Ich kenn das nervenzerfetzende Drama der Schlüssel- oder Werkzeugsuche.
Eine Anekdote muss ich hier zum besten geben (ich hab sie eh schon öfter mal erzählt...)
Es ist Jahre her. Schwiegeroma kam ins Altersheim, Waschmaschine hat die Grätsche gemacht, es gab in der wohnung noch genug zum Zangeln.
Irgendwann such ich mein selbergenähtes Gabel-Ring-Schraubenschlüssel-Rolltascherl, selbstgefertigt aus hochwertigem blauen Baumwolldrillich, vulgo: Oide Dschienshosn.
Beinhaltet GabelRingschlüssel von 6-27mm und noch ein paar Sachen mehr. Lebensnotwendiges Werkzeug, kwasy.
Ich suche. Vom Keller zum Dachboden. In allen verfügbaren Garagen. Meinen, und fremden. Wochenlang, monatelang.
Ich verdächtige Freunde und Bekannte,
ich bezichtige ehemalige Freunde und -Bekannte
des Raubes, der Heimtücke, der seelischen Grausamkeit.
Letztlich verfalle ich zusehends, und bin auf dem besten Wege, wahnsinnig zu werden.
Zu allerletzt fange ich gemeinsam mit dem Pezl an, mühsam den letzten Gebrauch der Schraubenschlüssel rekonstruieren. Heraus kam Folgendes:
Schwiegeroma-Wohnung ausgeräumt. Neben Müll und Schrott gab es auch eine Schachtel mit historischen Putzmitteln,
die zwecks Aussortierung in unserem Treppenhaus stand, und noch zum Sperrmüll runtergetragen werden musste.
Zeitgleich: Die neue Waschmaschine hatte noch die Transportsicherung drin, und musste ausserdem nivelliert werden.
Als das erledigt war, hab ich das Tascherl zusammengerollt, und zwecks gemeinsamen Runtertragens auf die Putzmittelschachtel gelegt.
Am nächsten Tag wanderte die Putzmittelschachtel zum Sperrmüll....
Der Wahnsinn konnte also gerade noch eben so abgewendet werden. Ich freu mich, dass jetzt irgendein Pole oder Ungar oder Bauhofmitarbeiter eine FetznFreud mit meinem ehemaligen, hochwertigen Werkzeug hat.
Leider hab ich seitdem keine Freunde mehr..
Gruß
Hans