Na, ich mal wieder.
Diese Tour sollte eigentlich mit meiner liebevoll hergerichteten TT600 stattfinden. Den ganzen Winter lang habe ich sie vorbereitet, das Heck verstärkt, eine komplett neue Elektrik samt Zündung verbaut, ein Hinterrad mit Ruckdämpfer usw.
Nun, das Schicksal sah es anders, denn ein paar Wochen vorher stelle ich fest: Sie braucht mehr Öl als Benzin (das Stilmittel der Übertreibung sei mir gestattet).
Nun gut, Plan B: Meine treue GS sollte dieses Jahr eigentlich geschont werden, aber immerhin hat sie letztes Jahr frische Zylinder und überholte Köpfe bekommen und verbraucht kein Öl mehr (es stellt sich raus: stimmt nicht ganz, dazu gleich mehr).
Dennoch sind ein paar Dinge zu erledigen: die Sitzbank braucht einen neuen Kern, der alte ist gänzlich durchgesessen. Frisches Öl ist in allen Bereichen notwendig. Frische Reifen sowieso. Außerdem will ich diesmal mein Handy als Navigation ausprobieren, also muss eine vernünftige Lösung her.
Ich muss sagen, am meisten Arbeit hat der Halter für Handy und Navi gemacht. Aber schön sieht er aus:
Für des Fahrers geplagten Rücken gibt es noch eine neue Thermarest und ein kleiner bequemer Sitz für Abends, der Rest vom Gepäck bleibt unverändert zu den vorherigen Jahren.
Gepackt ist also schnell, und schon geht es los.
Samstag 3.9.:
Gegen 9 Uhr geht es los. Draufsetzen, Musik ins Ohr und beim Geschrammel von 15GB Metal, Ska und Punk gehts auf die Autobahn.
Immerhin, das kann die GS gut. Nach endlos scheinenden 850km erreichte ich dann gegen 19 Uhr Montbeliard, wo ich einen schönen Campingplatz fand.
Schön war er, nicht so schön war die Disko in der Nähe. Bis morgens um 5 ging das Umpts Umpts der Bässe. Grauenhaft!
Morgens mal Ölkontrolle: die Dauerdrehzahlen jenseits der 5000 haben den Motor durstig werden lassen, 0,3l Öl sind weg, und 6,8l Benzin auf 100km hat er sich weggezogen... Naja...
Sonntag, 4.9.:
Nochmal Autobahn, diesmal lasse ich es aber etwas ruhiger angehen. Und nach etwa 320km hab ich die Nase voll und bleibe endgültig auf der Landstraße. Die hatte es dann auch in sich, ich kam aus dem Kurvenwetzen nicht mehr raus.
Irgendwann verweigert das Garmin den Dienst, findet keine Satelliten mehr. Zum Glück hab ich das Backup, was mir nun weiterhilft.
Nach dem Herausnehmen der Batterie ging das Garmin aber später wieder. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Nach weiteren 300km erreiche ich Ruynes-en-Margeride, dort gibt es einen kleinen Campingplatz. Ohne Disko.
Die Franzosen haben auch stilvolle Dekorationen für Kreisverkehre:
Viel mehr Bilder gibts heute noch nicht. Autobahn will keiner sehen. Meine Socken auch nicht, aber...