An die 125er Erfahrenen…

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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Zimmi » Mi 09 Okt, 2024 10:09

Meine erste Erfahrung auf 2 Rädern mit Motor war irgendein Automatik-Mofa. Ging für mich damals gefühlt ziemlich gut ab. :rofl:
Das erste eigene motorisierte Zweirad war eine Vespa 50N, die war wirklich lahm. Total ausgelutschter Motor. Wurde dann etwas gepimpt und ging dann so gut, dass das Fahrwerk und die Bremsen für die Motorleistung eigentlich nix mehr waren. Dann kam die SR 500, und die Wespe durfte weiterfliegen...
Hab mir dann später einen Zündapp R50 für den Stadtverkehr bei jedem Wetter zugelegt. Der ging serienmäßig ziemlich gut, hatte dazu vergleichsweise richtig gute Bremsen und ein deutlich besseres Fahrwerk. Der hat mich auch ca. 15 Jahre zuverlässig begleitet, gegen Ende wurde der (klassisch überarbeitete) Motor dann etwas müder...

Im Urlaub auf Malta hatte ich mal einen 100er Roller gemietet. Zu zweit war das auf so einem Ding schon eher mühselig, aber man kam von A nach B. Ohne Passagier konnte das Ding sogar einigermaßen flott sein, und zum Mitschwimmen im Verkehr auf Malta hat es eh immer gereicht.

Glorifizieren möchte ich bei all diesen Kisten aber gar nix. Klar waren die 80er Piloten "damals" echte Helden, einer hat sich auch echt amtlich auf die FreXXe gelegt mit seiner extrem hochgelegten Enduro und dabei fast einen Haxen verloren. Dank des Reißverschlusses am Bein war er dann untauglich für den Wehrdienst, da der Arzt ihn suggestiv gefragt hat, ob ihm die Narbe denn nicht wehtäte... :omg: Dabei war der Typ nach wie vor ein Speedfreak beim Skifahren wie auch auf dem Motorrad... Aber dennoch, im Nachgang ist das Kleinhubraumige eine Geschichte des Flüggewerdens. Mit einer 50er (egal ob sie 45 oder 60 geht) möchte ich nicht auf einer Bundesstraße fahren müssen, da muss man immer mit einem Auge nach hinten unterwegs sein und allzeit bereit zur Flucht in den Straßengraben, sonst räumen einen 40-Tonner oder SUVs ab.
Do not take life too seriously. You will never get out of it alive.
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Bernhard S. » Mi 09 Okt, 2024 10:58

Philipp_FS hat geschrieben:Mir blieb das alles erspart, ich durfte nicht mit 16 den Schein machen. Vielleicht habe ich da viel verpasst, oder halt auch nicht. Aber wenn man die Dinger jetzt fährt, das wird nichts, da wird keine Liebe draus, glaube ich.

Ich glaube ja, das passiert im Kopf!
Ich bin vor 3 Wochen in der Vendée einem jungen Burschen aus Belgien begegnet, der war auf Nebenstrassen mit einer Honda 90cc Cub verdammt flott unterwegs und hatte erkennbar Spass. Kommt halt auf das Geläuf an.
Klar, für Dolomitenpässe ist sowas vielleicht nicht die Waffe der Wahl.
Obwohl, der Christoph hier aus dem Forum fährt schon mal mit seiner Jutta hinten auf der HuFu über die Alpenpässe nach Nizza.

Wie gesagt, es passiert im Kopf. Ich denk jedenfalls seit einiger Zeit darüber nach, mir sowas zu holen.

Grysse Bernhard
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Herbert H » Mi 09 Okt, 2024 11:30

Ist halt die Frage ob es das richtige Fahrzeug für den Verwendungszweck ist? Zum täglichen Einkauf, in die Arbeit fahren? Die Bremsen, Reifen, Fahrwerk sind doch etwas in die Jahre gekommen. Mach Mal eine Vollbremsung bei 60km/h!! Das andere ist die Droge Motorrad. Da wills auch nicht etwas gestecktes. Das Alkohol freie Bier. Da kanns auch die Malagutti sein. Das beste Zweitakt Öl, neue Kerzen. Habe ich die Richtigen Düse für die Temperatur? Dann in das zu enge Leder. Und auf geht's auf die Hausstecke. Ob Indonesien, Thailand, oder Afrika, die müssen dort mit so Kleinen Motorräder fahren. Und die können es besser als wir. Wo ist der Spaß mit 70km/h Stunden,ja Tage durch die Welt zu fahren?? Ich hatte für den Alltag einen Hl300 Honda Roller. Das ABS hat mich aus einigen brenzligen Situationen gerettet!!
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Philipp_FS » Mi 09 Okt, 2024 17:48

Als ich meine R80 kaufte hatte der Besitzer eine Honda Monkey in der Garage. Er war ganz begeistert davon, weil ihm da nicht die Schulter weh tat wie auf der R80. (Übrigens, der Verkauf der R80 tat ihm schon weh) Jedenfalls ließ er mich die Monkey mal fahren. Tolles lustiges Teil. Kam mir aber jetzt nicht so müde vor. Sowas hätte ich auch gerne gehabt, oder so eine Super Cub… jedoch bin ich nach dem Erlebnis mit der CBR125 geheilt. Oder sollte ich nochmal Monkey fahren?

ABS, ja, macht schon Sinn, toll wenn man es hat, aber meine haben alle keins, außer die K1100. Ich war schon froh, dass ich in meiner 81er PX die Scheibe umgebaut und eingetragen bekam. Mit der hätte es mich auch schon beinahe auf die Fre**e gelegt, weil die gnadenlos gut geht.

Ich hab ins Büro nur 2 Ortschaften und maximal 60 erlaubt, somit wäre 125er bzw. Schwalbe eigentlich optimal.
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Herbert H » Fr 11 Okt, 2024 11:46

Freizeit ist ein seltenes Gut. Ja, wenn ich das Alte Schätzchen mal rausholen, dann soll es Emotionen wecken. Lange geplanten Urlaub mit einer Möhre zu verbringen. Damals waren wir froh, endlich auf einen richtigen Motorrad zu sitzen. Und heute? Fühlt man man sich nur als Held wenn sich mit so etwas fährt? Und als Alltags Fahrzeug? Da gibt es doch für kleines Geld besseres.
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon heiligekuh79 » Sa 02 Nov, 2024 19:08

mit 16 hatte ich ein mofa, eine mobylette, und damit begann die große freiheit.
wir wohnten auf dem land. mit 18 machte ich den auto-führerschein und bekam vom vater einen käfer geschenkt. ein abgeschriebenes baustellenfahrzeug, das er für 200 dm erstanden hat. er wollte unbedingt, daß ich auto fahre. motorrad war ihm viel zu gefährlich. ich bin damit 250000 km gefahren. manchmal sind wir in den wald gefahren. 5-6 leute im käfer, 3 standen hinten auf der stoßstange und h. saß auf dem dach und spielte gitarre. viel freiheit, eine schöne zeit!
mit motorrädern habe ich immer geliebäugelt, aber irgendwie hat es sich nicht ergeben. die jugendliche moped- und 125er- zeit habe ich voll verpasst.
den motorradführerschein habe ich erst mit 31 jahren gemacht. mein bester freund kam mit bruder und freundin zu besuch. ich fuhr hinten bei ihm mit und es hat gefunkt.
er hat mir dann die sr250 besorgt. die liebe ich heute noch, wie am ersten tag. diese woche bin ich noch mit ihr gefahren und hatte das grinsen im gesicht.
dann kamen große, schwere motorräder dazu, was bei meiner größe von 1,58 m manchmal nicht einfach war. ich erinnere mich noch, wie ich die r45, aufgepackt wie ein lkw, einen ganzen tag auf einer schotterpiste in der türkei ständig wieder durch einen bach schieben musste. weit und breit kein mensch und ich war alleine unterwegs.
keine ahnung, wie ich manche strecken, auch im gelände, mit völlig untauglichen motorrädern, bewältigt habe. auch den nervenkitzel, mit der r90s nachts mit 170 km/h durchs Beytal zu brettern, möchte ich nicht missen.
als 2005 an unserer dienststelle wegen bauarbeiten die parkplätze gesperrt wurden, versuchte ich, mit motorrädern auf einem kleinen fahrradparkplatz zu parken. platz war genug, aber ich musste einen tiefen bordstein runter und wieder rauf. zwei mal habe ich mich dabei fest gefahren, zuerst mit der r90s und dann mit der xt 500. der blöde gehweg war einfach zu schmal, um da mit schwung rauf zu fahren. beide male hing ich mit dem vorderreifen vor der hauswand und mit dem hinterreifen halb in der luft und war manövrierunfähig. passanten haben mich aus der misslichen lage befreit, aber so was geht gar nicht!
ein roller musste her und es wurde ein simson sr 50. mit ihm bin ich jahrelang zur arbeit in die stadt gefahren. dann hatte ich 2-3 mal die woche in der eifel dienst. dummerweise stand mein auto beim besten winterwetter mit elektronikproblemen in der werkstatt. bei schnee und eis habe ich für die 30 km mit dem sr 50 manchmal 2,5 stunden gebraucht. selbst mein chef meinte: "lass dich krank schreiben, das ist doch irre. ich will nicht, daß dir was passiert". er selbst ist ein extremer surfer und hat es verstanden, als ich ihm sagte. "irre ist das schon, aber irgendwie macht es auch spaß".
der sr 50 bekam noch gesellschaft von einer schwalbe. wenn am wochenende die holländer eifelrennen fahren, rollern wir entspannt mit den 50ern durch die eifel. stefan hat dann noch einen honda lead 125 und einen yamaha bws 50 aufgetrieben.
die kleinen sind auf keinen fall eine enttäuschung, sondern einfach eine ganz andere fortbewegungsart.
man kann eine r 90s nicht mit einer xl 200 vergleichen und eine r 45 nicht mit einer slr 650.
meine fahrzeuge sind so unterschiedlich, wie feuer und wasser.
vielleich komme ich deshalb auch so gut mit den eigenschaften der honda cg 125 zurecht. ich verlange von keinem fahrzeug, was ein anderes kann. jedes hat seinen eigenen charakter und sie sind nicht vergleichbar.
die cg 125 hatten wir eigentlich für stefans neffen angeschafft. die wollten aber mit 16 nicht motorrad fahren und so blieb sie bei uns. in den 4 jahren habe ich sie kaum gefahren. sie vibriert extrem und zieht keinen hering vom teller.
als stefan sich im april die cb 125f neu kaufte, weil er ein sparsames, leichtes motorrad wollte, haben wir beschlossen, dieses jahr mit den 125ern in den urlaub zu fahren.
die cb ist nagelneu, meine cg 25 jahre alt.
trotzdem sind sie ebenbürtig. beide schwächeln bei steigungen, laufen ca. 90 km/h problemlos in der ebene. stefans hat einen bordcomputer. seine cb braucht ca. 2,1 liter/100 km.die alte cg braucht im durchschnitt ohne bordcomputer und einspritzung auch bloß 2,4 liter auf 100 km. keiner von uns wäre mit seiner maschine schneller in südfrankreich gewesen. für die kleinen landstraßen reicht das vollkommen. eigentlich wollten wir völlig auf campinggepäck verzichten, weil wir das ferienhaus meiner schwester nutzen konnten und unterwegs in gites dètape übernachten wollten. gites d`etape zu finden war aber nicht so einfach und so haben wir uns für ganz kleines campinggepäck entschieden: zelt, schlafsäcke, gaskocher und kleines campingeschirr. statt 4x 40 liter koffer hatten wir 4x20 liter packtaschen und jeweils nur eine kleine gepäckrolle, statt der 2 großen. hat vollkommen gereicht.
mit der kleinen cg, die aussieht wie ein zu heiß gewaschenes motorrad, hatte ich endlich mal ein motorrad, das ich so einfach handeln konnte, wie die großen kerle ihre dickschiffe.
wie peter schon meinte, muss man lernen, sie zu fahren. die vibrationen hatte ich nach einiger zeit weitgehend im griff und auch, wie man die leistung ( :-D ) am besten raus fährt. stefan hatte es mit seiner neumaschine bedeutend komfortabler, aber auch ich habe mich auf der cg sehr wohl gefühlt, trotz kickstarter. mit der abgepolsterten sitzbank und dem höher gedrehten lenker saß ich bequem und sicher. beide maschinen sind leicht, schmal und wendig. leistung ist nicht alles und 125er sind halt keine 1000er. das muß man akzeptieren, damit man sie genießen kann. mit unserem minimalgepäck und den 125ern kamen wir uns vor, wie die 16-jährigen. wir haben in diesem urlaub nachgeholt, was wir mit 16 verpasst haben. und wir hatten spaß!!!

gruß

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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Schmuddliger Typ » Sa 02 Nov, 2024 19:22

Schön beschrieben, Regina!
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon T. » Sa 02 Nov, 2024 23:55

hartes mädel... :ugly: :smt023 :smt049
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Herbert H » So 03 Nov, 2024 10:57

Du hast schon Recht, weniger ist oft mehr. Aber wie wenig soll es sein? Ich war vor Jahren in auf der Insel Java. Da leben über 150 Millionen Menschen. Da gibt es neue 125 er im Supermarkt um 800 Dollar. Massen an Fahrzeugen fahren gleichmäßig in einem Fluss mit höchster 70km/h . Da passt das. Zum Vergleich in Thailand, da gibt es auch viel Leute die sich ein großes Auto leisten. Irre Unfall zahlen hat das zur Folge. Ich hatte auch ein Moped zum Pendeln. Die 45km/h sind bei uns ein Verkehrs Hindernis! Auch eine 250cc in den Alpen kann den Verkehr aufhalten.
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Schmuddliger Typ » So 03 Nov, 2024 11:12

Das kann eine neue GS auch!
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Philipp_FS » So 03 Nov, 2024 15:15

Im letzten Urlaub sind die Einheimischen mit der 50er offen gefahren. Reicht eigentlich um im Ort oder zwischen den Orten zu pendeln.
Man muss es mögen und sich drauf einlassen. Für mich wäre das nichts. 120 km/h sollte es schon können, um auch außerhalb der Ortschaft gut mitfahren zu können.
Mir fehlt aber deutlich diese Leidenschaft dazu, weiter mit sowas zu fahren.

Wobei ich auch sagen muss, es ist wohl für mich wohl auch ein riesen Unterschied, ob man nun mit einer Monkey oder CBR fährt. Glaube es ist sogar der gleiche Motor… Die Monkey hatte mich sofort, bei der CBR spürte ich eher eine gewisse Abneigung.

Regina, danke für Deine Geschichte.
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Herbert H » Fr 08 Nov, 2024 11:23

Eine Oldtimer Fahrt zu einer überschaubaren Ziel ist etwas anderes als eine Reise. Ich war auch schon mit meiner Suzuki DR250S am Sölk. Die hat die doppelte Leistung eine 120cc. Aus der Großstadt Wien heraus zu kommen brauchst die Autobahn. Sonst wird es sehr zäh. Wir haben eine Gebirge Außenring Autobahn. Ist nicht lustig wenn dich die LKW überholen. Auch fehlt die Beschleunigung, gezielt abbremsen, umlegen, Linien Wahl, die Kraft des Motors - Freude am Fahren!!! Und nicht nur Landschaft genießen und dazu gehören!
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Fr 08 Nov, 2024 23:46

Herbert ich lese was du schreibst, allein mir fehlt der...
Egal.
Ich habe gänzlich andere Erfahrungen.
Ich erlebe den Verkehr in keiner weise als schneller als früher.
Eher stockender und durch mehr Verkehrsteilnehmer als anstrengender ja. Aber schneller?
Ich war die letzten 2 Jahre ja viele tausend Kilometer mit der Enfield Bullet 500 unterwegs.
In D, auf dem TET, auf der Autobahn, In Bulgarien, der Türkei, Georgien, Armenien und zurück. In Städten, Dörfern und Landstraßen jeder Breite und Belagsart.
Die Bullet hat eine nominelle Leistung von sagenhaften 27 PS
Wenn ich Glück habe sind von den Pferdchen aber maximal 17 versammelt.
Die realen Fahrleistungen unterscheiden sich kaum von einer gut gehenden 125er und trotzdem habe ich mit dem Motorrad schon jede Menge andere Verkehrsteilnehmer überholt. Und bin sicher noch nie jemandem im Weg gestanden.
Deutlich wichtiger als Leistung ist ein flüssiger und der Situation angepasster Fahrstil, Dann klappt das auch.
Und was den Fahrspaß angeht.
Der hat wirklich nichts mit Leistung zu tun, sondern mit erleben.
Eindrücklich wurde mir das beim Vergleich meiner Cali1100 und meiner BMW R850RT beide als Gespann zum ersten mal bewusst. Beide haben identische Fahrleistungen. Also Endgeschwindigkeit, Beschleunigung einfach alles.
Auf der Cali fühle ich mich souverän, schnell und gut motorisiert.. Das macht richtig glücklich.
Auf der RT habe ich mich gefühlt wie auf einem flügellahmen Bobby Car. Da ging einfach nix!
Bei der Bullet ist das noch viel krasser. Klar hat die keine Leistung und auch keine Schräglagenfreiheit. So richtig geländegängig ist sie auch nicht aber wenn der Motor unter mir stampft ist auch jedes Bedürfnis nach mehr Leistung oder Fahrwerkstechnik wie weg geblasen.
Dafür wird das Grinsen unterm Helm immer breiter.
Die hier sehr geschätzte SR dagegen, gibt mir gar nichts, obwohl deutlich besser motorisiert und, man höre und Staune, mit einem besseren Fahrwerk gesegnet.
Wenn mir jemand vor 3 Jahren gesagt hätte, das ich auch mit sowenig Leistung Spaß habe, hätte ich gelangweilt abgewunken.
Deshalb habe ich auch keine Sekunde die Erwartung das du den Beitrag ernst nimmst.
Aber womöglich kommst du ja mal dazu auch Mopeds auszuprobieren, die sonst so gar nicht in dein Beuteschema passen, oder über die du gar nicht sooo gut denkst.
Womöglich wärest du das eine oder andere mal sehr überrascht was es da so zu erleben gibt.
Die Zontes 125 meiner Tochter jedenfalls ist durchaus gut zu fahren und nicht weniger Leistungsfähig als die Bullet.
Der Richy hier im Forum macht das übrigens gar nicht schlecht. der probiert einfach alles aus, was es zu probieren gibt und er in die Finger bekommt :-D
„Schlechte Vorbereitung ist eine solide Basis für Abenteuerreisen.“
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Richy » Sa 09 Nov, 2024 07:25

Und die Bullet ist tatsächlich eines dieser Motorräder, bei der das Fahrerlebnis im Fokus steht. Ein BMW braucht hierfür einen Fahrerlebnisschalter, gewisse Motorräder haben dafür den Zündschlüssel...
Es ist aus meiner Seite zu 100 Prozent eine Einstellungssache, wie man an die Sache rangeht.
Man denke nur an Ed March, der mit seiner C90 um die Welt gefahren ist. Was kann das Ding? 60 oder so ist er meist gefahren.
Die RT ist sicher todlangweilig. Lässt man die Verkleidung weg, wird es tatsächlich massiv besser. Mit meinem R850R Gespann hab ich viel Freude. Aber ich bin ja auch noch keine Cali gefahren... :weg:
Das beste Werkzeug ist ein Tand in des tumben Toren Hand.
(eigene Erfahrung)
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Re: An die 125er Erfahrenen…

Beitragvon Herbert H » Sa 09 Nov, 2024 13:10

Ernst Leverkus "Klacks"hat in einem Artikel von 1966 geschrieben.,,, Die Frage jedoch,ob ein Motorrad schon bei 5000 km oder erst bei 50000 km reparaturanfällig wird, ist im Jahr 1966 bei allen Enthusiasmus der Kategorie ein sehr wichtiger Faktor, besonders in unserem Land, in dem mit Maschinen nicht nur vom Kaffee Haus zum anderen fährt. Im immer schneller geworden allgemeinen Verkehr auch nicht Mauerblümchen sein, will man auch König bleiben. Dazu gehören eben PS 40,50,60 oder noch mehr.
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