Ich versuch das jetzt mal in den Freu-Fred zu kanalisieren, weil ich mich immernoch drüber aufregen könnt, es aber ja
grundsätzlich positive Aspekte bereithält... je nach Standpunkt... also, die berühmte "Gute Nachricht" vorweg:
Das mit dem gläsernen Bürger, Vernetzung öffentlicher Organe etc. pp. funktioniert definitiv nicht, kein Grund zur Sorge.
(Dass damit auch "wichtige" Polizeiarbeit erschwert wird lassen wir mal aussen vor, die stehen sich wohl oft genug auch selbst im Wege...)Ich hab am Samstag einen Brief der Polizei Nordrhein-Westfalen aus dem Kasten gefischt und mich unmittelbar gefragt, was das wohl sein soll.
War da seit geraumer Zeit nichtmal ansatzweise... Durchatmen, aufmachen...
Halteraufforderung im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens, zu schnell, Lichtbildbeweismittel mit erkennbarer PKW-Lenkerin und Kennzeichen...
SO- irgenwas...
Die ausstellende Behörde sitzt ebenda, in Soest...
Die stellt das dann mir zu, weil ich 450km weiter ein KRAD mit ähnlichem Kennzeichen
SC- zugelassen habe...
Ich bin aufgefordert, den Fahrer zu benennen, werde über mein Aussageverweigerungsrecht bei direkter Verwandschaft aufgeklärt
und darüber, dass ich bei Falschaussagen, Verweigerung etc. mit Verfahrenskosten, Bußgeldverfahren und schlimmerem rechnen muss.
Ich darf das Verfahren aber als abgeschlossen an- und von weiterer Kommunikation absehen, wenn ich das benannte Ordnungsgeld
innert gesetzter Frist unter Angabe des Aktenzeichens überweise. Ablasshandel auch für/durch Dritte... Warum nur hab ich keinerlei
Zweifel, dass derartiges auch in viel größerem Maßstab gängig ist..?
Wir fassen zusammen:
- Die seltsam geformte Normschrift für KFZ-Kennzeichen haben wir NICHT eingeführt, um Maschinenlesbarkeit zu ermöglichen und Verwechslungen ähnlicher Buchstaben zu vermeiden
- Die mögliche Unterscheidung von Kraftfahzeugklassen, insbesondere Ein- und Mehrspurfahrzeuge, rein aufgrund der Fahrzeugdaten zur Kennzeichenabfrage darf die Ermittlungen keinesfalls beeinflussen
- Entfall dienstlicher Sehhilfen für Staatsbedienstete ist Teil der Strategie auf dem Weg zur "schwarzen Null" im Haushalt
- Lieber weiter weg suchen als im heimischen Zulassungsbezirk
- Antwortbögen sind so zu gestalten, dass ein korrektes, der realen Sachlage entsprechendes Ausfüllen nicht möglich ist
- Zahlen schafft Frieden
...ich hab also trotzdem die Halterdaten ausgefüllt, obwohl offensichtlich falsch, nix angekreuzt, was an sich als Opotion nicht vorgesehen ist (ist mein Wahlschein jetzt ungültig..?),
und unter das nicht angekreuzte "es ist aber jemand anderes gefahren"- Feld in freier Prosa einen Aufklärungsversuch formuliert... und hernach noch 70ct Porto und einen Umschlag geopfert...
Jetzt warte ich auf Zustellung weiterer Anhörungsbögen zu Vorwürfen wie "Fahren ohne Helm" (Es gibt ja ein Beweisfoto!) oder "Kennzeichenmißbrauch" (Ich habe ja selbst schriftlich eingeräumt, dass das Kennzeichen zu einem KRAD gehört!)
Ja ich freu mich... aber warum eigentlich..?
