von motorang » Di 23 Dez, 2008 10:13
Die drei Systeme ergänzen einander (deswegen hab ich auch mehrere).
Grundsätzliche Vorteile der ganzen elektronischen Navigiererei:
- Du weisst grundsätzlich wo Du bist und in welche Richtung Du fährst, kannst also früher merken ob Du Dich verfahren hast oder richtig bist.
Superwichtig wenn Du mit einer Gruppe unterwegs bist und vorausfährst - nichts ´nervt mehr als sich dann zu verirren und mit einem Rattenschwanz Leuten herumzusuchen, zu wenden, sich durchzufragen etc.
- Du hast die passende Information beleuchtet im Sichtfeld und musst nicht rumkramen, blättern, mit der Taschenlampe rumsuchen, Zettel sortieren etc. - bei Schönwetter egal, bei Siff und Finsternis wichtig.
- Du kannst - bei längeren Touren - sehr viel Kartenmaterial mitnehmen bzw. hast auch Positionsinfos von Gegenden für die Du keine Karten hast - das Gerät ist immer gleich groß ... maxial hast Du eine zweite Speicherkarte mit ...
- Die Dinger irren sich fast nie, und wenn dann gleich um ein paar hundert oder tausend Kilometer. Ganz im Gegensatz zu Dir, wenn Du Dich im Gelände nur mit Karte /und eventuell Kompass) zurechtfinden musst.
***
NAVI (PNA = Personal Navigation Assistant): Du hast eine Adresse wo Du hinwillst, gibst die ein, ergänzt mit (je nach System) gewünschten Streckeneigenschaften wie "keine Autobahn" oder "schnellste Strecke" oder "kürzeste Strecke" und lässt das Navi eine Route ausrechnen. Es hat GPS, schaut wo es sich gerade befindet, sucht in seiner Datenbank die passende Strecke raus und stellt sie vereinfacht dar. Sprachansage, fallweise Sprachbedienung, Neuberechnung bei Abweichung, das kanns alles. Supergut in Dir unbekannten Städten oder wenn Du eine Strecke flott und auf Zeit fahren willst.
Viele können auch Verkehrsfunk auswerten und leiten Dich bei Stau vorher um, und wissen wo Tankstellen sind.
Nachteil: steigt bei kleinsten Straßen und Schotterwegerln (je nach verwendeter Software) gern mal aus. Hat meist nur Akku und muss daher am Bordnetz hängen bzw. zwischendurch aufgeladen werden. Man kanns beim Mopettieren in der Tasche haben und sich nen Knopf ins Ohr stecken, oder man packts in eine wasserdichte Hülle.
***
GPS-Gerät ohne Kartendarstellung: Es kann NUR seine Position feststellen und, wenn Du Dich bewegst, seine Richtung. Du kannst ein gewünschtes Ziel daher nur nach Richtung und Entfernung anpeilen, grob gesagt zeigt Dir das Teil einen Pfeil und die Distanz zum Ziel an. Die Zielpunkte musst Du ihm vorher einprogrammieren. Es kann auf dem Weg seine Positionen aufzeichnen und so einen "Track", also Deine Strecke, aufzeichnen. Fein zum danach auf dem Rechner horten, in Google Earth anschauen, oder um auf demselben Weg zurückzufinden, oder DIESE Strecke später nochmal wiederzufinden.
Vorteil = Nachteil: kann nicht viel, das aber gut und äußerst stabil. Keine Softwareprobleme zu befürchten, geht praktisch immer so lange Du Batterien hast.
***
GPS mit Kartendarstellung: Zeigt Dir Deine Position auf einer elektronischen Landkarte, kann aber keine Routen ausrechnen etc. - das entscheidest Du alles selbst. Zusätzlich kanns alles was das einfache GPS (siehe oben) kann. Du kannst Deine Strecken aufzeichnen bzw. vorher planen und als Zusatzinfo auf der Karte einblenden
Da gibt es zwei Systeme:
- Top-End GPS-Geräte mit Kartenmaterial. Das Kartenmaterial ist speziell für diese Geräte zugeschnitzt und muss gekauft werden, teuer. Je nach Land unterschiedliche Abdeckung mit Kartendetail und -material.
- Recher mit GPS-Empfang und Moving-Map-Software. Der Rechner kann ein kleiner PDA sein oder ein Notebook. Typische PDA-Anwendungen sind Pathaway und Glopus, typische Notebook-Anwendungen sind Touratech Quo Vadis und Fugawi.
Das komplexeste System. Anfällig weil Software auf Windows/Palm System läuft.
Vorteile: man kann selber Karten scannen und kalibrieren, hat also "seine" Karte dabei. Natürlich kann man auch Karten dafür kaufen, typischerweise auch in hoher Auflösung (kompletter Wanderkartenatlas 1:50.000 passt locker auf eine Speicherkarte), man kann in Karten zoomen, Kartenmaßstäbe wechseln etc. Außerdem hat man halt einen kleinen Rechner dabei mit all seinen Adressen, Schreibprogramm etc.
***
Alle Systeme entlasten den Fahrer und bieten ihm Informationen.
Was der Fahrer daraus macht, ist Sache des Fahrers.
Man kann mit jedem der oben genannten Systeme trotzdem (oder noch einfacher) irgendwo in ein verlockendes Schotterwegerl einbiegen und erforschen. Man findet damit fallweise leichter wieder heim, oder sieht schon vorher wo man ist und wo der Weg hinführt (spätestens bei der dritten Forstwegabzweigung weiß man das ohne elektronische Helferlein NICHT mehr).
Und natürlich kann man jedes Gerät abschalten und mit den TROTZDEM mitgenommenen Papierkarten navigieren. Ich hab immer auch Übersichtskarten dabei, für die Übersicht und falls das Ding tatsächlich mal nicht tut.
Meine Systeme:
* Medion-Navi (Aldi/Hofer) mit Karten von Komplett-Europa um unter 100,- aus Ebay (3000er Serie). Vor allem fürs Auto und da für die Stadt.
* PDA mit Navigationssoftware Pathaway, dazu fallweise das Notebook mit Touratech Quo Vadis, wobei ich mich hier mit einem Freund zusammengetan habe um die Software zu finanzieren (er hat Pathaway brauchts aber nur wenn wir gemeinsam unterwegs sind, ich habe eine TTQV-Lizenz).
Vor allem fürs Motorradfahren, aber auch für Autourlaub.
Gryße!
Andreas, der motorang
-------------------
Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.