gatsch.hupfa hat geschrieben:Du hast vergessen zu erwähnen, dass du die verlorengegangene SR Lenkkopfschraube von der Diana-SR (oder wars die vom Schwagertom) bei solch einem morgendlichen Suchrundgang um den Rennkurs wiedergefunden hast.
Reschpekt.
4 km lang, 10 m breit und daneben Curbs, Wiese oder Schotter!
Gemach, gemach, ich war ja noch nicht fertig.
Mittwoch, die Nacht war nicht ganz so kalt wie die Vorherige, schätze mal auf 5-8°, also ganz passabel. Am Morgen davor bin ich um 5:00 zum Duschen (die Damendusche ist näher, und um 5 begegnet man da selten protestierenden Damen..) das war schon knackig kühl, nass, und nur mit einem Handtuch um die Lenden..
Also, die Morgendämmerung lässt bereits genug Licht vom Himmel fallen, um die Lenkkopfschraube zu suchen, deren Verlust ich bei der gestrigen routinösen Gerätekontrolle feststellen musste. Ausserdem hatte ich noch nicht die Möglichkeit, meinen gewohnten Rennstreckengang zu absolvieren, und den neuen Asphalt in Augenschein zu nehmen. Dabei findet man oft lustige Artefakte verschiedener Epochen..
Die Rennstrecke ist versperrt, drum zwänge mich durch das Loch im Zaun am Ende der Boxengasse (um später festzustellen dass das Tor 10m weiter hinten geöffnet ist ), und gehe die gesamte Strecke in ein bisserl einem Zickzackkurs ab. Dabei fällt mir zum wiederholten Male auf, wie extrem die Kurven in Grobnik überhöht sind. Praktischer Nebeneffekt: Was kullern kann, kullert nach unten, und lässt sich da auch finden. Auch hab ich anhand von Reifenabrieb die vom Gatsch erwähnten welligen Stellen erkennen können. Schade dass die Straßenbaufirma das nicht anständig gemacht hat, denn das wird wohl für die nächsten vierzig Jahre halten müssen: Die Rennstrecke feierte gestern ihr 40Jähriges Jubiläum, und heuer wurde der Asphalt zum ersten Mal erneuert.
Meine Hosentaschen füllen sich langsam mit Schrauben, Scheiben, Muttern, ich finde ein Antriebsritzel, dessen Verlust ein XS360-Fahrer gestern beklagte. Die gezielte Suche nach einem verlustig gegangenem Transponder bleibt hingegen aus, denn das hatte ich vergessen... Nachdem ich also mit dem hinteren Teil der Boxengasse angefangen hab, die Einfahrt, die gesamte Strecke inclusive der StartZiel, finde ich die vermisste Schraube doch tatsächlich am Ende der Start/Ziel, direkt am Ende der Leitplanke, wo die Einfahrt zur Strecke beginnt, also buchstäblich auf dem letzten noch undurchsuchten Meter
Für die vier km brauch ich etwa eine dreiviertel Stunde, mittlerweile bahnt sich der Sonnenaufgang an, sie erscheint heut direkt hinter einem Berggipfel. Die Luft ist so klar wie sie nur sein kann, die westlich gelegenen Karstgipfel in grün und kalkweiß fangen an zu leuchten. Ich liebe diese Landschaft am Morgen.
Im Lager beginnt langsam Betriebsamkeit, Kaffeeduft dampft aus allen Ecken, hie und da hört man melodisches klingeln einer Flex, oder sonores Brummeln eines Kompressors. Von der später am Tag heraufziehenden Fahrerlagerhektik, die immer zwischen den Trainings oder vor den Rennen auftritt wenn unvorhergesehenerweise was verreckt, ist nichts zu erahnen. Ich schraub Dianas Lenkkopf wieder zusammen, -die Schraube kriegt DirkoHT aufs Gewinde-, tanke die Boliden auf, mach den Luftcheck, (Ölcheck wird immer gleich nach dem Abstellen erledigt) während die Bialetti langsam anfängt vor sich hin zu röcheln. Im ersten wärmenden Sonnenschein gibts Salamibrot mit Kaffee.
Der Trainingsvormittag wird mich noch ausreichend beschäftigen. Ein neues Team aus Marktoberdorf, zwei ziemlich junge Brüder, die eigentlich aus der Motocrossecke stammen, was an den breiten Segelstangen ihrer SRs gut zu erkennen ist, fährt wahnsinnig schnell. Sie haben Motorleistung, aber auch eine mehr als lebensverneinende Fahrweise. Die brettebenen Ledersitzpolster werden beim Fahren bis auf den letzten cm ausgenutzt, die Burschen verstecken sich hinter ihren Lenkern, die Köpfe schauen fast nicht drüber hinaus. Leistung fordert ihre Opfer, offenbar blasen beide Kopfdichtungen. Die eine vorn ins Freie, die Andere wohl in den Kettenschacht. Bei der Einen hats den Stehbolzen gezogen, ich hab die passenden M10x1,25er HeliColis mit, und helfe dem MühlbauerHans, der zum Schauen, und Betreuen seiner Kunden extra gekommen ist, bei der Reparatur.
Der zweite Motor wird kurzerhand ganz ausgewechselt (man hat ja genug Zeug dabei) was in den 40min zwischen zwei Trainingssets leicht gelingt, incl. Probleauf.
Dann ist eh schon das erstezweite Rennen unserer 500erKnaben, und ich begebe mich auf die Tribühne.
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