von motorang » So 10 Jun, 2007 21:01
Wenn sonst keiner schreibt, schnell eine Chronologie der Ereignisse.
Do 11.00 geplante Abfahrt
Do 11.45 etwa fertig mit Roberts SR (ölte). Fahrerei ca. 20 km, dann bei meiner XT keine Bremswirkung vorne. Übeltäter schnell gefunden: Einstellschraube vom Hebel hatte sich rausgedreht. Ledermann und weiter - aber halt da fehlen zwei? Roberts SR plätscherte, und Alex Junak war funkenlos. Es war schon spät, 13:00 Treffen in Kärnten, also fahren wir weiter, Uwe bleibt als Lumpensammler dort, Jörg hilft auch mit.
Do gegen 13.45 Ankunft in St. Gertraud nach erfolgreicher Regenfahrt mit Nebel über die Weinebene (klingt harmlos, ist aber ein veritabler Pass). Kaffee. SMS: "Wir schrauben noch". Wir also SMS mit weiterer Route geschickt und los.
Do 14:56 SMS "Fahrt wieder"
Lavamünd, Dravograd, Crna, Mittagspause nachholen, SMS geschickt. Anruf von Uwe: "Bittschön wartets nicht, es dauert noch" - da hatte die Junak gerade den halben Weinebene-Pass bezwungen und war wiederum verreckt. Also weiter, Schotterstraßen endlos, dann kleine Asphaltwege.
Do 18:30 erreichen die Ebene nördlich von Ljubljana, Tanken, Supermarkt.
Do 20:30 Weiterfahrt, es finstert bald. Nochmal schönste Straßen zum Wocheiner See.
Do 21:30 etwa Ankunft. Zelt aufbauen, dann Regenschauer. Regenstopp, Lagerfeuerholz gesucht, Feuerchen zustande gebracht. Regen. Plane drübergebaut, gewartet auf Lebenszeichen.
Fr 00:03 SMS "Fahren noch sind am Seeberg". Ich geh schlafen, das dauert im besten Fall noch eineinhalb Stunden ...
Aus dritter Hand:
Fr gegen zwei ruft Roebi den Robert an um rauszufinden was los ist. Der hebt ab "Wöcha Trottel ruaft mi um zwa in der Fruah on!?". Sekunden zuvor hatte Uwe - nach einem Blick auf die Karte von seiner eigenen LED-Lampe geblendet - eine Verkehrsinsel zu spät erkannt, und beim Versuch vorbeizukurven die Bodenhaftung nachhaltig verloren. Knepta schaffts mit dem Vorderrad noch auf die Insel, aber das Hinterrad bleibt am Randstein hängen. Plötzlicher Abflug des Piloten über den Lenker, Landung rücklings in der weichen Wiese der Insel. Trotzdem: ein Aufschlag. Lendenwirbelgegend geprellt. Robert hatte sich - kurz dahinter fahrend - anscheinend verbremst. Ist nicht viel passiert, Blinker ab halt. Alex meint er wisse nicht mehr genau was da war, das Routineprogramm lief halt ab und zum Schluss stand die Junak (zwei Bremsspuren lassen vermuten, dass die Junak dabei auch mal quer stand ...).
Jetzt ist der Robert ja unser Fachmann für erste Hilfe und hat sich den Uwe angeschaut. Wohl eine Prellung, ein paar Muskeln gezerrt, eventuell ein Ripperl angeknackst (durch Anprall am Lenker) aber nix gebrochen a la Lallemang. Dann wird die Knepta beäugt. Alles ausbiegbar, nur das Rad nicht - da hats die Bremstrommel zerrissen. Anruf im Lager, und Klaus schwingt sich aufs Gespann um sein Ersatzrad hinzubringen. Zwischendurch war auch mal die Polizei da, das ist eine andere Geschichte.
Fr 04:00 Ersatzrad trifft ein. Montage. Der Höllenritt beginnt - Uwe will selber fahren. Die Knepta wird NICHT aufgegeben.
Fr 06:00 Ankunft im Lager - ich wache auf. Uwe steigt selber ab, aber gaanz langsam. Raus aus den Regenklamotten, aus dem Leder. Alles tut weh. Isomatte aufrollen, Schlafsack, einsteigen, nur liegen bitte ...
Fr 06:30 Uwe hat eine Schmnerztablette genommen und ist eingeschlafen (war für Migräne dabei - danke Michi). Es beginnt wieder mal zu regnen. Ich hol mir eine Plane vom Klaus-Gespann und bau ein Bivak-Dach über ihn.
Restfreitag: Alex und Robert legen sich irgendwann am Vormittag hin, Klaus macht durch. Am Nachmittag fahr ich mit Stefan und dem Gespann zur Apotheke, kauf Voltarensalbe nach und was zu essen. Keine weiteren fahrereien heute (außer test- und Probefahrten wegen Zündung).
Am Abend gehts Uwe schon viel besser, er macht alles alleine aber halt wie ein Hundertjähriger in Zeitlupe.
Samstag: Vormittags fahr ich mit Jan und Vero gemeinsam nach Graz (Haustermin) und schmeiss mein Glump in den Mitsubishi, dann die Ochsentour zurück. Inzwischen geht wieder ein bisserl besser, aber Lachen tut weh, und länger liegen auch. Uwe geht heiß duschn ("Herrlich, fast schmerzfrei") und humpelt ein bisserl am Ufer entlang.
Gegen 17:00 bin ich in Wochein. Knepta einladen und Zeugs, Klaus hilft mit bevor er nach Kärnten heimfährt (hatte inzwischen auch einen Teil des versäumten Schlafs nachgeholt - aber nicht genug ...). Die anderen waren vorausgefahren zu unserer Hütte in der Südsteiermark. Mit Uwe am Beifahrersitz zur Hütte nachgefahren. Unterwegs telefonisch der Familie gebeichtet.
Abends gegen 21 Uhr: Hüttenankunft. Wärme ist gut, also Ofen eingeheizt, Uwe schläft bald in der Stube.
Sonntag: noch ein bisserl Hütte und Sonne genossen, dann mittags heim. Geht schon alles viel besser, wenn die morgendliche Starre schmerzhaft überwunden ist. Familienzusammenführung bei mir im Garten.
Grillerei. Alex kommt auch, und Roebi und Robert sind noch dabei.
Nochmal gut gegangen.
Gryße!
Andreas, der motorang
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motorang am So 10 Jun, 2007 21:08, insgesamt 4-mal geändert.
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Beim Aufstehen helfen lassen, Krönchen richten, weiterfahren !! (nur langsamer ...)