mit 16 hatte ich ein mofa, eine mobylette, und damit begann die große freiheit.
wir wohnten auf dem land. mit 18 machte ich den auto-führerschein und bekam vom vater einen käfer geschenkt. ein abgeschriebenes baustellenfahrzeug, das er für 200 dm erstanden hat. er wollte unbedingt, daß ich auto fahre. motorrad war ihm viel zu gefährlich. ich bin damit 250000 km gefahren. manchmal sind wir in den wald gefahren. 5-6 leute im käfer, 3 standen hinten auf der stoßstange und h. saß auf dem dach und spielte gitarre. viel freiheit, eine schöne zeit!
mit motorrädern habe ich immer geliebäugelt, aber irgendwie hat es sich nicht ergeben. die jugendliche moped- und 125er- zeit habe ich voll verpasst.
den motorradführerschein habe ich erst mit 31 jahren gemacht. mein bester freund kam mit bruder und freundin zu besuch. ich fuhr hinten bei ihm mit und es hat gefunkt.
er hat mir dann die sr250 besorgt. die liebe ich heute noch, wie am ersten tag. diese woche bin ich noch mit ihr gefahren und hatte das grinsen im gesicht.
dann kamen große, schwere motorräder dazu, was bei meiner größe von 1,58 m manchmal nicht einfach war. ich erinnere mich noch, wie ich die r45, aufgepackt wie ein lkw, einen ganzen tag auf einer schotterpiste in der türkei ständig wieder durch einen bach schieben musste. weit und breit kein mensch und ich war alleine unterwegs.
keine ahnung, wie ich manche strecken, auch im gelände, mit völlig untauglichen motorrädern, bewältigt habe. auch den nervenkitzel, mit der r90s nachts mit 170 km/h durchs Beytal zu brettern, möchte ich nicht missen.
als 2005 an unserer dienststelle wegen bauarbeiten die parkplätze gesperrt wurden, versuchte ich, mit motorrädern auf einem kleinen fahrradparkplatz zu parken. platz war genug, aber ich musste einen tiefen bordstein runter und wieder rauf. zwei mal habe ich mich dabei fest gefahren, zuerst mit der r90s und dann mit der xt 500. der blöde gehweg war einfach zu schmal, um da mit schwung rauf zu fahren. beide male hing ich mit dem vorderreifen vor der hauswand und mit dem hinterreifen halb in der luft und war manövrierunfähig. passanten haben mich aus der misslichen lage befreit, aber so was geht gar nicht!
ein roller musste her und es wurde ein simson sr 50. mit ihm bin ich jahrelang zur arbeit in die stadt gefahren. dann hatte ich 2-3 mal die woche in der eifel dienst. dummerweise stand mein auto beim besten winterwetter mit elektronikproblemen in der werkstatt. bei schnee und eis habe ich für die 30 km mit dem sr 50 manchmal 2,5 stunden gebraucht. selbst mein chef meinte: "lass dich krank schreiben, das ist doch irre. ich will nicht, daß dir was passiert". er selbst ist ein extremer surfer und hat es verstanden, als ich ihm sagte. "irre ist das schon, aber irgendwie macht es auch spaß".
der sr 50 bekam noch gesellschaft von einer schwalbe. wenn am wochenende die holländer eifelrennen fahren, rollern wir entspannt mit den 50ern durch die eifel. stefan hat dann noch einen honda lead 125 und einen yamaha bws 50 aufgetrieben.
die kleinen sind auf keinen fall eine enttäuschung, sondern einfach eine ganz andere fortbewegungsart.
man kann eine r 90s nicht mit einer xl 200 vergleichen und eine r 45 nicht mit einer slr 650.
meine fahrzeuge sind so unterschiedlich, wie feuer und wasser.
vielleich komme ich deshalb auch so gut mit den eigenschaften der honda cg 125 zurecht. ich verlange von keinem fahrzeug, was ein anderes kann. jedes hat seinen eigenen charakter und sie sind nicht vergleichbar.
die cg 125 hatten wir eigentlich für stefans neffen angeschafft. die wollten aber mit 16 nicht motorrad fahren und so blieb sie bei uns. in den 4 jahren habe ich sie kaum gefahren. sie vibriert extrem und zieht keinen hering vom teller.
als stefan sich im april die cb 125f neu kaufte, weil er ein sparsames, leichtes motorrad wollte, haben wir beschlossen, dieses jahr mit den 125ern in den urlaub zu fahren.
die cb ist nagelneu, meine cg 25 jahre alt.
trotzdem sind sie ebenbürtig. beide schwächeln bei steigungen, laufen ca. 90 km/h problemlos in der ebene. stefans hat einen bordcomputer. seine cb braucht ca. 2,1 liter/100 km.die alte cg braucht im durchschnitt ohne bordcomputer und einspritzung auch bloß 2,4 liter auf 100 km. keiner von uns wäre mit seiner maschine schneller in südfrankreich gewesen. für die kleinen landstraßen reicht das vollkommen. eigentlich wollten wir völlig auf campinggepäck verzichten, weil wir das ferienhaus meiner schwester nutzen konnten und unterwegs in gites dètape übernachten wollten. gites d`etape zu finden war aber nicht so einfach und so haben wir uns für ganz kleines campinggepäck entschieden: zelt, schlafsäcke, gaskocher und kleines campingeschirr. statt 4x 40 liter koffer hatten wir 4x20 liter packtaschen und jeweils nur eine kleine gepäckrolle, statt der 2 großen. hat vollkommen gereicht.
mit der kleinen cg, die aussieht wie ein zu heiß gewaschenes motorrad, hatte ich endlich mal ein motorrad, das ich so einfach handeln konnte, wie die großen kerle ihre dickschiffe.
wie peter schon meinte, muss man lernen, sie zu fahren. die vibrationen hatte ich nach einiger zeit weitgehend im griff und auch, wie man die leistung (

) am besten raus fährt. stefan hatte es mit seiner neumaschine bedeutend komfortabler, aber auch ich habe mich auf der cg sehr wohl gefühlt, trotz kickstarter. mit der abgepolsterten sitzbank und dem höher gedrehten lenker saß ich bequem und sicher. beide maschinen sind leicht, schmal und wendig. leistung ist nicht alles und 125er sind halt keine 1000er. das muß man akzeptieren, damit man sie genießen kann. mit unserem minimalgepäck und den 125ern kamen wir uns vor, wie die 16-jährigen. wir haben in diesem urlaub nachgeholt, was wir mit 16 verpasst haben. und wir hatten spaß!!!
gruß
regina