von Dominik » So 12 Apr, 2020 10:58
Hallo,
es gibt ja auch erfreuliche Nebeneffekte der Coronakrise:
Seit Wochen landen bei mir in der Nachbarschaft keine Flugzeuge mehr, so ruhig war es noch nie hier um die Streuobstwiesen der Filderebene herum (ich selber bin noch nie geflogen. So weit einen zwei Räder eben tragen…)
Dann die leeren Straßen morgens auf dem Weg zur beruflichen Arbeit. Alles auch gut für die Natur. Bis zur anschließenden Turboaufholjagd der Wirtschaft, befürchte ich.
Kurzarbeit bei mir im Betrieb gibt es seit 16. März, mal nur drei Tage, mal vier Tage Arbeit pro Woche, geht also noch einigermaßen.
Und dann gibt es so schöne, solidarische Aktionen, Eigeninitiativen der Menschen…
Leider auch Hysterie (nicht nur Hamsterkäufe) oder Menschen, die diese Situation als ihre Legitimations-Chance ergriffen haben, um vehement maßregeln zu dürfen und hierbei mitunter grob vorgehen… Und dann gibt es da neue Formen des Alltagsrassismus und Hetze, die ich leider selbst schon miterlebt habe.
Gestern war ich das erste Mal seit Wochen in der Stuttgarter City unterwegs. Einkauf auf dem Markt und dem Blumenmarkt.
Es war schon ganz schön anstrengend, allen Regeln gerecht zu werden. Besonders, wenn mehrere Menschen auf einem Fleck verweilen oder laufen. Aber ich muss sagen, dass sich ein Großteil diszipliniert an die Regeln hält.
Später ging es auf die Alb. Via Metzingen, Bad Urach, Münsingen, Hayingen, Zwiefalten, Trochtelfingen, Honau…
Krass waren zum Beispiel das leergefegte Metzingen, bekannt als „Outletcity“, in der es für gewöhnlich links und rechts des Wegesrandes nur so wuselt.
In Trochtelfingen fand man am Abend natürlich kein Speiselokal, das geöffnet hatte. Und auch dort war es zwischen den netten Fachwerkhäusern ziemlich leer. Vereinzelt hatten Bäckereien geöffnet, in die maximal nur zwei Personen eintreten durften. Und das „Schlangestehen mit Sicherheitsabstand“ kennen wir ja von unseren alltäglich getätigten Einkäufen. In Trochtelfingen bekamen wir aber einen Tipp, dass es in Honau ein Gasthaus gebe, wo man vor Ort bestellen und dann das Essen abholen könne. Also via Engstingen die Honauer Steige hinunter. Gesagt, getan und im Freien auf einer Parkbank am Flüsslein „Echatz“ zu Abend gegessen.
Das kann man ja alles händeln und berücksichtigen. Trotzdem bin ich froh, sobald der Spuk ein Ende haben wird.
Und auch nach einer eventuell vereinbarten Lockerung ab 19. April müssen weiterhin alte Menschen und Menschen mit einer Vorerkrankung geschützt werden! Das darf man weiterhin nicht vernachlässigen. Ich fürchte nur um diese Menschen, die diese „Isolation“ weiterhin ertragen müssen.
Liebe Grüße und macht es gut
Domi