Samstag, 10.9.
Heute kam ich früh los. Naja, früh ist relativ, gegen 10...
Regina empfahl mir, die Serra d'Arga zu befahren. Gemacht, getan, war nicht schwer zu finden, da es ausgeschildert ist.
Und so schwing ich mich durch diese schöne Gegend, wirklich schnell kann man ja nicht fahren, aber Kurven satt!
Apropos schnell: der Fahrstil der Portugiesen: genau das Gegenteil, sie fahren gemütlich mit 20-30km/h durch die Landschaft. Das ist oft so dermaßen enervierend, dass man sich echt zurückhalten muss. Eine Übung in Geduld. Aber bei jedem Auto! Ich stelle die These auf, dass viele Autos hier noch nie über den dritten Gang hinausgekommen sind.
Also gut, muss man sie halt überholen, sobald es geht...
Auf der Karte sah ich ein Bergmassiv etwa nordöstlich von Montaria. Dort führte eine kleine Straße hoch und viele eingezeichnete Feldwege wieder runter. Probieren wir mal.
Hochgezuckelt, Asphalt wieder mal grauenhaft und oben findet sich eine Hochebene mit Windrädern und Wiesen und Pferden und Schotterwegen...
Zurück nahm ich den am dicksten eingezeichneten Weg Richtung Norden. Der war dann schon eher sportlich, zumindest teilweise. Dicke Felsbrocken und regelrechte Stufen und so. Leider hab ich an den interessanten Stellen keine Fotos gemacht.
Irgendwann erreiche ich wieder einen Asphaltweg und höre ein verdächtiges Klappern. Angehalten und genau hingeschaut, hat sich die Werkzeugtasche unter dem Sitz losgerappelt und schliff schon am Reifen. Hab sie rausgefischt und nachgeschaut, Hmm, die kleine Wasserpumpenzange fehlt! Zum Glück lag sie in der Nähe, ich hoffe, ich hab nicht noch mehr verloren, aufgefallen ist mir jedenfalls nichts.
Über die Schnellstraße fuhr ich dann wieder Richtung Osten, ich wollte ja wieder zum TET zurück. Die Straße über Soajo nach Spanien kenn ich schon, aber es gibt noch eine andere, die auf der Karte sehr vielversprechend aussieht. Diese führt von Vila da Veiga nach Lobios in Spanien und immer schön bergauf.
Wer in der Gegend ist: Fahrt nicht diese Straße!
Was für ein Fehler : der größte Teil geht durch volle Ortschaften, dazu noch die Portugiesen, mit ihrem Zwang, nie schneller als 30 fahren zu dürfen. Und dann ist diese Straße noch brechend voll, weil oben eine Art Flussbad ist. Und, um das Ganze noch zu toppen, standen ganz oben noch zwei Bergtrolle und kassierten Wegegeld für das Durchfahren ab.
Im Spanien traf ich dann wieder auf den TET. Dieser verlor sich irgendwann in einem nicht vorhandenen Weg, ich fuhr den real vorhandenen Weg weiter, und landete regelrecht im Wald.
Soll heissen, der einzige Weg führt steil den Hang hinauf und man landete direkt im Anschluss auf einem Weg, der seit mindestens 10 Jahren nicht mehr benutzt wurde. Die Spuren waren noch grob erkennbar, das Gestrüpp aber so dicht, dass man weder den Boden sehen (wellig, tiefe Schlaglöcher und Steine) oder ans wenden denken konnte. Anhalten wollte ich auch nicht, nicht, dass ich mit den heißen Krümmern was anzünde. Also Augen zu und durch. Irgendwann dann auch wieder zivilisiertere Wege.
Schnell war ich wieder in Portugal, wo der Track besser wurde. Also, spannender. Grobes Gestein, viel Holz und schöne Ausblicke auf die Landschaft.
Irgendwann gegen Abend hab ich den Track notgedrungen verlassen, um einen Campingplatz zu finden. Und nun steht mein Zelt überdacht...
Ab morgen (Montag) soll es übrigens regnen, und zwar so richtig richtig. Und das quasi überall in Portugal und Spanien. Ich weiß noch nicht so recht, wie ich mit der Info umgehen soll, aber heute (Sonntag) fahr ich noch ein Stück TET.
@Tom: das Navisetup hab ich im entsprechenden Thread schonmal vorgestellt, ich schreib da in den nächsten Tagen nochwas dazu.
Gepäck: Mosko Moto Reckless 80. Eigentlich gedacht für moderne Enduros, aber geht auch beim breiten Arsch der BMW noch ganz gut. Vorteil gegenüber "normalen" Taschen (Enduristan, Ortlieb etc.): alles hängt zusammen, nix schlackert rum und verloren hab ich bisher noch nix (im Gegensatz zu vorher). Taugt wohl was...