Hi,
ich werde eine Ledertasche am Motorrad befestigen also länger , nun meine Frage an die Wissenden.
Wasserablaufloch anbringen ?
Tasche mit Lederbalsam,Wachs oder Fett pflegen ?
Gruß
Arne
Arne hat geschrieben:Hi,
ich werde eine Ledertasche am Motorrad befestigen also länger , nun meine Frage an die Wissenden.
Wasserablaufloch anbringen ?
Tasche mit Lederbalsam,Wachs oder Fett pflegen ?
Gruß
Arne
Maybach hat geschrieben:Grundsätzlich zur Lederpflege aus der Erfahrung von 14 Jahren Distanzreiten mit altem Wehrmachtssattel (und aus derjenigen eines Sattlermeisters, der mir immer wieder gute Tipps gegeben hat):
Öle wie Ballistol haben allen großväterlichen Anregungen zum Trotz auf Leder niXS verloren! Das Öl geht nur in die Zellwände und macht zwar gefühlsmäßig das Leder weich, aber extrem rißgefährdet. Du kannst das bei Leder recht schnell testen, wenn Du mit der Ahle durchstichst: wenn das bei altem Leder "durchflitzt wie die Scheiße durch die Gans" (GL Patton), dann ist das ein schlechtes Zeichen. Da muss immer ein deutlicher Widerstand sein.
Wenn Pflege, dann ein altes Fett, gerne mit Tran oder anderem übelriechenden Zeug. Das zieht dann auch in die Zellkerne ein und bleibt dann dort auch eine Zeit.
Und ja: Dein Ledertornister hat es ledermäßig hinter sich. Kleben ist auch keine gute Lösung. Die gute Doppelnaht mit gutem (!) Faden oder Forellenschnur ist viel besser.
Maybach
Lederclaus hat geschrieben:Ich persönlich würde den Unterbau der Satteldecke aus Roßhaarvließ oder aus Kokosmatte (im Öko- Bauzubehör) machen und Richtung Federung mit Sackrupfen oder Nesselstoff abdecken, um es zu schützen. So wurde das früher auch gemacht und ist authentisch. Oft wurde auch Teerpappe genommen (was ich nicht bevorzuge). Die Satteldecke würde ich von unten durch eine Schicht Ziegenfutter stabilisieren (Schnittmuster machen und genau einkleben). Ziegenfutter ist ein dünnes, strapazierfähiges Ziegenleder ohne Zug (also man kenn es nicht leicht dehnen), bekommt man beim Lederhandel). Alle diese Maßnahmen sieht man nicht oder kaum, der Sattel bleibt in originaler Patina und wird so stabilisiert, daß er noch Jahre treue Dienste leisten kann.Ballistol ist zum geschmeidig machen von altem Leder nicht verkehrt. Lederöl mit Lanolin geht auch. Das Problem ist, daß das Leder ausgetrocknet und rissig ist, was eigentlich nicht rückgängig gemacht werden kann (die Austrocknung wohl, die Risse nicht). Deshalb die Stabilisierung von unten, wo man es nicht sieht. Wenn man zu oft Ballistol oder Lederöl anwendet, werden die Fasern zu stark geschmiert und verlassen ihren Verbund. Deshalb würde ich persönlich nach einigen Pflegungen mit Öl oder Ballistol dazu übergehen, mit farblosem Lederfett weiter zu pflegen. Das schützt gegen Wasseraufnahme, Austrocknen und UV-Licht (natürlich jeweils in engen Grenzen)
Aufpassen, daß keine eisenhaltigen Teile Berührung mit der Satteldecke haben. Vegetabile Gerbstoffe reagieren damit recht heftig, oxydieren an den Kontaktstellen, werden schwarz und brüchig. Nicht reversibel.
Diese Tipps helfen bei einer Ledertasche aber nicht unbedingt.
nattes hat geschrieben:Diese Tipps helfen bei einer Ledertasche aber nicht unbedingt.
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