Sorry, hat etwas gedauert, musste noch den Reifen der GS aufbrauchen (2000km am Wochenende), außerdem beginnt nun langsam die heiße Phase meiner nächsten Reise, vor dem Urlaub wird das evtl. der letzte Eintrag sein....
Immerhin: Halbzeit!
Tag 14, Freitag:Route Da die Fähren stündlich fahren, ist keine Eile angesagt, ich will mir die Halbinsel mit ihrem geschichtlichen Hintergrund ein wenig genauer anschauen. Auch sollen hier, laut den Engländern von dem bulgarischen Campingplatz, ein paar deutsche Kanonen auf Schienen zu finden sein. Ich frage beim Campingplatz ein paar Leute, die Englisch sprechen. Leider weiß aber keiner was davon, also suche und finde ich sie nicht. Die Halbinsel ist groß. Für die Denkmäler gibt es auf der Insel einen Rundweg, dem ich folge. Die ganzen Denkmäler sind sehr beeindruckend und hinterlassen trotz der schönen Aussicht und des genialen Wetters ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, wenn man sich vorstellt, wieviele Menschen hier gestorben sind. (Näheres wie immer auf wikipedia:
klick).
Statt der Fähre in Gelibolu nehme ich die Fähre in Eceabat und bin dann in Canakkale. Mit dieser Fährüberfahrt hab ich Europa verlassen, ich bin in Kleinasien! Geil! Und dennoch ist es nur eine symbolische Grenze, hier ist es nicht so viel anders als in Europa...
In der Nähe von Canakkale liegt Troja, ich fahre hin, habe aber keine Lust, mich endlos lange durch die Steine und Touristenmassen zu quälen. Also fahre ich auf Feldwegen einmal drumrum. Ist ja auch mal was Anderes...
Ich fahre weiter, nehme eine große Straße, da weder die Landkarte noch das Navi mir Alternativen anzeigen. Erst später stelle ich fest, dass aus irgendeinem Grund die OSM-Karten von der Speicherkarte nicht gelesen werden und daher nicht gezeigt werden (Erst vor ein paar Tagen fand ich den Grund heraus: Das Navi akzeptiert keine 16GB Speicherkarten, zeigt aber im Menü eine OSM-Karte an, die auf dem Navi selber schonmal gespeichert wurde). Schade, denn es gibt sehr viele schöne Alternativen. Eine davon fällt mir direkt auf: Bei Tuzla finde ich einen frei stehenden Berg, bei dem ich schon von weitem einen Schotterweg entdecken kann, der ihn hinaufführt. Ich fahre hoch, und habe später einen herrlichen Blick auf die umliegende, flache Landschaft.
Bei Assos finde ich ein kleines Restaurant, bei dem ich mir was leckeres zu Essen "reinpfeif'". Leider weiß ich nicht mehr, was es was, aber lecker war es, soviel weiß ich noch.
Weiter geht es an der Küste, die Landschaft zieht an mir vorbei (und leider auch so manche schöne Straße, die ich schlicht nicht sehe).
Später finde ich auf der Karte eine kleine Straße gen Süden, ich hab genug von den größeren Straßen. Also möcht ich mir die mal anschauen. Leider endet sie irgendwo im Nirgendwo. In einem kleinen Dorf schaffe ich es, mich zwischen einem abgestellten Traktor und einer Mauer festzufahren. Der Lenker und die Zylinder passten noch durch, die Kisten leider nicht mehr. So stehe ich dann eingekeilt, steil bergab und überlege, wie ich da wohl wieder rauskomme. Zentimeter für Zentimer drücke ich das Motorrad rückwärts den Berg hoch, bis ich dann irgendwann frei bin.
Ein paar alte Damen in der Nähe haben das Ganze beobachtet und sich sicher schepp gelacht. Immer diese Touris...
Bei Bergama finde ich einen Campingplatz. Der Hund vom Besitzer scheint mich nicht sonderlich zu mögen, er bellt mich aggressiv an und möchte mich verscheuchen. Kurzerhand entfernt ihn der Besitzer vom Platz und ich habe meine Ruhe.
Meine Dackelgarage am MorgenAm Hafen, TrockendockMmmhh, das Meer riechen!Das erste Denkmal auf diesem Rundweg zeigt nicht die heroische Seite des Krieges, sondern gleich das bittere Ende. Leider kann ich den Text darunter nicht verstehen, aber die Statue drückt auch ohne Worte genug aus...Links ein Denkmal für die gefallenen Neuseeländischen Soldaten, rechts ein Denkmal für Atatürk ("Vater der Türken")Noch einmal das Denkmal der Neuseeländer.Blick nach Nordwesten...Die Fähre nach CanakkaleIrgendwo in der Nähe von TrojaEin Gewölbe unter einem Hügel. hier könnte man sicher gut übernachten...Blick nach Westen zu einer vorgelagerten InselDie Herodes-Atticus-Thermen, oder was davon noch übrig ist, laden mich zum durchfahren ein, ich bin hier ganz alleine...Postkartenwetter!Hier würde ich gerne ins Wasser hüpfen, allein der ganze Müll hält mich davon ab...Die Schotterpiste den Berg hinauf.Ist diese Aussicht nicht grandios? Ok, die Bäume stören ein wenig, also muss ich noch ein Stück höher.Jetzt aber! Grandios!AssosStraße ins Nirgendwo...