Hallo,
also mit die Falter ist das so eine Sache. Mal in Kürze: Normalerweise haben die Gerüste, die üblicherweise, so sie, wie bei moderneren Booten nicht aus Alu sind, aus Eschenholz bestehen (Buche eignet sich dazu überhaupt nicht) bzw. Birkensperrholz (Spanten), das ewige Leben. Problem ist die Haut. Und da besonders das Unterschiff. Bis in die 1960er Jahre bestanden die Unterschiffe aus gummibeschichtetem Hanf- bzw. Leinengewebe. Bei diesem Material ging man von einer Lebensdauer so um die 15 Jahre aus. Die Häute sind heut alle verhärtet, geschrumpft und nicht mehr brauchbar. Ab den 1970er Jahren verwendete die Firma Klepper, andere Werften gab es im Westen nicht mehr, Hypalon beschichtetes Material. Das war in der Lebensdauer schon besser, aber auch hier sind alte Häute nicht immer noch brauchbar. Als Oberschiff wurde klassischerweise Baumwollsegeltuch verwandt (und wird noch verwendet). Solche Oberschiffe sind eigentlich recht haltbar.
Anders siehts mit Booten aus der ehemaligen DDR aus. Pouch und die Mathias-Thiesen-Werft benutzten zum Unterschiff PVC-beschichtetes Baumwollgewebe. Diese Unterschiffe sind eigentlich alle noch brauchbar, so da nicht bei Abschürfungen Wasser ins Gewebe kam, das dann Verottete.
Hier ist eher das Baumwollmaterial des Oberschiffes faul (Zeitweise wurde recht minderwertiges Mterial aus russischer Produktion benutzt) oder an der Verbindungsnaht von Ober- und Unterschiff vergammelt. Das hängt wohl mit den Ausdünstungen des PVC zusammen.
Natürlich kann man auf ein noch gutes Gerüst eine neue Haut schneidern. Da gibt es einige Adressen die das zu unterschiedlichen Qualitäten zu unterschiedlichen Preisen machen. Die Spanne geht von rund 500,00€ (Haut in Polen anfertigen lassen) bis 1500,00€ für qualitativ sehr hochwertige Häute von einem niederheinischen Schweizer. Das ist aber auf jeden Fall günstiger, auch in der teuersten Version, als Neuboote. Die liegen so in der Spanne von 2000,00€ bis so 6000,00€. Wenn man also ein "altes" Gerüst herrichtet (meist reicht Neulackieren) und sich da eine neue Haut draufbauen läßt, gibts günstig quasi ein neues Boot.
Selbermachen geht natürlich auch. Ist nur nicht ganz so einfach wie man denkt. So von wegen "ich habe ja da die alte Haut als Schablone und ´ne Nähmaschine" ist nicht. Was man da zuerst braucht ist eine ordentliche Nähmaschine aus dem Sattler- und Industriebereich. Mit den üblichen Haushaltsnähmaschinen wird das nix. Und natürlich das entsprechende Material. Das ist in Kleinmengen auch nicht so einfach zu kriegen. Aber auch da gibt es Erfahrungen und Anleitungen. Und, erfahrungsgemäß

, die erste Haut kloppt man, bei einem bißchen Qualitätsbewustsein, eh in die Tonne. Ist also im Grund auch nicht günstiger, wobei natürlich auch die Freude am Selbermachen zählt. Aber wem erzähle ich das hier. Es ist auf jeden Fall schwieriger, man soll sich da nicht vertuen, als ein Festboot selbst zu laminieren und/oder so ein Stich and Glue-Boot zu bauen wie es der Kahlgryndige gerade macht.
Wen das alles nun wirklich interessiert, dem empfehle ich sich mal im Faltbootforum
http://faltboot.org/index.php umzutuen. Da gibts auch ein Selbstbauwiki, wo mehr über Materialien und Bautechniken und überhaupt Weiterführendes zu erfahren ist.
Schöne Jrüße
Rainer
@Dirk Fotos von den Packsäcken reichen zur Bestimmung nicht immer

, es empfehlen sich schon Fotos von den Gerüstteilen. Dazu mußt du das Gerüst ja nicht zusammenstecken.