Hi -
Die mz frage stellt sich frueher oder spaeter, am wegesrand, oder vor der garasche. Auch unterwegs.
Oft nichteinmal ausformuliert steht sie doch dem fragenden ins gesicht geschrieben.
Was ist denn das, ach, eine mz und dann kommt eine kuerzere oder laengere geschichte, die entweder tatsaechlich etwas mit mz zu tun hat oder auch nicht. Letztens erst: bsa und wie sie aus versehen wegverkauft wurde.
Mz also, wieso hat man sowas und wieso faehrt man sowas?
Keine schlechte frage eigentlich, aber ist auch hier wie so oft nicht die frage wichtiger als die antwort?
Fuer meinen teil kann ich dies locker beantworten: weil es der zufall so wollte.
Der zufal sieht so aus: waehrend meiner zivildienstzeit kommt ein kolleg mit seiner sr500 ins geschaeft, ein hybsches ding. Was auf umwegen dazu fuehrte, dass ich mir am ende der dienstzeit eigenhaendig so eine sr aus der landeshauptstadt ueberfuehrte. Schick und chromig stand sie da und praktisch unmittelbar darauf verreckte mir der motor und musste teuer ueberholt werden. Was es aber wert war, lief der motor doch im folgenden gefuehlte 80000 plus kilometer.
Da, wo die kiste zwischenzeitlich abgestellt war, wurde mz gefahren: vom nachbarn, und auch vom anderen kolleg, der dort wohnte und mir schrittweise meine gekauften schraubenschluessel gegen ddr-wahre vertauschte und der eine grosse liebe zu britischen maschinen zeigte: bsa a7, triumph 650 … viele xt500 fuhr der gute bis alle teile des motorrads nur noch muede waren. Und der, er fuhr mz; die hielten ziemlich gut durch. Ich war beindruckt.
Zu der zeit war die deutsche wiedervereinigung beschlossene sache, und der kolleg kaufte im osten ein, ganze gespanne gab es fuer 200 mark, quasi ein motorrad pro jahr fuer die naechsten zehn jahre. Da kam dann auch mein mz es250/2 gespann her, kostete 800 mark und hatte ein groesseres lenkkopfspiel, das mich bei der erstfahrt fast abwurf. Der erste kolleg hatte mittlerweile seit ewigkeiten schon ein ts 250 gespann, das wenig zickte und schwer geknechtet wurde.
Spaeter kam die kiste zu mir, die kiste zickte und stand mehr als sie fuhr. Eine baustelle. hm. Ich hab sie an einen mechaniker verkauft.
Mit der es/2 ging es, da war ich schon in gb an der kunstschule, von sueddeutschland im november nach schweden und nordengland. Da war schluss, die kupplung wollte nimmer. Dort stand das gespann dann weitere drei jahre beim bauern, bis ich es endlich abholen konnte. Schonmal nicht schlecht. Der name mz war ein bisschen berechnender geworden. Ich nicht, weil ich zu lange weg war, wurde der uebrige seitenwagen irgendwann mal aus den brombeeren geschnitten und ward nimmer gesehen. Oder doch, aber das ist eine andere geschichte.
Erst jahre spaeter mit einer elektonischen zuendung und einem eingetauschten motor sollte die es/2 zum jedentagfahrzeug werden.
Zwischenzeitlich wieder in deutschland kam unvorbereitet vom oberbergischen ein angebot daher: ein ts neckermanngespann, lange geschichte, will ich nimmer aber du schon. Kein ladestrom, neuer motor, schaebig, zweihundert euro. Da kam ich nicht drumrum, abgeholt und wiederbelebt, viel gelernt dabei, mit teilen meiner ehemals schaebigst entsorgten jawa californian, immerhin leben der tank und die sitzbank und das schutzblech weiter.
Und seit nunmehr zehn jahren ist das motorrad winters wie sommers fahrbereit ist zuverlaessig und mindestens charaktervoll. Im team mit der aehnlich beschlagenen es/2 (seit nunmehr ueber zwanzig jahren) eine wirklich, langfristig aeusserst freudvolle begegnung. Zufall halt. Irgendwie ...


nachtrag: wer zufaellig zwei mz motorraeder hat, braucht mindestens noch ein drittes. am anfang steht ein nackter es/2 rahmen, der fuenfzig euro kostete. teile finden sich ein und fuegen sich zu einem konglomerat, das sich, man koennte sagen, ueber laengere zeit selbst erfindet. erfinden wird. sowas hoert ja nie wirklich auf.

Die Dinge sind dazu da, dass man sie benutzt, um das Leben zu gewinnen, und nicht, dass man das Leben benutzt, um die Dinge zu gewinnen.
Lao-tse
gruss, max ~:)