70 km in 3 Stunden.

Ich hab wieder einmal das Hiaslegg bezwungen. War diesmal eine echte Aufgabe. Die ersten Kehren noch mit dem Nokian hinten, bis ich nach einer Kehre in einer Schneeverwehung stecken geblieben bin und sich die Knepta bis zum Hauptständer eingegraben hab. Die Knepta herausgewuchtet und zurück zur nächsten halbwegs ebenen Stelle. Kehrtwendung und mit mehr Drehzahl der 2. Versuch. Wieder an der gleichen Stelle gescheitert, das Moped liegt am Hauptständer auf und das Hinterradl dreht sich in der Luft. Wo das Rad schon in der Luft ist kommt jetzt die Kette rauf. Mitten im Wald, kein Laut zu hören, stockfinster nur ein paar Sterne zu sehen, saukalt, -15 hab ich im letzten Ort gelesen, hier hat es deutlich weniger und natürlich kein Handyempfang. Herrlich.

Zuerst die Knepta wieder auf halbwegs festen Boden stellen und dann der nächste Versuch. Mit letztem Grip gräbt sich die Knepta durch die Schneeverwehung, wo ich vorher schon deutlich sichtbar vorgearbeitet habe. Ab da wird es spannend, tiefe Autospuren, teilweise mit frischem Schnee zugeweht, halb lieg halb knie ich am hinteren Koffer und versuche die Knepta im ersten Gang, der zweite geht nicht, zu tief ist der Schnee, mit möglichst wenig Drehzahl nach oben zu leiten. Kurz vorm Gipfel bleib ich wieder stecken. Trotz Kette geht es nicht weiter. Also wenden und zurück und versuchen etwas mehr Schwung mitzunehmen. Diesmal komm ich durch und freu mich auf ein Getränk beim Wirtn. Leider ist kein Licht zu sehen, die Hütte geschlossen. Ich schaue auf den gelb erleuchteten Weg der weiter ins Tal führt. Noch mehr Schnee und eine tiefe Traktorspur ist zu erkennen. Kurz überlege ich den jetzt schon bekannten Weg zurückzufahren, aber runter komm ich doch auf der noch unbekannten Seite auch. Knepta starten und los. Nach 100m kann ich ein Schneebrett erkennen, das die Straße mit bis zu 20cm tiefen Schnee verschüttet hat. Vollgas und mit letzter Kraft durchgefräst. Jetzt ist die Traktorspur kaum mehr zu sehen. Verwehungen und kleine Schneebretter haben sie sauber versteckt. Mit Vollgas und permanent durchdrehendem Hinterrad fräst sich die Knepta die 4 Kehren nach unten. Jetzt fehlt nur mehr eine Kurve, dann eine 200m lange leichte Steigung und ich könnte die letzten 6km auf leichten Gefälle locker hinter mir lassen. Leider haben es die 200m in sich. Mehrmals grabe ich mich ein. Der Helm liegt schon lange im Beiwagen, mir wird wärmer und wärmer und der Iwan steigt aus um schieben zu helfen und versinkt sofort bis zur Hüfte im Schnee. Ich denke kurz daran, aber die Knepta wird nicht aufgegeben (der Weg zurück zur Hütte ist mir zu weit und da ist auch keiner). Nach einigen Versuchen, bei dem das Gespann immer um den Beiwagen rumfahren will und sich dann eingräbt, montiere ich die Beiwagenkufe. Jetzt funktioniert es endlich so halbwegs. Die Kriteriums-200m lassen wir im ersten Gang und Vollgas hinter uns. Ich freu mich und der Iwan ist so glücklich, daß er gleich zu winken anfängt. Jetzt geht es nur noch im leichten Gefälle das Tal raus. Kette und Kufe kommen runter, fast zu früh, es sind auch hier noch einige Schneebretter und Verwehungen vorhanden, aber der Hakaa vorne spurt wie ein Einser und der Nokian sorgt für den nötigen Vortrieb.
Lange Rede kurzer Sinn. 8km in 1,5 Stunden

A Traum

Leider bleibt ein schaler Beigeschmack. Ich werde morgen mal den Stirnraddeckel runternehmen müssen. Da bahnt sich was an.

Uwe