Kunst so schwer für Menschen, die rationale und analytische Herangehensweisen gewohnt sind.

Kunstmarkt ist extrem wichtig, wenn über Kunst und deren Wert diskutiert wird. Kunst hat mit Kunstmarkt etwa so viel zu tun, wie Architektur mit Immobilienspekulationen oder wie eine indische Näherin mit Yves Saint Laurent. Der Kunstmarkt ist wichtig für Künstler und häufig für Kunst nicht förderlich.
Es gab einen Möbelhausbesitzer, der mir gesagt hat: "jede Sonnenblume, die Du malst kaufe ich Dir ab, Justus." Ich wusste aber nach meinem dritten Sonnenblumenbild alles, was ich über Sonnenblumen jemals wissen wollte. Hätte ich auf den Markt gehört, wäre ich heute ein anerkannter Sonnenblumenmaler und zahlreiche unverkaufte Portraits wären nicht entstanden. Für den schöpferischen Prozess bedeutet das genau garnichts, für den Kunstmarkt fast alles.

Gestaltung oder Dekoration nenne ich Kunst immer dann, wenn sie sich selbst und dem Markt genügt. Ich rede jetzt von Sparkassengemälden, und Stadtdirektorenskulpturen ohne Inhalt, ohne Aussage und ohne einen tieferen Zweck als dem, niemandem weh zu tun, um möglichst gut vermarktbar zu bleiben. Seit Piet Mondrian, Jackson Pollock und Yves Klein wissen wir eigentlich alles über Abstraktion und Dekonstruktion. Wer also seither bunte Dreiecke aneinanderreiht, oder Farbstreifen, der schafft nichts neues, nichts aufregendes, nichts nie dagewesenes und hat in der Regel keine Aussage, egal in wie viele Worte er diese fasst.

Kust hat etwas nie dagewesenes, das uns einen neuen Sichtwinkel verschafft, oder sie hat eine Aussage, oder sie bildet etwas ab, oder bewegt etwas beim Betrachter, löst etwas bei ihm aus. Kunst ist nur in Freiheit möglich und Kunst kann Freiheiten schaffen. Das gilt auch für Bilder von Gefangenen, die sich eine Freiheit nehmen und damit eine schaffen.

Eine oft zitierte Fehleinschätzung beschäftigt sich damit, Rembrandt van Rijn mit Joseph Beuys zu vergleichen. Tatsächlich hat Beuys in jungen Jahren bewiesen, dass er realitätsgetreu zeichnen kann, während wir vom älteren Rembrandt belegter Weise nur wissen, dass er eine Malerwerkstatt geleitet hat, die nach seinen Vorgaben Gemälde anfertigte, bei denen er zum Teil nicht einmal einen Pinselstrich selbst ausgeführt hatte. Dennoch gilt vielen Rembrandt als echter Künstler und Beuys als selbstverliebter Spinner.

Kunst hatte zu Rembrandts Zeiten und davor noch eine Mitte. Es ging um möglichst realitätsnahe Abbildung und um herrschaftszensierte Darstellung. Portraits und Schlachtengemälde wurden zwischenzeitlich weitgehend durch die Fotographie ersetzt. Das hatte zur Folge, dass sie seither näher an der Realität waren, weil sie nicht mehr einem Auftragsgeber gefallen mussten, damit dieser die Rechnung auch begleicht und auch ein Stückchen demokratischer wurden. Andererseits gaben die Herrschenden weniger bildende Kunst in Auftrag, was die bildenden Künstler dazu nötigte, sich neue Aufgabengebiete zu suchen.

Kunst hat keine Aufgabe.
Es gibt kein Evaluationskriterium.
Die Künstler sind sich selbst überlassen und viele überlassen aus diesem Grund den Betrachter sich selbst.

Für mich ist Kunst eine Form der Kommunikation.
Ich habe weder Zeit, noch Gelegenheit, mit allen persönlich zu sprechen, die sich ein Bild von mir ansehen, noch kann ich mit allen persönlich sprechen, deren Werke ich betrachte.
Und wie in der Kommunikation gibt es alles:
Der eine hält mir quälend langweilige Monologe, der andere rattert in atemberaubender Geschwindigkeit technische Daten herunter. Ein nächster führt eine spritzige unterhaltsame Plauderei mit mir, von einem vierten erfahre ich brisante Neuigkeiten, irgendeiner faselt lauter wirres Zeug und eine geschwätzige Oberlehrernatur will mich eines besseren belehren. Manch einer, der mir etwas erzählt irrt sich bei den Fakten, oder zieht völlig andere Schlüsse daraus als ich. Vieles davon ist Geschwafel.
Und dann unterhalte ich mich mit einem Werk, verbringe einen vergnügten, fröhlichen und unterhaltsamen Nachmittag damit, während dem ich noch dazu was lernen durfte. Dann ist es für mich Kunst.
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Re: Kunst, was ist das? [Abgetrennt von "nicht ganz so sexy"

Beitragvon Maybach » So 19 Okt, 2014 08:50

Kunst hat keine Aufgabe.
Es gibt kein Evaluationskriterium.
Die Künstler sind sich selbst überlassen und viele überlassen aus diesem Grund den Betrachter sich selbst.


Das ist eine recht gelungene Betrachtung - danke dafür. Und auch wenn ich absolut KEIN Fachmann bin, so kristallisiert sich für mich in der täglichen Befassung mit Kunst aller Zeiten und auch vielen zeitgenössischen Künstlern ein Ansatz heraus, der - zumindest ab der Renaissance beginnend - allen gleich ist :
Kunst ist eine Reflexion auf die umgebende Entwicklung, sei sie historisch, sozial oder auch ökonomisch begründet. Und: diese Reflexion ist immer höchst persönlich - und das muss sie auch sein, da sie sonst nicht frei wäre. Falsch ist auf alle Fälle der immer wieder zu hörende/lesende Ansatz, dass Kunst etwas für sich selbst stehendes wäre. Das würde bedeuten, dass sie in einem sinnleeren und ereignislosen Umfeld entstünde. Und den gibt es halt einfach nicht.

So, und jetzt lese ich wieder mit.

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Zuletzt geändert von Maybach am So 19 Okt, 2014 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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